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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gefährlicher, als es war, denn im Grunde genommen war diese künstliche Seuche völlig
harmlos. Auch wenn den Erkrankten kein Gegenserum verabreicht wurde, verschwanden die Symptome
der Krankheit nach einigen Wochen, und die Betroffenen erhielten ihre volle Geisteskraft
zurück.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Rhodan. »Wir gehen genau nach Plan vor. Sobald sich eine
günstige Gelegenheit ergibt, wird Gucky mit dieser Waffe Goszuls Planet aufsuchen. Da die
Springer die Harmlosigkeit der Seuche nicht kennen, werden sie fluchtartig den Planeten verlassen
und die nächsten Jahrzehnte nicht mehr zurückkehren. Sobald sie verschwunden sind, werden wir
landen und den Goszuls helfen, ein neues Leben ohne Sklaverei aufzubauen.«
    Diese Gelegenheit kam früher als erwartet. Bereits zwei Stunden nach dieser Besprechung
meldeten die Ortungsanlagen die Annäherung eines kleinen Patrouillenschiffs der Springer.
    Das kleine Schiff war ein Aufklärer – nur leicht bewaffnet, dafür aber stark
an Beschleunigungsvermögen und Wendigkeit.
    Der Kommandant des Fahrzeugs war Frernad, einer aus der mächtigen Sippe der Frers, und sein
Schiff war die FRER LXXII.
    Den Auftrag, zehn Lichttage weit in den Raum zu fliegen und nach Gegnern Ausschau zu halten,
hatte Frernad Etztak zu verdanken.
    Frernad haßte diesen Auftrag, aber nichtsdestoweniger führte er ihn gewissenhaft aus. Die
Peilfelder kreisten ständig. Außer ein paar langsam treibenden Gesteinstrümmern hatten sie bisher
jedoch noch nichts registriert.
    Müde starrte Frernad auf das kleine Instrument, das die Entfernung des Schiffes von seinem
Startplatz registrierte und auf dessen Skala der Lichtzeiger langsam auf die Zehn-Lichttage-Marke
zuwanderte.
    »Noch zwei Tage«, sagte jemand. »Dann haben wir es geschafft.«
    Frernad wandte sich um und hob beide Hände zum Zeichen der Zustimmung.
    »Ich werde ein Loblied singen«, er lachte bitter, »wenn wir wieder gelandet sind.«
    Der Kommandostand der FRER LXXII war klein und nur mit drei Mann besetzt.
    Die Mannschaft des Schiffes betrug insgesamt achtzehn Mann.
    Frernad wollte etwas sagen, als der Mann am Peilgerät sich hastig meldete.
    »Ein Reflex!« rief er. »Dort!«
    Frernad winkte mürrisch ab, stand aber auf und ging zum Peilschirm hinüber. Der Mann vor dem
Gerät deutete mit starrer Hand auf eine Stelle des Schirmes, auf der ein ursprünglich großer,
heller Fleck inzwischen schnell verblaßte.
    Frernad stutzte. »Wie? So einfach aufgetaucht – und jetzt wieder weg?«
    Der Mann hob die Hände. Er wollte etwas sagen, aber im selben Augenblick kam vom Kontrollpult
her eine fremdartige, harte Stimme: »Zerbrecht euch nicht den Kopf, Freunde. Ich war an
dem Reflex schuld.«
    Sie fuhren herum und starrten den Mann an, der plötzlich neben dem Pult stand. Sie hatten noch
nie einen gesehen wie ihn. Er war groß – beinahe so groß wie sie selbst –, aber seine
Haut war schwarz.
    Er lachte, als er ihren Schreck sah, und zeigte seine schimmernd weißen Zähne. Er trug einen
Raumschutzanzug fremdartiger Fertigung und hatte den Helm geöffnet, als er sprach. Er sprach
fehlerfreies Interkosmo, allerdings mit eigenartig monotoner Stimme.
    Das alles registrierte Frernad sozusagen nebenbei. Die Hauptfrage, auf die er keine Antwort
finden konnte, war: Wie war der Kerl hereingekommen?
    Frernad öffnete den Mund, um zu fragen. Aber der Schwarzhäutige begann sich zu bewegen, und
die Zielsicherheit seiner Bewegungen faszinierte Frernad. Er sah, wie der Fremde mit schnellem
Griff in die Tasche seiner Montur langte und einen kugelförmigen Gegenstand hervorbrachte. Er
sah, wie er an einer Schraube oder einem Schalter drehte, der oben aus der Kugel herausragte,
dann aufsah und Frernad und seine beiden Männer interessiert beobachtete.
    »Was soll das alles?« fragte Frernad schließlich. »Wer bist du, und was …«
    Er kam nicht weiter. Mit einer Plötzlichkeit, wie er sie in ähnlichen Situationen noch nie
erlebt hatte, schwand ihm das Bewußtsein. Er hatte nicht einmal mehr Gelegenheit, noch zu
erkennen, was ihm das Bewußtsein raubte. Er konnte auch nicht mehr sehen, ob es seinen beiden
Leuten neben ihm besser ging als ihm. Er fiel einfach um.
    Ras Tschubai betrachtete die drei Bewußtlosen mit einem befriedigten Grinsen. Dann schloß er
den Helm seines Raumanzugs. Die Filter, die er in der Nase trug, hätten auch weiterhin
ausgereicht, um ihn vor dem Betäubungsgas, das ausströmte, zu

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