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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fremden Gehirnwellenmustern.
    Was wollen wir in Fillinan? fragte sich Rous. Wir wollen dem unsichtbaren Gegner auf die Spur
kommen. Und welchen Anlaß gibt es zu glauben, daß uns das in Fillinan leichter fallen wird als in
irgendeinem der leeren Dörfer, durch die wir gekommen sind?
    Keinen.
    Höchstens einen kleinen Hinweis: Die hier operierenden Unbekannten waren offenbar keine
Feinde der Terraner. Dies war nach den Ereignissen auf Mirsal III eine neue Erfahrung, denn dort
war neben der gesamten eingeborenen Bevölkerung auch die K-7 mitsamt der Besatzung verschwunden.
Immerhin schien festzustehen, daß die Unbekannten Agenten auf Mirsal II hatten. Wer aber nach
Agenten sucht, der sucht sie in einer Hauptstadt.
    Da rührte sich Lloyd.
    »Eine ganze Menge Gehirnmuster«, brummte er. »Klingt wie ein menschlicher Ameisenhaufen.«
    Rous nickte.
    »Das ist die Stadt«, behauptete er. »Dann sind also die Bürger dort noch nicht
verschwunden.«
    Lloyd schien es nicht zu interessieren. Er horchte weiter.
    »Wirklich fremde Muster sind nicht dabei«, erklärte er eine Weile später.
    Damit sank er wieder nach vorn und stützte den Kopf in die Hände.
    Ein paar Minuten später begann Rous zu bremsen, lenkte den Omnibus zum Straßenrand hinüber und
hielt.
    »Wir steigen hier aus«, erklärte er.
    »Warum?« fragte Rosita.
    »Die Stadt ist höchstens noch fünf Kilometer entfernt. Man kann die Lichter von hier aus
sehen. Ich möchte von niemandem gefragt werden, wie ich zu dem Bus gekommen bin und was aus den
Passagieren geworden ist.«
    Sie stiegen aus. Lloyd hielt seine Mappe unter dem Arm.
    Der Rest des Weges nach Fillinan wurde sehr ungemütlich. Sturm pfiff den drei einsamen
Wanderern heulend und mit schneidender Kälte entgegen. Der graue Staub ätzte auf der Haut, sie
hielten die Köpfe gesenkt, um sich dadurch ein wenig zu schützen.
    Glücklicherweise begegnete ihnen niemand. Die breite Straße, auf der es nach irdischen
Begriffen von Fahrzeugen aller Art hätte wimmeln sollen, war völlig leer.
    Im Morgengrauen tauchten die ersten Häuser der Stadt vor ihnen auf. Der Sturm hatte sich ein
wenig gelegt, aber der Himmel war immer noch verhangen. Mirsal, das Zentralgestirn des Systems,
kam nicht zum Vorschein.
    Die Häuser, die sie sahen, wirkten verlassen. Sie waren in der üblichen sechseckigen Bauweise
errichtet. Vor den Fenstern hingen zum Teil Lichtblenden, und nirgendwo war ein Licht zu
sehen.
    Lloyd blieb plötzlich stehen.
    »Vier Mann dicht voraus«, sagte er. »Vielleicht zweihundert Meter.«
    »Nur vier?« staunte Rous. »Und in den Häusern?«
    »Niemand. Alles leer.«
    Rous überlegte. Die Stadt war bevölkert, daran bestand kein Zweifel. Nur die ersten Häuser
waren leer. Warum? Er gab sich die Antwort selbst: Weil sie diese Gegend evakuiert haben, um die
Ausfallstraße besser beobachten zu können, Dummkopf. Die vier Mann, die Lloyd ausmacht, gehören
zu einem Militärposten.
    »Nehmen Sie die Psychowaffe!« befahl er Lloyd. »Wir haben keine andere Wahl, wir müssen
geradeaus.«
    Lloyd nickte, holte die Waffe aus der Tasche und hängte sich die Tasche an einem Riemen über
die linke Schulter.
    Dann marschierten sie weiter. Rosita bildete den Abschluß.
    Das erste, was Rous aus der grauen Dämmerung auftauchen sah, war das zylindrische, etwa zehn
Zentimeter starke Rohr einer Waffe, die auf zwei Böcken am Rande eines Gartens auf der linken
Straßenseite aufgebaut war.
    Rous wußte, daß es sich um eine Art Flammenwerfer handelte. Die Geschoß-Technik war auf Mirsal
II nicht so weit entwickelt, wie sie es auf der Erde zum äquivalenten Zeitpunkt gewesen war.
Mirsal-Gewehre erweckten nicht mehr Vertrauen als eine Luntenflinte aus grauer irdischer
Vergangenheit, und vor allen Dingen waren sie ebenso umständlich zu bedienen. Dafür waren
mirsalesische Flammenwerfer eine wahre Wunderwaffe. Die größten Ausfertigungen erreichten
Schußweiten bis zu zehn Kilometern, bei minimaler Bündelauffächerung und einer Hitzeleistung von
mehr als tausend Watt pro Quadratzentimeter.
    Rous tat so, als habe er den Werfer nicht gesehen. Er fühlte sich ziemlich unbehaglich dabei,
denn er kannte die Mentalität der Mirsalesen kaum. Besonders jetzt, da sie durch das Verschwinden
der Bewohner aus den Dörfern in Panik waren, konnte keiner wissen, ob sie nicht lieber schossen,
anstatt zu fragen.
    Die Sorge erwies sich schließlich als unbegründet. Aus dem Gartendickicht hinter dem

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