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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Menschheit wäre die Folge. In der Folge würden selbst den konservativsten Studien zufolge neunzig Prozent der Weltbevölkerung sterben. Die Berechnungen waren wiederholt worden, mit dem gleichen Ergebnis.
    Antonio tat das Ganze mit einem Achselzucken ab. Ivar musste sich beherrschen, um dem Mann nicht an den Kragen zu gehen.
    »Zurück zu Ihrer Rede«, sagte Antonio, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, in der er schwebte. »Sie fordern darin strikte Geburtenkontrolle. Das werden die Leute nicht schlucken. «
    »Aber sie müssen«, beharrte Ivar. »Anders können wir dem Untergang nicht entgehen. Die Weltbevölkerung ist in nur zwanzig Jahren von vier Milliarden auf sechs gewachsen. Und es deutet nichts auf eine Verlangsamung des Wachstums hin. In weiteren zwanzig Jahren werden wir bei neun Milliarden angelangt
sein. Und das zu einem Zeitpunkt, da das Ackerland knapp wird und es aufgrund der globalen Erderwärmung immer häufiger zu Naturkatastrophen kommt, während gleichzeitig die Meere sterben. Wir werden den Punkt, da sich die Entwicklung nicht mehr umkehren lässt, früher erreichen, als die meisten erwarten.«
    In seiner Erregung fasste Ivar Antonio beim Arm. »Aber mit rechtzeitiger Planung können wir die Folgen abmildern. Es gibt nur einen Weg, den vollständigen weltweiten Zusammenbruch zu verhindern – wir müssen die menschliche Biomasse auf diesem Planeten langsam, aber stetig verringern, und zwar bevor der Punkt ohne Wiederkehr erreicht ist. Davon hängt die Zukunft der Menschheit ab.«
    »Wir werden schon klarkommen«, sagte Antonio. »Oder haben Sie etwa kein Vertrauen in unsere Forschung? Eröffnet die Gennahrung, die Ihr Konzern sich patentieren lässt, nicht neue Horizonte, bringt sie nicht größere Erträge?«
    »Selbst damit können wir uns nur einen kleinen Aufschub verschaffen.«
    Antonio sah auf die Uhr. »Wo wir gerade von Zeit sprechen, ich muss los. Ich habe Ihnen gesagt, was Boutha davon hält. Wenn Sie die Ansprache halten wollen, müssen Sie Ihren Redetext entsprechend umschreiben.«
    Ivar blickte dem Mann nach, als er über die Zugbrücke ging, die zur Kirkegata hinüberführte.
    Ivar verharrte auch dann noch auf dem Burghof, als Nieselregen einsetzte, der erste Vorbote des sich nähernden Unwetters. Die eiskalten Tropfen besänftigten sein Herzklopfen. Er würde die Angelegenheit mit dem Kopräsidenten des Club of Rome besprechen. Vielleicht war es ja ratsam, mit der Wortwahl ein wenig vorsichtiger zu sein. Vielleicht sollte er das Ruder, das die Menschheit in die Zukunft steuerte, ein wenig behutsamer bedienen.

    Als er sich beruhigt hatte, wandte er sich mit neu gewonnener Entschlossenheit zur Akershus-Kirche mit der großen Fensterrosette. Er würde zu spät zu der Sitzung kommen. Ivar hatte innerhalb des Club of Rome Männer und Frauen um sich gesammelt, die bereit waren, harte Entscheidungen zu treffen und für ihre Überzeugungen einzutreten. Antonio und die beiden anderen Kopräsidenten mochten die Galionsfiguren des Club of Rome sein, doch Ivar Karlsen und sein kleiner Zirkel hatten ihre eigenen Regeln und stellten einen Club innerhalb des Clubs dar – ein Herz aus Stahl, in dem die Hoffnung des Planeten pulste.
    Als Ivar die Backsteinkirche betrat, stellte er fest, dass die anderen sich bereits in dem kleinen Kirchenschiff versammelt hatten. An der einen Seite hatte man Stühle aufgestellt, und links neben dem Altar stand ein Podium. Durch die Bogenfenster fiel trübes Licht, doch ein vergoldeter Kerzenleuchter bemühte sich, die düstere Stimmung ein wenig aufzuhellen.
    Alle Gesichter wandten sich Ivar zu.
    Zwölf Personen insgesamt.
    Diese Leute verkörperten die wahre Macht hinter dem Club: Unternehmer, Nobelpreisträger, Regierungsvertreter der größeren Länder und sogar ein Hollywoodstar, dessen Engagement dem Club nicht nur Ansehen, sondern auch eine Menge Spenden eingebracht hatte.
    Jeder Einzelne erfüllte seinen Zweck.
    Auch der Mann, der sich Ivar nun näherte. Er trug einen schwarzen Anzug und wirkte bedrückt.
    »Guten Morgen, Ivar«, sagte der Mann und reichte ihm die Hand.
    »Senator Gorman, ich möchte Ihnen mein Beileid aussprechen. Was in Mali geschehen ist … ich hätte das Lager besser sichern sollen.«
    »Sie trifft keine Schuld.« Der Senator fasste Ivar bei der
Schulter. »Jason war sich der Gefahr bewusst. Und er war stolz darauf, an einem solch wichtigen Projekt mitzuwirken.«
    Ungeachtet seiner Versicherung war dem Senator offensichtlich

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