Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
auf die Südküste
des großen Äquatorialozeans zu.
    Mike Tompetch machte sich am Lichtorter zu schaffen. Er überprüfte die Kontrollampen und war
zufrieden, als er sah, daß sie alle leuchteten und das Gerät betriebsbereit war. Er machte einen
ersten Versuch. Auf einen Knopfdruck hin verließ ein breit gefächertes, energiereiches
Lichtbündel die Space-Jet, traf drei Kilometer tiefer auf die Oberfläche des Planeten, wurde
reflektiert und zeichnete im Reflex auf einem Fernbildschirm das Bild der Landschaft, über die
das Raumboot dahinzog. Tompetch starrte gebannt auf den Schirm und sah als erstes die Konturen
des Flusses auftauchen, der in geradem Lauf dem Ozean zuströmte. Er sah die Küste sichtbar werden
und südlich davon die unregelmäßige Fläche des Dschungels.
    Der Lichtorter arbeitete. Tompetch meldete es Bull mit triumphierender Stimme, schaltete den
Orter auf automatische Tastung und begann das Bild auf dem Schirm mit der Karte zu
vergleichen.
    So verging eine Stunde – eine Stunde, in der sich Reginald Bull ständig den Schweiß aus
dem Gesicht wischte und Mike Tompetch nichts anderes zu sehen bekam als die immer gleiche
Oberfläche des großen Ozeans. Er hatte anhand der Karte ermittelt, daß rund zweihundert Kilometer
vor der Südküste eine schmale, langgestreckte Insel lag, die die Space-Jet überqueren mußte, wenn
sie den Kurs beibehielt. Bei der geringen Geschwindigkeit, mit der sie sich bewegte, war mit dem
Auftauchen der Insel jedoch nicht vor einer Stunde zu rechnen.
    Tompetch lehnte sich zurück und versank in Gedanken.
    Zufällig fiel sein Blick auf den Bildschirm des Lichttasters. Tompetch zuckte zusammen und
beugte sich mit einem halblauten Ruf der Überraschung blitzschnell nach vorne.
    »Die Insel!« keuchte er.
    »Welche Insel?« fragte Bull grob.
    »Zweihundert Kilometer vor der Südküste liegt eine langgestreckte, schmale Insel. Da wir uns
mit knapp einhundert Kilometer pro Stunde bewegen, hätten wir sie frühestens nach zwei Stunden
erreichen können. Aber hier – hier liegt sie mitten unter uns.«
    Reginald Bull sah mit einem argwöhnischen Blick auf den Bildschirm. »Sind Sie sicher, daß Sie
die Karte richtig abgelesen haben?«
    »Völlig«, antwortete Tompetch.
    »Dann funktioniert der Lichtorter nicht. Er erfaßt etwas, was noch hundert Kilometer vor uns
liegt.«
    Tompetch hatte zu rechnen begonnen. Bull sah ihn die Maße der Insel auf der Karte mit denen
auf dem Bildschirm vergleichen. Dabei schien er eine weitere Überraschung zu finden. Mit offenem
Mund sah er Bull an und stotterte: »Die Insel – sie sollte fünfzig Kilometer breit sein und
dreihundert Kilometer lang. Die Länge – ist richtig, aber die Breite – beträgt nach dem
Bildschirm nur fünfundzwanzig Kilometer.«
    Bull sprang auf. Er verglich die Maße der Insel nach der Karte mit Tompetchs Angaben und fand
wie Tompetch fünfzig Kilometer für die Breite. Dann wandte er sich dem Bildschirm zu und stellte
auf den ersten Blick fest, daß dort die Insel nur fünfundzwanzig Kilometer breit war.
    Er fing an, beide Beobachtungen zusammenzurechnen. Die Insel lag nur einhundert Kilometer
südlich der Küste, obwohl die Entfernung, als die Karte aufgenommen wurde, noch zweihundert
Kilometer betragen hatte. Die Insel war nun fünfundzwanzig Kilometer breit, obwohl sie fünfzig
hätte breit sein sollen. Es schien nur eine Erklärung zu geben: Wanderer war im Maßstab eins zu
zwei geschrumpft.

7.
    Um neun Uhr fünfzehn, am 26. April 2042, waren alle Vorbereitungen für den
Fiktivsprung der Space-Jet getroffen. An Bord des Fahrzeugs, das langsam auf die Hangarschleuse
zuglitt, befanden sich Perry Rhodan, Atlan, Dr. Ali el Jagat, Chefmathematiker der DRUSUS, John
Marshall und André Noir, zwei Mutanten aus der Besatzung des Schiffes, und der reglose Körper
Nathans, des Solitude-Wesens.
    Die Frist betrug noch knapp einhundertundfünfunddreißig Stunden, als das innere
Schleusenschott aufglitt und der Space-Jet den gewaltigen Schleusenraum öffnete.
    Perry Rhodan hatte, wie er es gewohnt war, die Steuerung des Raumboots übernommen. Mit mühsam
unterdrückter Ungeduld wartete er, bis die Schleuse leergepumpt war und das äußere Schott sich so
weit geöffnet hatte, daß die Space-Jet passieren konnte. Langsam ließ er das Fahrzeug über die
Rampe in den Raum hinausgleiten und hielt die Luft an vor dem Schock, der kommen mußte, sobald
das Transportfeld des

Weitere Kostenlose Bücher