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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht leugnen, daß die junge Botanikerin recht hatte. In den einzelnen Nischen
wucherten bunte, tulpenähnliche Gewächse mit einer Üppigkeit, wie man sie nur im tropischen
Urwald fand. Sie standen so eng beisammen, daß keine weitere mehr Platz gefunden hätte. Ein
starker Duft ging von ihnen aus und erfüllte die Halle. Tiff wunderte sich flüchtig, daß er ihn
nicht schon früher bemerkt hatte.
    »Kommt!« forderte Gucky sie auf. »Seht euch den botanischen Garten nur näher an. Es lohnt
sich.«
    Hump, unzufrieden wie gewöhnlich, meckerte: »Ich meinte, wir wollten die schlafenden
Intelligenzen dieser Welt besuchen, und nun sind wir in einem Tulpengarten gelandet.«
    »Blumen auf dieser Welt des Eises bedeuten schon an sich ein Wunder«, wies Tiff ihn zurecht.
»Warum sollten wir es versäumen, ein Wunder zu schauen? Besonders Felic wird sich dafür
interessieren.«
    Gucky schien nicht die Absicht zu haben, eine Erklärung abzugeben.
    Tiff folgte Felicitas, die bis zur nächsten Nische vorgegangen war und sich nun hinabbeugte,
um die Pflanzen näher zu betrachten.
    Sie erinnerten in der Tat an Tulpen, an riesenhaft vergrößerte Tulpen, auf die jeder irdische
Züchter stolz gewesen wäre. Die langen Stengel trugen prächtige Blütenkelche, die allerdings
geschlossen waren. Unverkennbar war die typische Tulpenform. Die Farben Rot und Orange
dominierten, aber es gab auch blaue, gelbe und violette.
    Nach unten verschwanden die Wurzeln in der aufgelockerten Erde. Fast sah es so aus, als habe
ein vorsorglicher Gärtner den Boden zubereitet.
    Felicitas richtete sich wieder auf. »Es sind Blumen – vielleicht sogar eine Abart von
Tulpen. Wie mögen sie hierhergekommen sein? Jemand muß sie gepflanzt haben.«
    »Die Halbschläfer?« vermutete Tiff unsicher.
    Gucky nickte Tiff zu. »Ich habe das auch zuerst gedacht. Ich hielt die Halbschläfer für
Blumenfreunde – aber in gewisser Beziehung irrte ich mich. Sieh dir die Blüten doch genauer
an, Felic. Fällt dir daran nichts auf?«
    Die Botanikerin beugte sich erneut hinab und nahm die großen Blütenblätter näher in
Augenschein. Sehr anzustrengen brauchte sie sich nicht, denn die Blumen waren fast einen Meter
hoch. Sie kniff die Augen zusammen, als sie die feinen, jetzt aber fest geschlossenen Spalten
bemerkte, die rings um den Kelch angebracht waren. Jedes Blütenblatt, so stellte sie fest, besaß
einen solchen Schlitz.
    »Vielleicht sind es fleischfressende Pflanzen«, vermutete sie, aber ihr war anzuhören, daß sie
nicht fest von ihrer Idee überzeugt war. »Jedenfalls haben sie Öffnungen, die sie nach Belieben
schließen können.«
    Gucky stieß plötzlich ein quietschendes Gelächter aus und begann, auf seinen kurzen Beinen im
Kreis herum zu hüpfen. Dabei gab er schrille Töne von sich, die wohl seine Freude bekunden
sollten.
    »Erraten!« prustete er schließlich, während Tiff und Hump sich ansahen und wohl beide den
gleichen Gedanken hegten. Sie nahmen sichtlich an, der Mausbiber habe plötzlich den Verstand
verloren.
    Das aber, so sollten sie bald erfahren, war keineswegs der Fall.
    Als Gucky sich beruhigt hatte, sagte er: »Stimmt, sie können die Schlitze nach Belieben öffnen
oder schließen. Aber es sind keine Freßwerkzeuge. Im Gegenteil, Paßt genau auf, was jetzt
geschieht, dann werdet ihr es endlich erraten.«
    Er trat neben Felicitas und berührte eine der Pflanzen mit seinen Samtpfoten. Langsam
streichelte er die roten Blütenblätter und ging dabei so vorsichtig zu Werke, als liebkose er
eine Geliebte.
    Und das Wunder geschah.
    Die betreffende Tulpe öffnete die schmalen Schlitze.
    Die vier Menschen starrten voller Verwunderung in ein Auge, das sie forschend anblickte.
    »Darf ich euch die Halbschläfer vorstellen?« fragte Gucky und machte eine vollendete
Verbeugung.
    Nachdem die ORLA XI auf dem Nordpol der Eiswelt gelandet war, wurde die Arkonbombe,
deren Reaktionszeit auf 30 Minuten eingestellt wurde, ausgeladen und in die vorbereitete Grube
gebracht. Kurz danach stellte Orlgans die Funkverbindung mit Etztak her und meldete die
Ausführung des Befehls.
    Etztak zeigte sich befriedigt, konnte seine Unruhe jedoch nicht verbergen. »Ich habe soeben
einen Funkspruch von Topthor erhalten, in dem er mir mitteilt, daß er im Solsystem eine
vernichtende Niederlage erlitten hat. Topthor warnt uns davor, uns noch weiter mit Rhodan
einzulassen, zumal dieser über zwei Schiffe der STARDUST-II-Klasse

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