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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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genau?«
    Der wie immer zynische Whispr hatte auch dafür eine Erklärung parat. »Vielleicht führen sie ja nirgendwohin, sondern machen einfach eine Schleife. Oder sie werden in einerSchlucht geleert, die auf den Scans der Umgebungssatelliten nicht zu sehen ist.«
    »Oder«, mischte sich die faszinierte Ingrid ein, »sie versorgen einen Sektor, der für die normalen Angestellten nicht zugänglich ist, weil es sich dabei um eine separate Anlage handelt, die wichtig genug ist, um ein eigenes diskretes Wartungsteam zu benötigen.« Sie starrte ihn an. »Aus Sicherheitsgründen.«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Mir gefällt der Gedanke nicht, wer weiß wie weit durch einige Rohre zu kriechen, nur um am Ende vielleicht im Schlafzimmer von irgendjemandem rauszukommen, der dann sofort Alarm schlägt.«
    »Wir müssen ja erst rauskriechen, wenn wir sehen, wo wir sind«, entgegnete sie. »Du warst von Anfang an skeptisch, ob ich es schaffen werde, mich als Angestellte auszugeben. Das ist unsere Chance, wenigstens einigen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.« Sie drehte sich wieder zu Gwi um, der sie schweigend beobachtete. »Wie lang sind die Klimaregelungsrohre, die nach Norden führen?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte der San aufrichtig.
    »Sie wissen auch nicht, wo sie enden oder was dahinter liegt?« Erneut schüttelte er den Kopf. Sie drehte sich erwartungsvoll zu Whispr um, der resigniert seufzte. Inzwischen kannte er diesen Blick nur zu gut.
    »Wir sind den ganzen Weg hierhergekommen, um das Unbekannte zu erreichen. Was spricht dann dagegen, weitere unbekannte Gebiete zu erforschen?«, fügte er mit finsterer Miene hinzu.
    »Ich weiß gar nicht, was du zu meckern hast«, fuhr sie ihn an. »Dank deines Körperbaus wird es für dich viel einfacher, dich auf Händen und Füßen durch ein Rohr zu bewegen, als für mich.«
    »Das lässt sich nicht bestreiten.« Diese Worte hatten ihn anscheinend etwas aufgeheitert. »Du gehst voraus.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Den Teufel werde ich tun. Du kommst viel besser mit Überraschungen klar und merkst, wenn etwas nicht stimmt. Ich werde dir folgen.« Sie warf Gwi einen Blick zu. »Zeigen Sie uns eins der Klimasteuerungsrohre, die in den Norden führen. Wenn möglich, das größte, das Sie kennen.«
    Entschlossen nickte Whispr. »Und bitte eins, das Luft und nicht etwa Abwasser enthält.«
    Sie gingen etwa einen halben Kilometer weit, bevor ihr Führer neben einem passenden Rohr stehen blieb. Da es sich tief innerhalb der Nerens-Anlage befand, war der Zugang nicht weiter gesichert. Der Durchmesser des Rohrs schien groß genug zu sein, sodass sie sich auf allen vieren darin bewegen konnten, ohne sich den Kopf an der Kompositdecke zu stoßen. Gwi öffnete derweil eine kleine Wartungskiste, die an der Wand hing, und holte zwei Illuminands, kleine leuchtende Stirnbänder, heraus, die er ihnen feierlich reichte.
    »Auf Wiedersehen, Doktor. Auf Wiedersehen, Halm-Mann.« Gwi schüttelte ihnen die Hand. »Ich wünsche Ihnen Glück und dass Sie finden, was Sie suchen. Ich werde hier an dieser Stelle nach Ihnen Ausschau halten, jeden Tag um dieselbe Zeit, bis die Woche um ist. Wenn ich Sie bis dahin nicht wiedergesehen habe, dann   …« Er beendete den Satz nicht. »Danke, dass Sie Tante !Nisa geholfen haben.« Er deutete auf die offene Luke und grinste auf einmal breit. »Wenn Sie das San-Meld hätten und auf allen vieren laufen könnten, wäre das sehr viel einfacher für Sie.«
    »Vielen Dank für alles«, meinte Whispr trocken und vergewisserte sich dann, dass seine volle Wasserflasche noch immerin seiner Tasche steckte. »Aber ich stoße mir lieber einige Male den Kopf an und kann mich dafür nach Verlassen der Röhre wieder gerade hinstellen.«
    »Das Geradestehen wird völlig überbewertet«, meinte Gwi und entfernte sich von ihnen. »Ich denke, dass ich eines Tages auch das komplette Vierfüßer-Meld haben werde, wenn ich beschließe, für immer ins Land meiner Ahnen zurückzukehren. Aber jetzt noch nicht. Ich wünsche Ihnen viel Glück.« Er winkte ihnen noch einmal zu und war dann verschwunden.
    Damit standen die Ärztin und der Meld, der die rauen Straßen von Savannah überlebt hatte, alleine und nachdenklich in der Dunkelheit, lauschten dem monotonen Stakkato des tropfenden Wassers und beäugten die offene Luke in dem Rohr, das in der gegenüberliegenden Wand verschwand. Whispr machte einen Schritt nach hinten, schnitt eine Grimasse und deutete auf die

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