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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Zelldusche auf den seltsamen Verjüngungsprozeß ausgewirkt hatte, war noch ungewiß.
    Gucky gab über Funk durch, daß Bully wieder vollkommen in Ordnung war. In diesem Augenblick
tauchte weit über uns ein Ungetüm in die dichte Chloratmosphäre des Planeten ein. Im selben
Augenblick kam die Meldung des Verbandsführers durch.
    Ich sah van Aafens glattes, gepflegtes Gesicht auf dem Bildschirm. Der Major war kühl wie
immer. Er war ein vorzüglicher Kosmonaut, und Nerven schien er überhaupt keine zu besitzen.
    »Ein schweres Schiff des Feindes ist durchgebrochen. Ich komme mit acht Kaulquappen hinterher.
Sie sollten in Deckung gehen!« rief er.
    Wir gingen in Deckung.
    Etwa einen Kilometer entfernt zuckte ein gleißend helles Etwas durch die grünliche Chlorluft.
Ein fürchterliches Donnern erreichte uns zusammen mit einer starken Druckwelle, die mich einige
Meter weit über den glatten Bodenbelag der Plattform wirbelte.
    Ein infernalisches Dröhnen wurde hörbar. Gleich darauf entstand ein neuer Orkan, der mich
diesmal heftig nach oben riß. Wir waren vom Vakuumsog eines anscheinend schnellfliegenden
Raumschiffs noch am Rande erfaßt worden.
    Es ging schneller, als es das Gehirn erfassen konnte. Einige nur schemenhaft erkennbare Körper
zogen in großer Höhe vorbei. Helle Leuchterscheinungen verdrängten das Halbdunkel, dann blähte
sich weit entfernt eine Atomsonne auf.
    Ich schloß geblendet die Augen und wartete auf das Kommende. Jemand umklammerte haltsuchend
meine Fußgelenke. So lagen wir flach auf der Plattform, als die glühendheiße Druckfront der
Explosion ankam. Ein Weltuntergang konnte nicht schlimmer sein. Wie ich das Inferno überstanden
hatte, hätte ich Minuten später nicht mehr sagen können.
    Ich richtete mich benommen auf und half Rhodan auf die Beine. Unsere Antigravgleiter waren
beinahe umgestürzt. Der Atomsturm hatte sie von unten erfaßt und mehr als fünfzig Meter weit über
das flache Gelände gewirbelt.
    »Das waren wenigstens hundert Megatonnen«, ächzte Rhodan. Er schien sich das linke Armgelenk
empfindlich angeschlagen zu haben. »Ob die Dinger noch fliegen?«
    »Um Gottes willen«, sagte ein Mann der Besatzung, »die Geräte müssen zurück, besonders aber
das Physiotron.«
    Wir sahen uns nach Bully um. Er winkte von dem anderen Gleiter herüber. Also schien dort auch
alles in Ordnung zu sein.
    Ich kümmerte mich bereits um die Triebwerke, als endlich die Meldung kam. Erst hörte ich
Rhodan schimpfen, dann vernahm ich van Aafens Worte. »Tut mir sehr leid, das war anscheinend
etwas nahe. Das Robotschiff explodierte dummerweise. Dürfte ich um weitere Anweisungen
bitten?«
    »Der Teufel soll Sie stückweise holen«, entgegnete Rhodan. »Den Druuf hätten Sie ja auch zwei
Minuten später unter Feuer nehmen können. Da wäre er nämlich um einige tausend Kilometer weiter
entfernt gewesen. Warten Sie ab, bis wir die beiden Lastenträger in Sicherheit haben.
Anschließend folgen Sie mit dem gesamten Verband. Stellen Sie die Zerstörer als Rückendeckung ab.
Die kleinen Maschinen kommen notfalls schneller durch die Linse als Sie mit Ihren großen
Kaulquappen. Alles klar?«
    »Vollkommen. Darf ich mir erlauben, zu fragen, wie es Bull geht?«
    »Sie dürfen«, antwortete Rhodan erheitert. »Er freut sich kolossal über die von Ihnen erzeugte
Druckwelle. Sonst geht es ihm gut. Geben Sie das den einzelnen Besatzungen bekannt.«
    »Ich bitte um die Übermittlung meines Glückwunsches«, meinte van Aafen in seiner steifen
Art.
    Rhodan lachte nur. Zehn Minuten später hob unsere Lastenplattform vom Boden ab. Ich ließ sie
mit voller Fahrt durch das Linsenfeld fliegen und schaltete die Zusatztriebwerke erst dann ab,
als dicht vor uns die gewaltige Rundung der DRUSUS aus dem Boden wuchs.
    Kurz darauf kam Rhodan mit dem anderen Gleiter an. Sein Funkspruch hatte das Einsatzgeschwader
noch erreicht. Die ersten Kaulquappen kehrten in das Normaluniversum zurück, als ich bereits
aufatmend den Druckhelm auf die Schultern klappte. Es war nicht schön gewesen auf diesem
Chlorplaneten.

11.
    Teldje van Aafen hatte sich bei mir in sehr höflicher Form erkundigt, wie die alten
Kreuzerkommandanten der Arkonidenflotte ihre Erfahrungsstudien abgefaßt hätten.
    Erst war ich etwas verblüfft gewesen, doch dann hatte ich die entsprechenden Auskünfte
gegeben. Auch Perry Rhodan schien nicht auf den Papierkrieg verzichten zu können, obwohl er
erfahrungsgemäß alles tat,

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