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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eilten aus dem Haus und nahmen den nächstbesten Wagen, der sie zur
Hafenstadt brachte. Die Kompanie befand sich noch auf dem Marsch. Wenn sie ihr Tempo beibehielt,
würde sie erst im Morgengrauen des anderen Tages den Hafen erreichen. So lange mußten sie sich
gedulden, wenn sie keinen Verdacht erregen wollten.
    Der Abend und die Nacht vergingen. Sie waren bei einem Freund untergeschlüpft, der ebenfalls
ihrer geheimen Organisation angehörte. Ein Bote war unterwegs, um Enzally zu verständigen. Er
konnte in drei Stunden eintreffen, wenn man ihn nicht aufhielt.
    Die Zeit verging nur langsam.
    Sie bemerkten nichts von der fieberhaften Tätigkeit, die inzwischen die Überwachungszentren
ergriffen hatte. Funksprüche rasten durch Götterland und unterrichteten die Springerpatriarchen
von dem unerklärlichen Vorfall. Eine soeben fertiggestellte Einheit von Kampfrobotern verließ die
Fabrik und marschierte zur Hafenstadt. Weitere Verstärkungen vom Raumfeld abzuziehen, schien den
Gouverneuren zu riskant.
    Als der Morgen graute, glich der Hafen einem Heerlager. Überall an den wichtigen
Ausfallstraßen waren Kampfroboter stationiert, die jedes Fahrzeug kontrollierten. Die Goszuls
ließen die Kontrollen geduldig über sich ergehen und verhielten sich erstaunlich
diszipliniert.
    Es war dem Telepathen Enzally gelungen, unbemerkt in die Stadt zu gelangen. Seine suchenden
Gedanken fanden Ralv und Geragk. Wenig später klopfte er an die Tür.
    Die beiden Freunde atmeten auf, als sie ihren wichtigsten Mann erkannten. Sie bestürmten ihn
mit Fragen, aber der schon ältere Telepath hob beschwörend beide Hände und lächelte wissend. Er
setzte sich auf die Kante eines Bettes und sagte: »Gönnt mir eine kurze Pause, Freunde. Ich habe
einen langen Weg hinter mir – und er war nicht einfach zu gehen. Die Springer sind unruhig
geworden – ihr seht, ich nenne sie auch schon nicht mehr Götter. Der Grund ist einfach zu
erklären: Ich erhielt eine neue Verbindung mit den Fremden. Sie weilen hier ganz in der
Nähe – vielleicht sogar in der Stadt.«
    »Hier in der Stadt?« stieß Ralv hervor und hatte Mühe, seine Überraschung zu verbergen.
»Wo?«
    »Wir werden es bald wissen, denn sie haben mich gebeten, heute früh erneut Verbindung mit
ihnen aufzunehmen. Ich weiß nicht, wie viele es sind, aber mindestens zwei von ihnen sind
Telepathen wie ich.«
    Geragk saß in einer Ecke und starrte Löcher in die Luft. Er sah ganz so aus, als denke er
angestrengt nach. Enzally warf ihm einen schnellen Blick zu und winkte Ralv plötzlich ab, der
etwas sagen wollte. Der Telepath hielt den Kopf ein wenig schief und betrachtete Geragk
forschend.
    Plötzlich sagte er: »Ich werde dir helfen, Geragk, deine Erinnerung aufzufrischen. Vielleicht
erfahren wir dann mehr. Was also war gestern auf dem Schiff?«
    Ralv begriff sofort und verhielt sich abwartend. Er wußte, daß Enzally in Geragks Gedanken
forschte, und vielleicht gelang es dem Telepathen sogar, in die verschleierte Erinnerung
vorzudringen.
    »Seltsam«, murmelte Enzally plötzlich. »Es ist, als läge vor deinen Gedanken eine Art
Schleier – ich kann ihn fast körperlich spüren. Er ist nicht natürlichen Ursprungs. Nur ein
anderer Telepath – oder besser ein Suggestor – könnte ihn vor dein Erinnerungsvermögen
gelegt haben. Also auf dem Segler warst du gestern, der im Hafen hegt? Und dort geschah etwas?
Was geschah? Nein, du brauchst nichts zu reden. Denken, nichts als denken – das genügt. Ja,
so ist es besser. Fremde waren an Bord? Der Kapitän sagte es dir? Vier fremde Männer, die wie
Götter aussahen? Und du gingst zu ihnen – und dann war alles vorbei? Du weißt nichts
mehr?«
    Enzally atmete auf und lehnte sich zurück, Geragk dabei nicht aus den Augen lassend. »Sieh
mich an, Geragk! Diese vier Männer – hast du sie deutlich gesehen? Was sagten sie zu dir?
Doch, du kannst dich erinnern, wenn du das willst! Ja – du erinnerst dich jetzt. Sie waren
es, die dir den Befehl gaben, alles zu vergessen. Dir und allen Leuten des Kommandos. Ihr alle
vergaßt das, was ihr sehen konntet. Diese vier Männer sind die Fremden, die wir suchen. Sie sind
unsere Verbündeten.«
    Geragk sah aus, als erwache er aus einem Traum. Seine Augen starrten ins Leere. Dann aber
nickte er. »Du hast recht, Enzally. Die vier Fremden sind auf dem Schiff. Ich entsinne mich jetzt
wieder. Sie gaben mir und meinen Leuten den Befehl, alles zu vergessen.

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