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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von Terrania glich die Erde einer von Menschen entblößten Festung. Von nun an
spielte sich das Leben unter der Oberfläche ab. Nur jene Männer, auf die man nicht verzichten
konnte, blieben im Licht der Sonne.
    Tausende von Jägern, Zerstörern und kleinen Diskusraumschiffen rasten in den Himmel. Die
schweren Verbände der Solaren Flotte nahmen die in mühevoller Arbeit errechneten
Gefechtspositionen ein.
    All das geschah, noch ehe aus dem leuchtenden Schlund des Entladungstrichters das erste
Raumschiff der Druuf aufgetaucht war.
    Die elektrischen Uhren im Oberkommando der Flotte zeigten die elfte Abendstunde an.
Die Besprechung war noch immer nicht beendet. Die ersten wissenschaftlichen Auswertungen über die
Natur der Entladungszone lagen vor.
    Die Resultate gaben in erschreckend nüchterner Form darüber Auskunft, was die Menschheit zu
erwarten hatte. Crest, der alte, müde gewordene Arkonide, hatte sich bei Rhodan anmelden
lassen.
    Zusätzlich zu den Fragen der Verteidigung war ein Problem aufgetaucht, das der Wissenschaftler
Crest mit kurzen Worten umriß: »Die Erfahrung beweist, daß diese Entladungstrichter eine sehr
unterschiedliche Lebensdauer haben. Da die von uns geortete Zone bereits seit acht Stunden die
beiden Zeitebenen verbindet, obwohl sie sehr klein ist, kann angenommen werden, daß es den Druuf
gelungen ist, diesen Übergang zu stabilisieren und zu kontrollieren. Strategisch gesehen, wäre
das nur logisch, denn den Druuf muß daran gelegen sein, im Rücken der Arkonflotte vor der großen
Überlappungsfront nahe des Myrtha-Sektors operieren zu können. Deshalb werden sie
kommen.«
    Bully trat zwischen Crest und Rhodan. »Da es unsinnig wäre, auf einen gütigen Zufall zu
hoffen, fordere ich die sofortige Absendung des vorbereiteten Katastrophenfunkspruchs an
Atlan.«
    Marschall Freyt hielt den Atem an. Allan D. Mercant verzog keine Miene. Rhodan verschränkte
die Arme.
    »Funkspruch an Atlan? Sehr schön, aber das wäre die allerletzte Möglichkeit. Wenn Atlan helfen
soll, muß er Schiffe schicken. Das bedeutet, daß er die galaktische Position der Erde
bekanntgeben muß, oder die besagten Schiffe kommen hier niemals an. Von dieser Stunde an wäre
bekannt, wo man Terra finden kann. Unser langes Versteckspiel wäre zu Ende.«
    »Eines Tages werden wir ohnehin mit offenen Karten spielen müssen«, warf Mercant ein.
    »Stimmt, eines Tages. Es ist aber meine Absicht, so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben.
Wir sind noch zu schwach, um im großen Spiel der galaktischen Völker mithalten zu können.
Mercant …«, Rhodan unterbrach sich überlegend, »… Mercant, wir sollten versuchen, die
vermuteten Pläne der Druuf mit Hilfe der uns zur Verfügung stehenden Mittel zu durchkreuzen.
Schicken Sie John Marshall zu mir.«
    Der Abwehrchef runzelte die Stirn. Er gab den Mutanten in diesem Fall keine Chance.
    Als er sich erhob, geschah das, worauf man im Hauptquartier seit Stunden gewartet hatte. Ein
Bildschirm leuchtete auf. Major Abucot wurde erkennbar.
    »Funkzentrale der Abwehr«, identifizierte er sich. »Wir haben soeben einen Kurzimpuls der
vorgeschobenen Geschwader entschlüsselt. Aus dem georteten Entladungstrichter tauchen die ersten
Raumschiffe auf. Oberst Poskanow hat bis jetzt etwa fünfhundert Fremdkörper ausgemacht. Es werden
immer mehr. Nach den Daten der Umrißortung zu urteilen, ist keiner der fremden Raumer kürzer als
zweihundert Meter. Damit dürfte es sich um Druufrobotschiffe handeln.«
    Marschall Freyt fuhr sich mit dem Zeigefinger zwischen Hals und Kragen. Reginald Bull zeigte
ein gefroren wirkendes Lächeln.
    »Danke«, unterbrach Rhodans Stimme die lastende Stille. »Rufen Sie mich an, sobald weitere
Nachrichten einlaufen. Aber nicht wegen eines jeden Schiffes. Fassen Sie die erkennbar werdenden
Raumer in – sagen wir – hundert Stück zusammen.«
    Abucot schaltete ab. Er hatte verstanden.
    »Von hundert Stück an aufwärts, wie?« meinte Bull. »Mit wieviel Druufraumern rechnest du
überhaupt?«
    »Nach den Erfahrungen an der Blockadefront werden sie mit wenigstens fünftausend Schiffen
auftauchen.«
    Marschall Freyt suchte sich einen Sitzplatz. Rhodan begann mit einer Wanderung entlang der
Wandschirme.
    Dabei meinte er kaum hörbar: »Alles kommt darauf an, ob sie uns finden oder nicht. Mercant,
rufen Sie John Marshall an, und bereiten Sie einen Mutanten-Sondereinsatz vor. Ich habe eine
bestimmte Idee.« Der Abwehrchef ging.

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