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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die Blase und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Überraschenderweise gab der Boden unter ihrem Gewicht nach, als wäre er eine durchsichtige Feder. Da er keine anderen Optionen hatte, wie ihm von seiner Begleiterin eiskalt dargelegt worden war, folgte ihr Whispr vorsichtig.
    Ihre Eskorte folgte ihnen. Ingrid musste sich konzentrieren, um erkennen zu können, wie sich die Wände der ovalen Öffnung schlossen. Es gab keine Tür. Das Material in der Umgebung kräuselte sich wie ein Teich, in den man einen Stein geworfen hatte, und versiegelte sich dann hinter ihnen.
    Einen Moment später begann die Blase, sich zu bewegen. Sie beschleunigte nicht schnell, sondern schien nur nicht mehr langsamer zu werden, sobald sie sich erst einmal in Bewegung gesetzt hatte. Mit Ausnahme der gelegentlich an der Decke auftauchenden Lampen war der Tunnel, durch den sie fuhren, pechschwarz. Innerhalb der Blase war es jedoch nicht völlig dunkel. Teile von Sarahs goldenen Gliedmaßen gaben ein schwaches lilafarbenes Leuchten ab.
    Ingrid war derart in ihre Gedanken vertieft und bemerkte nicht einmal, dass sie die Hälfte ihrer Reise bereits hinter sich hatten. Das war unverkennbar, denn das bemerkenswerte Fahrzeug wurde langsamer. Sie schätzte, dass sie für den Bremsvorgang etwa ebenso viel Zeit benötigten wie für die Beschleunigung. Als sich die Blase schließlich nicht länger bewegte, stand sie vor einem Portal, das genauso aussah wie das, durch das sie gekommen waren.
    »Was glaubst du, wie weit wir gereist sind?«, fragte sie ihren Begleiter, als sie aus dem Transportmittel ausstiegen. »Oder sind wir nur einmal im Kreis gefahren?«
    Whispr machte ein finsteres Gesicht. Offensichtlich bereitete er sich auf das Schlimmste vor. »Keine Ahnung. Der Tunnel war zu dunkel, man konnte nichts erkennen und die Richtung und die Geschwindigkeit unmöglich schätzen. Mehr als einen Kilometer, weniger als hundert, würde ich sagen. Ich glaube, gegen Ende ging es abwärts. Aber das ist nur eine Vermutung.« Er grinste sie schief an. »Vermutlich läuft es von jetzt an nur noch auf Vermutungen hinaus.«
    Während des anschließenden kurzen Spaziergangs fielen Ingrid mehrere andere Melds auf, die eindeutig menschlich waren, aber nur ein oder zwei mögliche Naturals. Ihre vertrauten Gestalten halfen ihr, den Schock darüber zu verdauen, dass sie immer mehr Wesen begegneten, gegen die Johan und Sarah durchaus normal aussahen.
    Da war der Riese, der vornübergebeugt gehen musste. Er (aus seltsamen Gründen war sie überzeugt davon, dass er ein »Er« sein musste) war fast völlig weiß und konnte sich nur so fortbewegen, weil mindestens ein Dutzend kleinerer Beine entlang seines Oberkörpers verlief, vom Hüftansatz bis hinauf zu der Stelle, an der die langen, nach hinten gerichteten Armeentsprangen. Der Kopf   … Sie musste sich abwenden, als sie die mondartigen Augen und die durchdringenden azurblauen Pupillen sah, die frei von einer Seite der Iris zur anderen schwammen.
    Der Riese war die größte Kreatur, der sie begegneten, aber bei Weitem nicht die exotischste. Zwei herumwandernde großäugige Muscheln kamen auf sie zu, in deren Mitte eine durch und durch gewöhnlich aussehende Natural lief. Sie trug ein Arbeitspad in der Hand, hatte ihr braunes Haar zu einem Knoten hochgesteckt und erinnerte Ingrid an die Krankenhausmitarbeiter, denen sie häufiger beim Mittagessen in einem der Restaurants ihres Turms begegnete. Ingrid starrte angespannt in die Richtung der Frau und versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Als die Natural an ihr vorbeigegangen war, ohne ihren Blick zu bemerken, überlegte Ingrid schon, ihr etwas hinterherzurufen. Letzten Endes entschied sie sich doch dagegen. Whispr und sie waren noch immer Gefangene, sie wurden noch immer als Eindringlinge betrachtet. Ein Schrei zur falschen Zeit war vermutlich nicht der beste Weg, sich bei ihrer Eskorte einzuschmeicheln.
    Sie begegneten einem Individuum, das aussah wie ein abgemagertes Pferd, das man mit einem Industrieroboter gekreuzt hatte, mehreren laufenden Kristallen mit sich drehenden Gesichtern sowie einer ganzen Schwadron von Kreaturen, die als metergroße Tausendfüßler durchgegangen wären, wären da nicht ihre Regenbogenfarben und die unzähligen winzigen Handschuhe gewesen, die sie an ihren vielen Händen trugen. Wenn das nur Melds waren, wie der dickköpfige Whispr weiterhin behauptete, dann stellten sie Manipulationen des menschlichen Körpers dar, die weit über

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