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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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könnte auch den Krieg mit den Methans
entscheiden. Es müßte gelingen, ein Schiff der Unbekannten zu erbeuten.«
    »Wie?« fragte ich.
    Grün wußte wieder Rat. »Wir sollten den nächsten Angriff abwarten und auf die Verwendung
normaler Mittel verzichten. Ich empfehle, die Impulstriebwerke einiger älterer Kreuzer als
Strahlkanonen zu verwenden. Sie arbeiten auf überdimensionaler Basis. Es sollte eine
Fernsteuerschaltung eingebaut werden, damit die Gefährdung der Mannschaften ausgeschlossen ist.
Eventuell müßten wir den Verlust der Kreuzer in Kauf nehmen.«
    Grün war ein klarer Denker. Der Vorschlag erschien einleuchtend. Etwas gefiel mir jedoch
nicht.
    »Die waffentechnischen Fragen sind für mich als Chef eines Imperiumsgeschwaders erst in
zweiter Linie wichtig«, erklärte ich. »Ich möchte vordringlich wissen, mit wem wir es überhaupt
zu tun haben. Ich halte es für ausgeschlossen, daß wir auf ein Raumschiff der Methans gestoßen
sind. Wenn sie solche Waffen besäßen, hätten wir sie im Nebelsektor längst zu spüren bekommen.
Ist es wahrscheinlich, daß wir hier mit gänzlich andersartigen Intelligenzen zusammengetroffen
sind? Eventuell mit solchen, die von unserem Verzweiflungskampf mit den Methans überhaupt nichts
wissen?«
    »Wahrscheinlich mit siebenundneunzig Prozent«, bestätigte der Physiker. »Ich habe es bereits
durchgerechnet. Damit ergibt sich für uns eine völlig neuartige Situation.«
    Ich war ihm dankbar, daß er es unterließ, mich auf einen dringend erforderlichen Bericht an
den Großen Rat von Arkon hinzuweisen. Ich hätte auch nichts mitzuteilen gewußt. Die Lage war so
verworren, daß die weitere Entwicklung erst einmal abgewartet werden mußte.
    Ich opferte die beiden ältesten Kreuzer des Verbandes als Versuchs-Waffenschiffe. Die
Besatzungen wurden auf die herrenlose MATATO und die PAITO verteilt. Damit verfügte ich noch über
vierzig Schwere und Leichte Kreuzer. Die beiden Fernlenkboote schrieb ich jetzt schon ab.
    Nachdem sich Grün verabschiedet hatte, stieß ich mit den drei Einheiten meines Verbandes in
die dichte, nebelartige Lufthülle des zweiten Planeten vor. Die Hauptstadt am Berghang nahe des
Äquatorialmeers bot den Anblick einer von Flüchtlingen wimmelnden Siedlung.
    Das große Robotgehirn in den Bergen, ehemals von dem verbrecherischen Administrator Amonar
gebaut, war fast fertiggestellt. Nach der Landung gab ich sofort Befehl, alle verfügbaren
Techniker abzustellen, um den doppelten Abwehrring dieser Robotfestung noch mehr zu
verstärken.
    Bereits drei Stunden später gingen die beiden alten Kreuzer TITSINA und VOLOP in die große und
gut ausgerüstete Werft von Larsa. Wir machten alle Anstrengungen, die Querschnittsverstellung der
mächtigen Impulsfelddüsen zu verändern und zuzüglich zur bereits existierenden Fernlenkelektronik
eine halbautomatische, auf hyperkurze Steuersignale reagierende Waffenschaltung einzubauen. Es
erforderte einen erheblichen Aufwand an Zeit, Material und Fachleuten, die mir auf Larsa aber in
genügender Anzahl zur Verfügung gestellt wurden.
    Anschließend besichtigte ich die Angriffsgebiete, in denen nunmehr hundertfünfzigtausend
Kolonisten spurlos verschollen sein sollten.
    Chefphysiker Grün war mit seinem Stab dabei, als wir die erste vollautomatische Farm
betraten.
    Die flachen Gebäude waren leer. Es fehlte nichts an den wertvollen Einrichtungen, nur waren
die Siedler nicht mehr anwesend.
    Die Wissenschaftler der planetarischen Administration legten eingehende Berechnungsunterlagen
vor. Daraus war ersichtlich, daß die Oberfläche der Dschungelwelt in völlig unregelmäßigen
Abständen von einem scharf begrenzten Feld berührt worden war, das die darin lebenden Kolonisten
hatte verschwinden lassen.
    Grün nannte den Angriffsstreifen ›Relativfeld‹, womit alles und nichts gesagt war. Wir fanden
lediglich heraus, daß es niemals zu einem planetenumspannenden Überfall gekommen war. Ich sprach
mit einigen total verstörten Leuten, die sich in ihren Häusern aufgehalten hatten.
    Nur wenige Meter entfernt waren Familienangehörige aufgelöst worden, und ihnen war überhaupt
nichts geschehen.
    Daraus war zu folgern, daß der Fächerstrahl – wenn es sich um einen solchen
handelte – sehr scharf begrenzt war.
    Grün war noch immer der Meinung, es handle sich um eine unerhört wirkungsvolle,
überdimensionale Waffe, deren Funktionsgeheimnis wir unter allen Umständen entdecken

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