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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tut«, schnitt ihm ein anderer das Wort ab und griff nach einer
Eisenstange, die gegen eine der Kisten gelehnt stand. »Ich werde es so machen, daß die Körper
nicht beschädigt werden.«
    »Ich bin Wissenschaftler«, warf der erste Ara ein. »Ich bin kein Mörder. Ich will damit nichts
zu tun haben.«
    Er kümmerte sich nicht weiter um seine Kollegen, wandte sich um und schritt würdevoll davon,
in das Dunkel des Lagerraumes hinein.
    Der Ara mit der Stange sah ihm eine Weile nach, dann lachte er gefühllos auf. Sein Blick ruhte
kalt auf den beiden Gefangenen. »Ich hätte zwar lieber gehabt, wenn ich euch lebendig …«
    Er kam nicht weiter.
    Direkt zwischen ihm und den beiden Terranern begann es in der Luft zu flimmern. Eine kleine
Gestalt materialisierte. Gucky hockte auf seinem Hinterteil und stützte sich auf seinen breiten
Biberschwanz, der an einen stark vergrößerten Löffel erinnerte. Mit einem Blick erfaßte er die
Situation und erkannte den einzigen gefährlichen Gegner.
    Der Ara überwand seine Überraschung. Er gab sich nicht damit ab, eine Erklärung für das
Unerklärliche zu suchen, sondern hob die Metallstange.
    Gucky war keineswegs gewillt, sich den Schädel einschlagen zu lassen.
    »Ich bin der Klabautermann«, zwitscherte er mit süßlicher Stimme und streckte dem Ara beide
Arme entgegen, der in seiner Bewegung jäh stockte. Mit einem sprechenden Geist, der wie ein Tier
aussah, hatte er nicht gerechnet. Aber dann überwand er alle Bedenken. Die schwere Stange kam
hoch – und blieb über ihm in der Luft hängen, als hielt sie jemand fest. Allerdings nicht
er.
    Sie machte sich selbständig, wirbelte wie eine Luftschraube aus seinen Händen, drehte einen
vollendeten Looping und kreiste einmal durch den Lagerraum und bog sich dann, von unsichtbaren
und unfaßbaren Kräften dazu veranlaßt, zu einem vollendeten R. Dieses R schwebte wie das Schwert
des Damokles über dem Haupt des entsetzten Aras – dann fiel es.
    Tiff sah, wie das metallene R nach unten stürzte und den zusammenbrechenden Ara unter sich
begrub.
    »Gucky!« rief er. »Das war in letzter Sekunde.«
    »Ich bin stets für Pünktlichkeit.« Der Mausbiber nickte gelassen und sah sich suchend nach
einem Gegenstand um, mit dem er die Fesseln durchschneiden konnte. Als er keinen fand, trat er zu
Tiff und sagte zu Sengu, der neben dem jungen Leutnant lag: »Mach dir keine Sorgen, Wuriu. Ich
bringe Tiff hoch und bin in einer Sekunde wieder da. Die Maulwürfe werden es nicht wagen, dich
anzugreifen, sonst lasse ich das ganze Alphabet auf ihre Köpfe regnen. Bis gleich.«
    Er umfaßte den gefesselten Tiff mit beiden Armen – und war Sekunden später mit ihm
verschwunden.
    Sengu blieb allein zurück.
    Es dauerte länger als nur eine Sekunde. Mit gemischten Gefühlen sah Sengu hinüber zur Tür, wo
der Ara immer noch bewegungslos und wie an den Boden geschmiedet verharrte. Die Arbeiter hatten
den Vorgängen verständnislos zugeschaut. Sie begriffen offensichtlich nichts.
    Dann kam Gucky zurück.
    »Nun?« zirpte er voller Erwartung. »Ist eine Lektion fällig?«
    »Sie waren brav«, stieß der Japaner erleichtert hervor. »Und nun weg von hier.«
    Gucky grinste und teleportierte mit Sengu ein Stockwerk höher, wo Tiff sich bereits die
Handgelenke rieb und die Blutzirkulation anregte. Aber das Mausbiber schien noch nicht völlig
zufrieden zu sein.
    »Du wolltest von hier aus Themos mit dem Videophon anrufen?« erkundigte er sich bei
Rhodan.
    Rhodan nickte.
    »Gut, ich werde inzwischen unten noch einmal nachsehen. Ich habe etwas vergessen.«
    »Vergessen?« fragte Crest erstaunt.
    »Ja, vergessen«, bestätigte Gucky – und konnte nicht mehr aufgehalten werden, weil er
bereits verschwunden war.
    Rhodan zuckte mit den Schultern und trat zum Videophon. Es fiel ihm nicht schwer, damit
umzugehen. Ein kurzer Druck – und die Verbindung mit der Zentrale auf der Oberfläche war
hergestellt. Auf dem kleinen Schirm erschien das Gesicht des alten Aras, das sich sofort mit
Erschrecken und Überraschung überzog. An der Stirn schimmerte eine farbenprächtige Beule, aber
sonst schien er den Sturz von der Decke gut überstanden zu haben.
    »Sie …?« stammelte er ungläubig.
    »Wie Sie sehen, Themos«, gab Rhodan zurück. »Leutnant Tifflor und Sengu wurden befreit. Das
Opfer Ihres Liftführers war vergeblich. Und nun werden Sie Thora freilassen, sonst geht es Ihnen
schlecht. Wenn ihr etwas zustößt, werde ich diesen

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