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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Angriffen nichts zu tun.«
    »Er lügt«, behauptete Steiner und betrachtete sinnend das raupenähnliche Geschöpf, das
zwischen ihnen hockte. »Natürlich fürchtet er, für den Angriff verantwortlich gemacht zu
werden.«
    »Vielleicht ist es auch die Wahrheit«, meinte Ragow und sah an dem Druuf vorbei. »Vorschnelle
Urteile haben schon manche Ungerechtigkeit herbeigeführt.«
    »Es gibt auf dieser Welt keine anderen intelligenten Lebewesen«, beharrte Steiner auf seiner
These, und wenn Noir nicht eingegriffen hätte, wäre erneut eine hitzige Debatte zwischen den
beiden Wissenschaftlern entstanden.
    »Ich bitte Sie, meine Herren. Ein übereiltes Urteil ist genauso schädlich wie ein Verschweigen
des Ernstes der Situation. Es ist zwar richtig, daß wir außer den großen Raupen keine
intelligenten Lebewesen auf der Kristallwelt fanden, aber damit ist keineswegs gesagt, daß es sie
nicht gibt. Ehrlich gesagt, ich finde die Vorstellung merkwürdig, daß ausgerechnet diese Wesen
uns angegriffen haben sollen – zumal mit Hilfe gesteuerter Zeitverlangsamer, die es ihnen
ermöglichten, uns für ihre Augen sichtbar zu machen. Aber wie dem auch sei, fest steht, daß wir
hier nicht mehr sicher sind, auch wenn sich alles mehr als siebzigtausendmal langsamer bewegt als
wir.«
    Quer über das Plateau kam Leutnant Rous auf sie zugeschritten. Auf seiner Stirn stand eine
steile Falte.
    »Wir haben inzwischen auch den Hyperfunk-Empfänger aufgebaut«, sagte er und streifte den Druuf
mit einem skeptischen Blick. »Bisher erhielt Harras keine Antwort auf seine Sendungen. Es steht
somit fest, daß niemand außer uns in der fremden Zeitebene weilt.«
    »Warum nehmen die Druuf unsere Rufe nicht auf?« fragte Steiner.
    Rous zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, Sie wüßten es inzwischen, oder hat Ihnen der
Gefangene noch keine Antwort gegeben? Vielleicht benutzen sie andersartige Funkgeräte.«
    »Der Kerl hier ist stur«, sagte Steiner ungehalten. »Er behauptet, der Angriff sei von anderer
Seite aus erfolgt.«
    Noir richtete sich langsam auf.
    »Wissen Sie was, Leutnant?« begann er und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe genau
wie Ragow das Gefühl, daß wir eine falsche Fährte verfolgen. Die Druuf, wie wir sie nennen, sind
nicht die Druuf.«
    Rous zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Die eigentlichen Intelligenzen der fremden Zeitebene sehen anders aus«, fuhr Noir fort. »Ich
kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber schließlich versteht diese Raupe hier, was ich ihr
mitteilen möchte. Aus ihren Reaktionen kann ich mit einiger Sicherheit schließen, daß sie genauso
erstaunt über den erfolgten Angriff ist wie wir. Und genauso beunruhigt. Ich fürchte, Leutnant,
wir vergeuden unsere Zeit. Das ist genauso, als wollten fremde Raumfahrer, die auf der Erde
landen, Hunde oder Kühe über die politische Situation des Planeten ausfragen.«
    »Hm«, machte Rous und betrachtete die Raupe interessiert. »Sie meinen also, wir werden von
anderer Seite aus bedroht?«
    »Genau das meine ich. Wenn die Zeit auch für die Unbekannten langsamer vergeht, so vergeht sie aber. Ich bin überzeugt, sie haben sich längst zu einem neuen Angriff auf uns
formiert. Vergessen Sie nicht: Eine ihrer Sekunden bedeutet für uns zwanzig Stunden.«
    »Seit wir hier weilen, sind also kaum mehr als zehn Sekunden vergangen«, sann Rous vor sich
hin. »Wenn wir weiter bedenken, daß bereits ein Angriff erfolgte, sollten wir erkennen, wie
schnell die Intelligenzen dieser Welt eigentlich reagieren. Vielleicht stimmen unsere
Umrechnungen nicht vollständig, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, daß sie annähernd
richtig sind. Wir müssen also damit rechnen, daß bald ein neuer Angriff erfolgt. Was werden wir
dagegen tun?«
    »Wir sind schneller als sie«, sagte Steiner. »Wir werden ihnen ausweichen.«
    »Die relative Schallgeschwindigkeit in dieser Zeitebene beträgt einen halben Zentimeter pro
Sekunde«, erinnerte Rous. »Aber wir wissen, daß mit Hilfe eines schützenden Energiefelds auch
innerhalb der Atmosphäre Lichtgeschwindigkeit möglich ist. Und die beträgt immerhin vier
Kilometer in der Sekunde. Da ist ein Ausweichen kein wahres Vergnügen mehr. Einmal also werden
uns die Fremden erwischen.«
    Ehe jemand antworten konnte, summte an Rous' Arm der winzige Funkempfänger auf, der die Männer
miteinander verband.
    Rous drückte auf einen Knopf und sagte in das winzige Mikrophon: »Wer

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