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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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her!«
    Mit einem kräftigen Satz durchbrach Tiff das Buschwerk. Hathome war ihm auf den Fersen. Im
Dämmerlicht des Felsenrisses kauerte Major Chaney neben dem schmalen Bachlauf und deutete mit der
behandschuhten Hand auf einen tiefen, deutlichen Eindruck im Boden.
    Der Eindruck war etwa einen Meter lang und einen halben breit. Der Breite nach war er durch
tiefe Streifen in kleine Rechtecke von fünfzig Zentimetern Breite und zwanzig Zentimetern Länge
unterteilt.
    Tiff wußte ein paar Augenblicke lang nicht, was er damit anfangen sollte.
    Aber Chaney war inzwischen ein paar Meter weitergegangen und rief: »Hier! Hier ist es noch
deutlicher!«
    Das zweite Stück Spur war ein wenig länger, etwa knapp zwei Meter. Ansonsten sah sie genauso
aus wie die erste – bis auf den schmutzigweißen, plattgedrückten Körper eines Nonus, der
mitten in dem Abdruck lag.
    »Eine Raupe!« stieß Tiff hervor. »Eine einfache Panzerraupe!«
    Chaney nickte und stieß mit dem Finger auf den Boden. »Ohne Zweifel. Aber nur eine! Wo
ist die zweite Raupe?«
    Tiff maß die Weite des Einschnitts.
    »Ich glaube nicht, daß es eine zweite gibt«, meinte er.
    »Wie?«
    »Er meint, es ist ein einbeiniges Fahrzeug«, flocht Hathome ein.
    »Genau. Die Spur ist einen halben Meter breit. Ein schmales Fahrzeug kann sich auf solcher
Unterlage bequem halten.«
    Chaney dachte nach.
    »Sie können recht haben, Tifflor«, gab er zu. »Und ein schmales Fahrzeug muß es sein, sonst
hätte es hier nicht hereingepaßt.«
    Tiff betrachtete das tote Bärchen.
    »Wenn man jetzt noch bedenkt, daß die Geläuterten keine anderen Fahrzeuge als ihre eigenen
Beine kennen …«, sagte er nachdenklich, »… dann kommt man zu dem Schluß«, ergänzte
Chaney resolut, »daß wir hier tatsächlich eine Spur der sogenannten Götter vor uns haben.«
    Hathome war nicht ganz einverstanden. »Wenn Sie mir noch sagen könnten, was jemand mit einem
Kettenfahrzeug hier in diesem finsteren Loch sucht, dann wäre ich Ihnen sehr verbunden.«
    »Wieso?« unterbrach Chaney. »Sie sind dort hineingefahren. Wahrscheinlich haben sie die Honos
in ein Versteck gebracht. Nach allem, was ich über die Geläuterten weiß, wären sie ohne die
Zuhilfenahme des Fahrzeugs nicht sicher gewesen, daß die Honos sich schnell genug bewegten.«
    »Das könnte sein …«, murmelte Hathome.
    »Überwinden Sie Ihre Skepsis«, riet Chaney ihm gutgelaunt. »Hier ist die Spur, und wir werden
ihr folgen.«
    Tiff sah sich ostentativ um. Chaney bemerkte es.
    »Bedenken?« fragte er.
    »Ja, um ehrlich zu sein«, antwortete Tiff. »Wir können mit den Shifts hier nicht herein.«
    »Das ist richtig. Wir werden die Hälfte unserer Leute mit den Shifts hier zurücklassen müssen,
um eine Rückendeckung zu haben. Im übrigen aber glaube ich, können wir uns mit unserer Bewaffnung
alle Unannehmlichkeiten vom Leibe halten.«
    Tiff dachte an die kleinen Löcher in den Raumanzügen, aber er widersprach nicht. Nicht, weil
er sich Chaney gegenüber vor dem Widerspruch gescheut hätte, sondern weil er selbst viel zu
begierig war, der Spur nachzugehen.
    Der Augenblick sollte kommen, in dem die Verantwortung für diese Leichtfertigkeit unerträglich
schwer auf ihm lasten würde.
    Chaney war inzwischen abermals ein Stück weiter in den Spalt hineinmarschiert. Der Boden war
im allgemeinen hart und bestand aus glatten Felsen. Nur dort, wo der Bach eine kleine Biegung
machte und Sand oder Geröll angeschwemmt hatte, drückte sich die Raupenspur ab. Außerdem standen
dort Büsche oder kleine Bäume, und an der Art, wie sie verformt, beschädigt oder gar abgebrochen
waren, konnte man Vermutungen über die Form des Fahrzeugs anstellen, das sich hier durchgezwängt
hatte.
    Es schien etwa einen Meter hoch und nicht wesentlich breiter zu sein als die Spur, die die
Raupe hinterließ. Wenn es länger war als zwei Meter, dann mußte es zudem noch gelenkig sein, denn
in dem Spalt gab es allein auf den ersten hundert Metern wenigstens vier Stellen, an denen ein
ungelenkiges Fahrzeug dieser Länge steckengeblieben wäre.
    Ein wenig seltsam erschien Tiff, daß in drei von den acht Spurenabdrücken, die sie auf den
ersten hundert Metern fanden, ein totes Bärchen mit eingepreßt war. Hathome murmelte ein wenig
unsicher: »Sieht so aus, als hätten sie alle dreißig Meter eines von ihren Bärchen vor die Raupen
geworfen. Vielleicht als Opfer?«
    Es war müßig, darüber nachzudenken. Man wußte zu wenig von

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