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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mein Entgegenkommen erschöpft.
Ich befehlige dieses Raumschiff.«
    Rhodan legte anstelle einer Antwort den Helm ab. Seine Augen ließen Thora nicht los. Crest
wurde noch aufmerksamer. »Sie weigern sich?« flüsterte er fassungslos. »Wissen Sie nicht, mit wem
Sie es zu tun haben?«
    Rhodan reagierte grob:
    »Doch, sehr genau! Ich besitze ein gut funktionierendes Gehirn, obwohl sich die Kommandantin
alle Mühe gibt, diese Tatsache abzustreiten. So weiß ich, daß ich es mit einem Raumschiff voller
Schlafmützen zu tun habe. Wenn ich Ihre wissenschaftliche Entwicklung überdenke, so erscheint es
mir mehr als seltsam, daß man Ihre Krankheit nicht behandelt. Man scheint sich überhaupt nicht
darum zu kümmern. Sie und die Kommandantin dürften hier die einzigen Besatzungsmitglieder sein,
die noch zum klaren Denken fähig sind. Außerdem habe ich das Gefühl, als hätte ich es mit den
hoffnungslos degenerierten Nachkommen eines einstmals hochentwickelten Volkes zu tun. Es tut mir
leid, aber sehen Sie sich einmal mit nüchternen Augen nach den beiden Männern da drüben um! Auf
der Erde würde man sie zur Behandlung in eine Klinik bringen.«
    Thora war blaß geworden. Hinter ihr waren plötzlich zwei summende Gestalten aus Metall
aufgetaucht. Rhodan kannte nur die irdischen Roboter und elektronische Rechenautomaten. Dies
jedoch waren vollendete Maschinen mit menschenähnlichen Formen und genial angeordneten Werkzeug-
und Waffenarmen. Die augenlosen Kugelköpfe sahen bedrohlich aus. Dazu hatten sich die Mündungen
unbekannter Waffen in vielgelenkige Halterungen gesenkt.
    »Lassen Sie es sein«, schlug Rhodan gelassen vor. »Unangenehme Dinge sind dazu da, um
gelegentlich erwähnt zu werden. Sie wissen selbst, daß ich die Wahrheit gesprochen habe. Wenn es
Sie bedrückt, daß es von einem ›Wilden‹ ausgesprochen wurde, so hätten Sie uns eben nicht in Ihr
Schiff lassen dürfen.«
    Sein Finger lag jetzt am Druckpunkt seiner Waffe. Reginald Bull war hinter einer Liege in
Deckung gegangen.
    Thora schien sprachlos zu sein. Sie starrte auf Rhodans Waffe.
    »Sie wagen es …«, ächzte sie, und ihre Hände verkrampften sich. »Sie wagen es, in einem
Forschungsschiff des Großen Imperiums solche Worte zu sprechen! Ich werde Sie vernichten lassen,
wenn Sie nicht sofort gehen.«
    »Nun gut«, sagte Rhodan. »Werden Sie mich mit meinem Schiff ungehindert starten lassen? Das
ist nur der Trabant der Erde. Wir können hier nicht leben.«
    »Ich kann nicht gestatten, daß Sie unter den Wesen des dritten Planeten die Nachricht über
unsere Anwesenheit verbreiten«, entgegnete sie gnadenlos.
    »Wollen Sie uns ersticken lassen? Wir haben nicht das technische Wissen Ihrer Vorfahren, das
Sie offenbar geerbt haben. Wir können aus Steinen keinen Sauerstoff gewinnen und aus Staub keine
Nahrungsmittel. Wir beginnen eben erst mit der Eroberung des Raumes.«
    Die kommende Reaktion hätte er für unmöglich gehalten. Crest, der so betont ruhige Fremde,
fuhr mit einem schrillen Ausruf auf. Er schien plötzlich jede Schwäche vergessen zu haben.
    »Was sagten Sie? Womit haben Sie begonnen?«
    »Mit der Eroberung des Raumes«, wiederholte Rhodan ungerührt. »Stört Sie der Ausdruck? Wir
werden unseren Weg gehen, und eines Tages werden wir auch solche Riesenschiffe besitzen. Viel
schneller, als Sie es jemals für möglich halten dürften.«
    »Warten Sie, bitte«, stöhnte Crest und wandte sich an Thora.
    Rhodan senkte die Waffe. Zwischen dem Kranken und der Kommandantin entwickelte sich ein derart
hitziges Gespräch, daß er sich überflüssig vorkam. Bedächtig zog er sich zu Bully zurück.
    »Wir müssen hier weg!« verlangte Bully hastig. »Und zwar solange noch Zeit ist. Die Roboter
gefallen mir überhaupt nicht.«
    Bullys Stimme überschlug sich. Zu lange hatte er in passiver Haltung warten müssen. Rhodan
beobachtete die debattierenden Fremden. Dann meinte er:
    »Mir scheint, daß soeben über unser Schicksal abgestimmt wird. Er hat Macht und Einfluß, das
steht fest. Andernfalls kuschte sie nicht so. Ein Teufelsweib. Ich sehe noch nicht klar. Wieso
sprechen sie so einwandfrei unsere Sprache? Was bedeutet der Begriff ›Großes Imperium‹? Das hört
sich an, als wäre die Menschheit seit Jahrtausenden am Rand gewaltiger Geschehnisse ahnungslos
aufgewachsen. Das ist unheimlich. Außerdem dürften sie nicht das einzige intelligente Volk im All
sein. Ich sehe ungeheuerliche Möglichkeiten. Wir bleiben

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