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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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finden. Da ich von Natur aus konservativ bin und in dieser Sache außerdem ungeduldiger als sonst üblich, habe ich natürlich beschlossen, die Informationen bei jemandem zu beschaffen, der sie möglicherweise bereits in seinen Besitz bringen konnte.«
    Molé setzte ein vertrauenswürdiges Lächeln auf, und diesen Gesichtsausdruck hatte er im Laufe der Jahre einige Male üben können. In Kombination mit seinem Alter und seinem Aussehen wirkte es so, als säße man einem lieben alten Onkel gegenüber.
    Auf die Tentakelfrau schien es ebenfalls so zu wirken, allerdings nicht auf die Weise, die Molé bevorzugt hätte. Die Frau starrte ihn mit hartem Blick an, gab nichts zu und bestätigte noch viel weniger. »Wer sind Sie, Schlangenonkel?«
    »Mein Name ist Napun. Auch wenn ich nicht direkt für den SAHV arbeite, bin ich das, was Sie vermutlich einen außenstehenden Berater nennen würden.« Obwohl er sich bemühte, die Kontrolle zu behalten, verhärteten sich sowohl sein Blick als auch sein Tonfall. »Sie haben jedoch für jemand anderen als den SAHV gearbeitet. Das macht uns also zu Konkurrenten, die hinter denselben Informationen her sind.«
    Sie zuckte mit den Achseln und hob einen rot gestreiften Tentakel etwas höher als den anderen. »Damit haben Sie recht. Na und? Der SAHV macht mich krank.«
    »Ich möchte mit Ihnen keine Debatte über die Moral derinternationalen Politik, der Wirtschaft oder der jeweiligen treibenden Kräfte führen. Ihre Ansichten gehören nur Ihnen alleine, und ich werde sie respektieren. Wir mögen zwar verschiedenen Herren dienen, aber wir tun es aus denselben Gründen. Wir beide lassen uns aus denselben Gründen anheuern.«
    Sie gab sich nicht die geringste Mühe, ihre Überraschung und ihre Geringschätzung zu verbergen. »Was? Das bezweifle ich doch sehr, alter Mann.«
    Er seufzte verständnisvoll. »Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, diese Respektlosigkeit zu bekämpfen.« Er sah sich um. »Eigentlich möchte ich nicht mehr lange in dieser überfüllten Umgebung bleiben, aber ich kann Ihnen versichern, dass ich es tun werde, falls es sich als notwendig herausstellt. Aber genug davon. Sie können von mir halten, was Sie wollen.« Er beugte sich leicht nach vorn. »Ich bin bereit, Sie für jegliche Informationen, die Sie bezüglich des aktuellen Aufenthaltsorts der beiden Namerikaner oder ihrer Absichten erlangt haben, zu bezahlen. Da Sie vermutlich schon die Hälfte von dem erhalten haben, was Ihnen von Ihren Auftraggebern versprochen wurde, sollten Sie mit dem, was ich Ihnen anbiete, Ihre Verluste bei diesem besonderen Projekt wieder wettmachen können.«
    Dieses Mal tat sie seine Worte nicht sofort ab. »Ich habe eine Kollegin verloren. Boo war nicht nur eine Mitarbeiterin, sie war meine Freundin.« Lindiwe machte ein Geräusch, als würde sie ausspucken, ohne dies jedoch wirklich zu tun, was ihr dank ihrer Meld-Zunge, mit der sie auch zugreifen konnte, problemlos möglich war. Ein jüngerer Mann hätte das vielleicht verwirrend gefunden, nicht jedoch Molé. »Was unsere ›Teamleiterin‹ angeht, sie wurde uns von den   … von unserenAuftraggebern aufgezwungen. Sie war eine arrogante Natural-Schlampe, die nicht von hier stammte und die glaubte, alles zu wissen, und jetzt ist sie tot.« Sie sah Molé in die Augen, ohne zu blinzeln. »Also hatte die Sache doch etwas Gutes.«
    »Derartige Individuen sind mit gleichgültig. Sie sind noch entbehrlicher als altbackenes Brot. Doch um Ihre Freundin tut es mir leid.« Er dachte nach. »Ich werde das Sterbegeld Ihres Arbeitgebers verdoppeln.«
    Lindiwe verengte die Augen. Rings um sie herum war eine Ansammlung radikaler Melds dabei, zu tanzen, zu springen, sich zu küssen, einander zu befummeln, zu verfluchen, zu liebkosen und mit einer Vielzahl an Gliedmaßen, die ebenso menschlicher Natur wie manipuliert waren, zu berühren. Während er auf ihre Antwort wartete, ignorierte Molé das alles, ebenso wie die hämmernde Musik, die eindeutigen Gesten und die amüsierten Blicke, die hin und wieder in seine Richtung geworfen wurden.
    »Wie kommen Sie auf die Idee, wir hätten irgendetwas herausgefunden?«, fragte ihn Lindiwe. »Wir haben Fortschritte gemacht, Yebo, aber wir mussten schnell von dort verschwinden. Das Haus war vollgestopft mit Fallen.« Bei der Erinnerung daran erschauderte sie mental. »Irreführende Taktiken, Giftspinnen   – all das sind Gründe, aus denen man die Sangomas in Ruhe lassen sollte, und die beruhen nur

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