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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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musterte er den östlichen Kollegen. Kosnow sah
starr zur Energiekuppel hinüber.
    »Sie sind großartig«, flüsterte er dicht an Kleins Ohr. »Wenn sie nur die geringste
Kleinigkeit getan hätten, was man als Verletzung der Menschenrechte betrachten könnte, wäre ich
ihr erbittertster Gegner. So kann ich es einfach nicht, und das macht mich krank. Verstehst du
das, Freund?«
    Klein lachte trocken auf.
    »Wem erzählst du das? Ich weiß, daß sie den Atomkrieg verhindert haben. Ich weiß ferner, daß
Rhodan nicht daran denkt, eine Partei zu bevorzugen. Ich habe Angst, daß es morgen oder
übermorgen wieder anders werden könnte. Mißtrauen und Angst unter den Menschen sind gewichen,
weil ein neuer Gegner aufgetaucht ist. Man fühlt sich gemeinsam bedroht, also geht man gemeinsam
vor. Schneller und besser hätten wir den Weltfrieden überhaupt nicht erreichen können. Solange
Rhodan als Dritte Macht existiert, werden wir eine geschlossene Einheit sein. Je länger er da
ist, je intensiver seine unglaubliche Stärke ins Bewußtsein der Menschen vordringt, um so mehr
werden wir miteinander verschmelzen. Wenn der Zustand nur einige Jahre anhält, wird es eine
geeinte Erde geben. Ich sehe deshalb nicht ein, warum man Rhodan mit allen Mitteln beseitigen
sollte. Ist er erledigt, beginnt der Kalte Krieg von neuem. Wollen wir doch ehrlich sein!«
    »Eine klare und logische Folgerung.« Kosnow grinste freudlos. »Sie hat nur einen kleinen
Haken! Wir wissen nicht, wie sich Rhodan im Lauf der Zeit entwickelt. Auch er ist nur ein
Mensch.«
    »Ich habe mit ihm nach seiner Landung persönlich gesprochen und auch diesen Crest gesehen.
Inzwischen sind unsere hohen Chefs ja überzeugt, daß es in Rhodans Gesellschaft einen
Nichtirdischen geben muß. Eine erstaunliche Ermittlungsleistung ist das. Schließlich haben sie
Crest nicht gesehen. Ich habe das bestimmte Gefühl, als wäre Rhodan der Mann für die gesamte
Erde. Du solltest dich entscheiden, Peter! Nimm uns als Beispiel! Als wir uns vor etwa zwei
Monaten trafen, griffen wir instinktiv zur Waffe.«
    »Routinemäßig«, korrigierte Kosnow.
    »Um so schlimmer, wenn man es so ausdrücken muß. Nun glaube ich, daß es unsere verdammte
Pflicht und Schuldigkeit ist, etwas für unsere Welt zu tun. Der durch Rhodans Eingreifen
wirkungslos verlaufene Raketenkrieg hat mir den letzten Schock versetzt. Zum Teufel, wie weit
waren wir gekommen! Ich möchte nicht, daß sich diese Dinge wiederholen. Ein Versuch genügt mir.
Ich habe dich über das Ergebnis der großen Grönland-Konferenz informiert. Die Katalyse-Bombe ist
streng geheim. Bereits Generalleutnant Tai-Tiang ist ein viel zu kleiner Mann, um über die
neuartige Kernwaffe orientiert zu werden. Die von ihm geleitete Beschießung der Energiehülle ist
nach dem Willen der hohen Chefs nicht mehr und nicht weniger als ein Ablenkungsmanöver. Wenn es
auf dem Mond geknallt hat, dürften wir Rhodan an den Kragen gehen. Die Chinesen werden die
gesamte Provinz evakuieren. Anschließend wird ein westlicher Fernbomber auftauchen und sein Ei
legen. Es gefällt mir nicht.«
    Captain Klein blickte erneut auf die Uhr. Seine nachtschwarze Kunststoffkombination hob sich
kaum vom finsteren Hintergrund des Bunkers ab. Kosnow schwieg. Er zögerte noch.
    »Mein Einsatz beginnt in acht Minuten. Du bist auch dabei. Entschließe dich vorher. Hier
können wir noch ungestört reden.«
    Kleins Gestalt tauchte unter. Sekunden später salutierte er vor einigen uniformierten
Offizieren der drei beteiligten Geheimdienste.
    Die AF-Abwehr wurde von Major Butaan vertreten, der östliche Geheimdienst von Oberst Kalingin
und die IIA von Colonel Cretcher.
    Man hatte in gemeinsamer Arbeit ein Vorhaben verwirklicht, dessen praktische Bedeutung von
einem Sonderkommando westlicher und östlicher Spezialagenten erprobt werden sollte.
    Peter Kosnow erschien nun ebenfalls im gedämpften Licht.
    Generalleutnant Tai-Tiang trat zu den wartenden Männern. Sein Händedruck war fest, seine
kohlschwarzen Augen kalt.
    »Ich halte mich an die Abmachungen. Versuchen Sie, den Plan der Abwehrdienste zu
verwirklichen. Wenn es Ihnen gelingt, können Sie unserer Dankbarkeit gewiß sein. Wann werden Sie
in die Sperrzone eindringen?«
    »Punkt drei Uhr, Sir«, entgegnete Captain Klein. »Wir möchten Sie jedoch dringend bitten, die
Kommandeure der beteiligten Einheiten nochmals genauestens einzuweisen. Uns liegt wenig daran,
von den eigenen Soldaten

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