Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon
Bauch des
Schiffes lagerte und ob es in die rechten Hände kam oder ins Meer fiel.
Diese vier Männer waren die Mutanten John Marshall, Tako Kakuta, Kitai Ishibashi und Tama
Yokida. Sie waren erst vor kurzem hierhergekommen. Nachdem ihre Flucht mit der LEV XIV abrupt
beendet worden war, hatten sie sich zunächst mit Hilfe ihrer flugfähigen Raumanzüge nach Süden
abgesetzt. Als sie erkannt hatten, daß diese Anzüge leicht zu orten waren, hatten sie sie
abgelegt, versteckt und waren zu Fuß weitergegangen. Kurz darauf hatten sie die Stadt Saluntad
erreicht und dort die Bekanntschaft des einflußreichen Reeders Vethussar gemacht. Dieser hatte
ihnen ein Segelschiff zur Verfügung gestellt, mit dem sie in Richtung Norden aufgebrochen waren.
Doch die Fahrt war nur von kurzer Dauer gewesen. Kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen waren sie
von Patrouillenbooten der Springer entdeckt worden. Es war ihnen gelungen, die beiden Boote in
ihren Besitz zu bringen und mit diesen die Fahrt zum Nordkontinent fortzusetzen.
Am Ziel hatten sie die Boote verlassen und ein neues Versteck gesucht. Sie hatten es an Bord
eines Segelschiffs gefunden, das im Hafen der Stadt Vintina vor Anker lag. Kurz davor bekamen sie
Kontakt mit Gucky, der von Rhodan zur Hilfe geschickt wurde. Gucky hatte ihnen mitgeteilt, daß er
mit einer umfangreichen Ausrüstung, die er in einem Fluß in der Nähe des Raumhafens versteckt
hatte, angekommen war. Über die Bedeutung seiner Ausrüstung hatte der Ilt sich ausgeschwiegen.
Dies war vor ein paar Tagen geschehen.
Nun saßen die vier Mutanten hier und warteten, daß Gucky sie in seine Pläne einweihte. Gucky
befand sich seit etwa einer Stunde ebenfalls an Bord des Seglers. Da er keine Springermaske besaß
(was aufgrund seiner Statur auch kaum möglich war), mußte er versteckt bleiben. Im Augenblick
kauerte er in einer Nische unter dem Oberdeck, unmittelbar neben den vier Männern.
John Marshall betrachtete nachdenklich seine drei Gefährten. Auf Tako Kakuta, dem Teleporter,
blieb sein Blick besonders lange hängen.
»Die Goszuls bereiten mir Sorgen«, sagte er. »Zwar hat Kitai Ishibashi den Matrosen des
Seglers einen Suggestiv-Block verpaßt, aber niemand von uns weiß, wie lange die Behandlung
anhält. Wieder selbständig denkend, werden sie Verdacht schöpfen und uns an die sogenannten
intelligenten Goszuls' verraten. Vergeßt nicht, Freunde, daß die primitiven Eingeborenen die
Springer für Götter halten.«
Kitai Ishibashi strich sich über seinen falschen Bart.
»Die Dauer einer Suggestiv-Behandlung richtet sich nach der mentalen Widerstandskraft des
Patienten«, führte er sachlich aus. »Ich kann also nicht sagen, wann die tapferen Matrosen wieder
selbständig zu denken beginnen.«
John Marshall wollte gerade antworten, als sein geschultes Gehirn fremdartige Gedankenimpulse
aufnahm. Er winkte seinen drei Gefährten zu. Fast zwei Minuten lang lauschte er mit
halbgeschlossenen Augen, ehe er langsam nickte und Kitai kurz ansah. Während die anderen atemlos
zuhörten, gab er fast flüsternd bekannt: »Es sind unsere Goszuls – wenigstens einige von
ihnen. Sie haben ihren Hypnoseblock abgeschüttelt, Kitai. Sie machen sich Gedanken, wer wir sind.
Wir befinden uns an Bord ihres Schiffes, und sie wissen nicht, wie wir dahin gekommen sind,
intelligente Goszuls', also durch eine Hypnoschulung der Springer gegangene Eingeborene, sind wir
nicht, das haben sie schon herausgefunden. Unsere Ähnlichkeit mit den Springern selbst bedeutet
ihnen nicht viel, da sie selbst noch keine zu Gesicht bekommen haben. Also halten sie uns für
Fremde – was wir ja auch in der Tat sind. Sie wollen uns überwältigen und den ›Göttern‹
ausliefern.«
Tako, der Teleporter, sah hinab auf das Deck, wo gerade die ersten Götterdiener, so nannten
die Eingeborenen ihre intelligenteren Artgenossen, an Bord stiegen, um das Löschen der Ladung für
ihre Herren zu beaufsichtigen. Ihnen folgten einige Kampfroboter der Springer als
Begleitschutz.
John Marshall gab sich einen Ruck. »Wir müssen etwas unternehmen, und wenn wir die ganze Bande
mit einem Suggestiv-Block versehen. Die Gedankenströme werden intensiver. Nicht mehr lange, und
die Burschen lassen die Arbeit liegen und stürzen sich auf uns. Einer von ihnen fingert schon
nach dem Messer.«
»Die verdammten Roboter«, sagte Kitai wütend. »Ich habe noch nie in meinem Leben versucht,
einen Roboter hypnotisch unter meinen
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