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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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her, gefolgt von Crest, RK-935 und Gucky, der sich strahlend wie
ein Sieger nach allen Seiten umsah, als erwarte er Beifall.
    Aber die zufällig in der Halle anwesenden Aras dachten nicht an Beifall. Der Schreck fuhr
ihnen derart in die dürren Glieder, daß sie reglos verharrten und auf das Unbegreifliche
blickten. Zwei metallene Monstren, zwei Menschen – einer von ihnen offensichtlich ein
Arkonide – und ein seltsames, kleines Wesen waren durch die Wand gekommen.
    »Rhodan!« rief Gucky plötzlich schrill. »Tiffs Impulse entfernen sich! Sie werden nicht
schwächer, aber sie entfernen sich.«
    »Man hat die Aras gewarnt«, vermutete Crest. »Sie bringen ihre Geiseln in Sicherheit.«
    »Gucky, folge den Impulsen – schnell!« ordnete Rhodan an. »Wir bleiben dir dicht auf den
Fersen.«
    Gucky raste voran. Die Türen vor ihm öffneten sich wie durch Geisterhand. Aras blickten von
ihrer Arbeit hoch und rissen voller Entsetzen die Augen auf, als sie die unheimliche Gruppe
vorbeistürmen sahen. Als einer von ihnen eine unbedachte Bewegung machte, erfaßte ihn sofort der
gebündelte Lähmstrahl eines Roboters. Mit einem Aufschrei brach er bewußtlos zusammen.
    Als sie vielleicht fünfzig Meter zurückgelegt und mehrere Laboratorien durchquert hatten,
blieb Gucky plötzlich stehen. Rhodan starrte auf die beiden Tische mit den daran befestigten
Lederriemen. Nur ein Ara stand im Hintergrund und schaltete gerade das Videophon ab.
    Gelassen drehte er sich um und sah die Eindringlinge furchtlos an. In seinen Augen war ein
kaltes Flimmern. »Sie kommen zu spät, Rhodan. Ihre Freunde sind in Sicherheit.«
    Rhodan fragte Gucky: »Wo ist Tiff?«
    »Sie bringen ihn nach unten, aber nicht weit. Höchstens zehn Meter. Jetzt hält der Lift. Ja,
Tiff ist nun direkt unter uns. Eine weitere Ortsveränderung erfolgt nicht.«
    Mit ungläubigen Blicken hatte der Ara zugehört. Vielleicht begann er in diesen Sekunden an
Zauberei zu glauben und hielt Rhodan für einen Supermenschen. Jedenfalls wußte er, daß die
überstürzte Maßnahme, von der Zentrale angeordnet, umsonst gewesen war. Woher die Fremden wußten,
wohin man die Gefangenen gebracht hatte, blieb ein Rätsel. Jedenfalls galt es, die Befreiung zu
verhindern.
    Ehe es jemand ahnen konnte, warf er einen winzigen Hebel des Videophons nach unten.
    »Befehl von Themos – die Gefangenen sofort töten!« schrie er laut und eilte dann auf die
geöffnete Tür zu. Er rannte genau in das lähmende Energiebündel von RK-999 und stürzte, wie vom
Blitz getroffen, zu Boden.
    Rhodan wollte sich gerade in Bewegung setzen, um den Lift zu suchen, da fiel ihm eine bessere
Lösung ein. »Gucky, zehn Meter sind wenig. Tiff ist also direkt unter uns? Gut, dann hole ihn und
Sengu. Wir haben nur noch Sekunden. Schnell!«
    Der Mausbiber nahm sich nicht die Zeit, bestätigend zu nicken.
    Die Luft begann zu flimmern, seine Gestalt verschwamm, und dann war Gucky verschwunden.
    Die Wirkung der Narkose hielt nur wenige Minuten an.
    Als Tiff die Augen aufschlug, kam Sengu gerade wieder zu sich. Sie lagen auf dem Deckel einer
großen und breiten Kiste in einem nur dürftig erhellten Raum. Hier war nichts von der blendenden
Sauberkeit der Labors zu sehen. Die Wände waren dunkel und strömten eine eisige Kälte aus. Kisten
und ganze Stapel versandfertiger Pakete füllten den Raum aus. Ein Fließband bewegte sich langsam
längs eines Ganges und endete in einem Schacht, der senkrecht nach oben führte.
    Ein Lager.
    Ein Lager mit Medikamenten.
    Tiff hatte keine Ahnung, wieso eine Veränderung stattgefunden hatte. Eben noch hatte er auf
dem weißen Operationstisch gelegen und die lähmende Spritze erhalten, und nun war er in einem
Lagerraum. Drei Aras in weißen Mänteln liefen aufgeregt hin und her. Sie stapelten Kisten vor der
Tür, die aus dem Raum führte, als wollten sie den Zugang verbarrikadieren. Arbeiter kamen
herbeigelaufen und halfen.
    Plötzlich schrillte eine Glocke. Gleichzeitig erklang eine laute und aufgeregte Stimme. Tiff
verstand jedes Wort.
    »Befehl von Themos – die Gefangenen sofort töten!«
    Die drei Ärzte ließen von ihrer Tätigkeit ab und sahen sich verwundert an. Einer von ihnen
wischte sich mit müder Gebärde den Schweiß von der Stirn, warf Tiff und Sengu einen kurzen Blick
zu und sagte zu seinem Kollegen: »Was nützen sie uns tot? Wie sollen wir ihren Organismus
studieren, wenn dieser nicht mehr funktioniert?«
    »Themos wird wissen, was er

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