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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Öffnung.
    »Ladys first.«
    Sie starrte ihn finster an. »Das haben wir doch schon geklärt, Whispr. Ich folge dir. Du bist so dünn, dass ich an dir vorbeisehen kann, während   …« Ihre Stimme brach ab, als ihr die Bedeutung ihrer Worte bewusst wurde. »Lass uns gehen.«
    Mit einem Achselzucken legte er beide Hände an die Seiten der Öffnung und machte sich bereit, hineinzusteigen. »Ach, was macht das auch schon für einen Unterschied? Wir mussten schwimmen, wir mussten wandern, wir mussten fliegen. Wir sind zu Fuß gegangen, mit dem Boot und dem Auto gefahren. Wir haben sogar ein Stück im Inneren eines mechanischen Elefanten zurückgelegt. Da fehlte das Krabbeln ja noch in der Aufzählung.«
    Sobald er im Inneren des Rohrs war, brachte er das Illuminand, das ihm Gwi gegeben hatte, an seinem Kopf an, zog das Band fest, positionierte es so, dass der vordere Teil auf seiner Stirn lag, und betätigte den integrierten Schalter auf der rechten Seite. Prompt sorgte das Gerät dafür, dass sich der schwarze Tunnel vor ihm mit blassem Licht füllte. Als sich Ingrid bereitmachte, ihm zu folgen und ihr Band ebenfalls zu aktivieren, hielt er sie davon ab und löschte sein Licht durch eine Berührung.
    »Wir wissen nicht, wie lange die Dinger halten. Sie haben zwar einige Anzeigen, aber die sagen uns nicht, wie schnell sie sich entladen.« Er deutete auf ihre Stirn. »Lass deins deaktiviert, solange du das Licht nicht unbedingt brauchst.« Dann schaltete er sein Illuminand wieder ein. »Wenn meins ausgeht, kehren wir um und kommen zurück, wo immer wir dann gerade sind und wie weit wir bis dahin gekrabbelt sind. Wir können es später erneut versuchen.«
    Sie nickte. »Siehst du, Whispr, das ist der Grund, warum du in solchen Situationen vorausgehen sollst.«
    »In Kanälen und Rohren? Ich fühle mich ja so geschmeichelt.« Er drehte den Kopf, sodass sein Licht nach vorn leuchtete, und begann zu kriechen.
    Der Boden innerhalb der Röhre war glatt, kühl und beruhigend trocken. Eine knappe Stunde lang kamen sie gut voran. Danach mussten sie regelmäßig anhalten und sich ausruhen. Trotz des Schutzes durch ihre frisch gewaschene und gerade erst erhaltene Arztkleidung wurden ihre Knie und Handflächen langsam wund. In dem engen Rohr bekamen sie immer öfter Muskelkrämpfe. Von Zeit zu Zeit hielten sie an und tranken einen Schluck aus ihren Wasserflaschen.
    Wie viele Meter hatten sie schon zurückgelegt, fragte sie sich. Waren es schon Kilometer? Wie groß war die Anlage in Nerensüberhaupt? Sie dachte an das, was Gwi ihnen erzählt hatte. Er hatte zugegeben, nichts über das zu wissen, was jenseits einer bestimmten Stelle im Norden lag. Was war, wenn dieses Rohr unbemerkt eine Biegung machte und in den Westen führte? Es war unmöglich, mit Sicherheit zu sagen, in welche Richtung sie sich bewegten. Nach allem, was sie wussten, konnte das Rohr auch bis zu dem kleinen Hafen an der Küste führen, der einige Kilometer weiter im Westen lag. Selbst wenn sie es schafften, so weit zu kriechen, konnten sie von Glück reden, wenn sie beim Verlassen des Rohrs noch genug Kraft hatten, um einen Hilfeschrei auszustoßen.
    »Whispr, glaubst du, dass wir immer noch nach Norden kriechen?«
    Er antwortete, ohne sich umzusehen, damit sie nicht vom Licht seines Illuminands geblendet wurde. »Woher soll ich das wissen? Ich habe kein magnetisches Richtungs-Meld im Kopf, und ich bin auch keine Taube. Ich denke , wir bewegen uns noch in die richtige Richtung. Wenn ich noch meinen Kommunikator hätte   …«
    »Selbst wenn du deinen Kommunikator noch hättest, könntest du ihn nicht benutzen, da die internen Sensoren die Emissionen sonst empfangen würden, und das weißt du auch.«
    »Und aus diesem Grund kann ich dir auch nicht sagen, in welche Richtung wir uns bewegen.« Er hielt inne. »Warte mal kurz.«
    Vor allem ihre Knie freuten sich über die Pause, und sie setzte sich und lehnte sich mit dem Rücken an die Seite der Röhre. »Ich hätte jetzt viel lieber einen Tee anstatt Wasser.«
    »Ich hätte lieber eine Magnumflasche 48er Rogue River Brut«, knurrte er. »Wo wir gerade bei Wünschen sind.« Er schaltete sein Illuminand aus, und sie waren wieder vonSchwärze umgeben, als würden sie sich im Inneren einer Höhle befinden. »Siehst du das?«
    »Was?« Sie war fast schon zu müde, um sich dafür zu interessieren, ob er tatsächlich etwas sah.
    »Direkt voraus.« Sie konnte in der Dunkelheit hören, wie er zur Seite rutschte. »Neben und

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