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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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solche Möglichkeit einzukalkulieren. Wir können nur die Luft
anhalten, mehr nicht. Und natürlich hoffen.«
    McClears gab keine Antwort.
    Zur Meeresseite hin entstand dicht über dem Boden ein schmaler Spalt, durch den nun Wasser in
die Schleuse drang. Der Spalt vergrößerte sich rasch, und das Wasser stieg entsprechend
schneller. Bald stand es den Männern bis zur Brust.
    »Der Spalt!« rief Tiff erregt. »Wenn er noch ein kleines Stück weitersteigt, können wir
hindurch …«
    Aber die senkrecht gleitende Tür blieb stehen. Unaufhörlich kletterte der Wasserspiegel
weiter, erreichte die Brust, dann den Hals.
    »Einatmen!« brüllte McClears. »Luft anhalten, tauchen und versuchen, nach unten zu gelangen.
Womöglich wird der Spalt breiter. Viel Glück, Tiff! Vielleicht schaffen wir es.«
    Mit einem plötzlichen Schwall brach das Meer in die Schleuse.
    Innerhalb einer einzigen Sekunde stieg es bis zur Decke und füllte den ganzen Raum aus.
McClears und Tiff hielten die Luft an und ließen sich zu Boden sinken. Sie spürten den
Wasserdruck. In ihren Ohren begann es zu sausen, und der Sauerstoffmangel lähmte ihre
Bewegungen.
    McClears erreichte mit seinen tastenden Fingern den oberen Rand des Spaltes. Er zog sich herab
und griff in etwas Bewegliches.
    Wäre das Wasser nicht gewesen, so hätte er einen Schrei ausgestoßen, so aber entwich die
aufgespeicherte Luft mit einem unhörbaren Gurgeln seinen überanstrengten Lungen.
    Noch einige Sekunden, dann war er erledigt …
    Die Aquas der Vorhut verlangsamten ihre Geschwindigkeit und formierten sich
neu.
    »Was ist los?« fragte André Noir durch ein hypnotisches Gedankenbild. Prompt empfingen
Marshall und Gucky die Antwort.
    »Die Wasserfestung der Fremden. Wir sind angelangt. Sie haben spezielle Türen, die von hier
aus zu ihnen führen.«
    In derselben Sekunde kamen die ersten Hilferufe Tiffs. Gucky peilte und dachte zu Marshall: Keine zehn Meter vor uns. Soll ich springen?
    Nein, warte. Vielleicht können wir helfen, ohne daß die Topsider es
bemerken.
    Vor ihnen in der ewigen Dämmerung des Meeres schimmerte die Wandung der künstlichen Insel. Sie
stand auf runden Stützpfeilern und endete gut zwanzig Meter unter der Wasseroberfläche. Eine
Reihe von schmalen Schlitzen deuteten Schleusen an. Von hier aus also betraten die Aquas das
Reich der Topsider, wenn sie dazu aufgefordert wurden.
    Jetzt werden sie geholt!
    Marshall nickte in seinem Helm. Es war ein eigenartiges Gefühl, auf dem schlanken Körper eines
Fischwesens zu sitzen wie auf einem Pferd.
    Anpeilen, Gucky!
    Der Mausbiber, der unter anderen Umständen einen Mordsspaß an der Exkursion unter Wasser
gehabt hätte, lenkte sein Reittier näher an die graue Wand der Metallinsel heran. Vor einer der
eingelassenen Schleusentüren hielt er an.
    Hier ist es! Sie befinden sich bereits in der Kammer.
    Marshall wußte es längst. Er wußte noch mehr.
    Oben auf der Plattform stehen die Posten mit Strahlgewehren. Falls McClears und
Tiff auftauchen …
    Noir war als Suggestor natürlich auch ein schwacher Telepath. Er konnte die gedanklichen
Impulse Guckys und Marshalls verstehen und war unterrichtet. Sofort gab er den Aquas seine
Anweisungen. Die Fischmenschen ohne Last stoben wie auf ein Kommando auseinander, schwammen zur
Oberfläche empor und tummelten sich dort, wie sie es gewohnt waren. Sie schossen blitzschnell wie
Pfeile hin und her, wühlten das Wasser auf, sprangen meterhoch in die sonnige Luft hinaus und
fielen klatschend in ihr Element zurück.
    Die sechs Topsider senkten ihre Gewehre. Das war ein Anblick, den sie gewohnt waren.
    Jetzt dringt das Wasser ein, signalisiert Tiff, dachte Gucky. Und nach einigen
Sekunden: Der Spalt ist zu schmal, um McClears und Tiff durchzulassen.
    Marshall antwortete: Aufmachen, Gucky!
    Der Mausbiber schwamm noch dichter an das stählerne Gefängnis heran und konzentrierte sich auf
die angehaltene Schiebetür. Langsam begann sich ihr unterer Rand nach oben zu bewegen. Zwar drang
nun das Wasser noch schneller in die dahinterliegende Kammer ein, aber der Spalt wurde groß
genug, um einen Menschen durchzulassen. Hoffentlich begriffen die beiden zum Tode Verurteilten
das schnell genug.
    Sie begriffen.
    Gucky ließ seinen Aqua etwas absinken und griff in den Spalt hinein. Er bekam einen tastenden
Arm zu fassen, zog an ihm und zerrte McClears durch den schmalen Spalt. Der Major hatte die Augen
halb geöffnet, schien aber nicht viel zu sehen.

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