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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Bursche da unten
nicht gerade ein Rekordspringer war, drohte kaum Gefahr.
    Harnahan ließ die Schleuse zur Seite gleiten. Es entstand ein Spalt, breit genug, daß er den
Kopf durchschieben konnte.
    »Betteln und Hausieren verboten!« brüllte er in die Tiefe.
    Der Offizier des Zarlt zuckte erschrocken zusammen. Es war Hemor, der nicht mit diesem
respektlosen Empfang gerechnet hatte.
    »Ich komme im Auftrag des Zarlt«, rief er zurück. »Ich muß Rhodan sprechen.«
    »Sie meinen Mister Rhodan?« vergewisserte sich Harnahan, der plötzlich großen Wert auf
gute Erziehung zu legen schien. »Warten Sie, ich werde ihn fragen.«
    Ehe Hemor etwas sagen konnte, schloß sich die Luke wieder. Der Zaliter kochte vor Zorn, aber
er beherrschte sich. Der Zarlt hatte Besonnenheit befohlen. Besonnenheit und Geduld. Später war
Zeit genug, sich für den Hochmut Rhodans zu rächen.
    Also blieb Hemor einsam und verlassen stehen und wartete.
    Harnahan ließ sich Zeit.
    Mit einer Anzahl von Lifts erreichte er schließlich die Zentrale und rief von hier aus Rhodan
mit Hilfe des Interkoms. Rhodan weilte noch in seiner Kabine, nachdem er die halbe Nacht mit den
Mutanten den geplanten Einsatz besprochen hatte.
    »Wer will mich sprechen?« vergewisserte er sich erstaunt. »Ein Offizier?«
    »Er behauptet, der Zarlt schicke ihn.« Harnahan nickte dem Gesicht auf dem Bildschirm zu. »Es
sei dringend.«
    Rhodan sprang aus dem Bett. »Sagen Sie ihm, er solle warten. Nicht ins Schiff lassen. Ich gehe
zu ihm.«
    »Allein?«
    »Natürlich, oder glauben Sie, ich hätte vor einem einzelnen Zaliter Angst? Sie können von der
Luke aus auf mich aufpassen.«
    Harnahan schaltete den Interkom ab und kehrte zum Ausgangspunkt seines Abenteuers zurück. Der
Offizier wartete noch am gleichen Fleck und schien sich die Beine in den Bauch zu stehen.
    »He, Sie da unten!« rief Harnahan und öffnete die Schleuse völlig, um sich auf die Schwelle zu
setzen. Seine Beine baumelten herab. »Sie sollen warten. Rhodan kommt bald.«
    Das war ein wenig übertrieben, denn Rhodan ließ sich Zeit. Schließlich war er gerade erst
aufgestanden. Er frühstückte gemütlich, nachdem er sich durch die Außenbordbeobachtung davon
überzeugt hatte, wer ihn da zu besuchen beabsichtigte. Hemor kannte er. Das war der Offizier
gewesen, der ihn am Rand des Systems entdeckt und nach Zalit geleitet hatte. Ein enger Vertrauter
des Zarlt. Ob es vielleicht besser war, wenn er Marshall mitnahm, der die Gedanken Hemors
kontrollieren konnte?
    Aber dann verzichtete er darauf. Die Absichten des Zarlt waren ihm ohnehin bekannt.
    Als er in die Schleuse kam und Harnahan von hinten auf die Schulter klopfte, wäre der Sergeant
fast vor Schreck in die Tiefe gefallen. Rhodan fing ihn ab.
    »Sind Sie so schreckhaft?« wunderte er sich.
    Harnahan faßte sich schnell. »Nein, aber der Anblick des Papageis da unten hat mich schläfrig
gemacht. Er hat ein so langweiliges Gesicht.«
    Rhodan lachte. »Fahren Sie die Rampe aus. Ich werde mir den Vogel mal ansehen.«
    Hemor wurde lebendig. Endlich wurde sein Warten belohnt. Rhodan kam, um den ersten Schritt in
die Falle zu tun, die man vorbereitet hatte.
    Hemor ging dem Verhaßten entgegen, der alle Pläne zu stören drohte.
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, begann er höflich und lächelte verbindlich. »Auch
der Zarlt hat nicht immer Zeit für unangemeldete Besucher. Er würde sich jedoch sehr freuen, Sie
heute abend als seinen Gast begrüßen zu können. Nein, kein Fest. Eine wichtige
Lagebesprechung.«
    Rhodan tat erstaunt. »Lagebesprechung? Was habe ich mit der Lage auf Zalit zu tun?«
    Hemor blinzelte in die Mittagssonne. »Sehr viel, nehme ich an. Da Sie dem Zarlt Ihr Geheimnis
nicht verraten wollen, werden wir das Robotgehirn eben ohne Ihre Hilfe angreifen. Der Zarlt
möchte Sie über seine Absichten informieren und Sie dann bitten, Zalit zu verlassen. Aber er
wollte Ihnen das selbst sagen, und ich darf ihm nicht zuvorkommen.«
    Das war er aber schon. Und zwar mit voller Absicht. Rhodan sollte neugierig gemacht werden. Es
schien auch zu gelingen.
    »So, Sie wollen also Arkon angreifen … Und ich soll Zalit verlassen? Das Robotgehirn wird
mich jagen.«
    »Es wird genug mit uns zu tun haben«, beteuerte Hemor selbstsicher. »Wir sind der Ansicht, daß
es sich dann nicht mehr um Sie kümmern wird.«
    Sprach Hemor die Wahrheit? Schon bereute es Rhodan, ohne Marshall gekommen zu sein. Die
Einladung des Zarlt

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