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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich in Bewegung. Zwanzigtausend
Schiffe schickten sich an, die Überlappungsfront zu durchbrechen und in den Druufraum
einzudringen. Zwanzigtausend Schiffe machten sich auf den Weg in ein Abenteuer mit ungewissem
Ausgang – und das nur, um ein einziges terranisches Schiff zu fangen und seine Insassen in
die Hand zu bekommen.
    Auf der DRUSUS und der KUBLAI KHAN gab man Alarm. Das große Spiel war im Gang. In wenigen
Augenblicken würden die arkonidischen Schiffe auf die Abwehrfront der Druufflotte prallen. Perry
Rhodans Taktik war ein Musterbeispiel dafür, wie durch geschickt gewählte Hinweise sogar ein
Meister der Logik, ein positronisches Robotgehirn, nach dem Willen eines Menschen gelenkt werden
kann.
    Die Frage war jetzt nur noch, ob Julian Tifflor und die INFANT sich etwa mitten in dem
Durcheinander befinden würden, wenn es begann, oder ob sie schon auf Druufon in Sicherheit
waren.
    Julian Tifflor hatte die INFANT aufgegeben. Er hatte es schweren Herzens getan,
weil er sah, daß er keine andere Wahl hatte. Die restlichen zwölf Mann Besatzung unter Führung
von Leutnant Lubkov waren an Bord des Druufschiffs übernommen worden, und die INFANT war wenige
Minuten später planmäßig explodiert.
    Zwei Beweggründe waren maßgebend gewesen: Tifflor blieb an Bord des Druufschiffs, also mußte
er seine Leute nachholen. Wenn dieses Unternehmen wenigstens einen kleinen Erfolg haben sollte,
dann brauchte er sie alle.
    Auf der anderen Seite konnte er die INFANT nicht in die Hände der Druuf geben. Niemand konnte
absehen, wieviel die Druuf aus dem Aufbau des Schiffes über die terranische Technologie gelernt
hätten.
    Also wurde die INFANT gesprengt. Leutnant Lubkov, der das Schiff als letzter verließ, schärfte
die Bomben. Die INFANT wurde zur weißglühenden Gaswolke, die sich langsam im Raum ausbreitete und
dabei an Leuchtkraft verlor. Eine halbe Stunde nach der Explosion war von dem alten Kreuzer nicht
die geringste Spur mehr zu sehen.
    Die Druuf schienen gegen diese Handlungsweise nichts einzuwenden zu haben. Wahrscheinlich
genügte ihnen Tifflors Erklärung, er sei nicht aus Sympathie mit ihnen, sondern aus Haß gegen die
Arkoniden zu ihnen gekommen. Er spielte die Rolle des Mannes, der zwar gegen den Willen seiner
Vorgesetzten handelt, aber dennoch alles tut, um seiner Heimat, die er als Flüchtling verlassen
hat, keinen Schaden zuzufügen.
    Julian Tifflor hatte einen neuen Plan entwickelt. Wenn schon sein ursprüngliches Vorhaben
gescheitert war, so wollte er dennoch nicht mit leeren Händen zur Erde zurückkehren. Es gab zwei
Dinge, für die es sich lohnte, ein gewisses Risiko einzugehen: der Ortungsschutz, der es den
Druufschiffen ermöglichte, fast unsichtbar zu werden, und das geheimnisvolle Triebwerk, das die
Druuf zu überlichtschnellen Flügen ohne Transition, also ohne Hyperraumsprung, befähigte. Julian
Tifflor war davon überzeugt, daß der Besitz beider Geheimnisse der terranischen Flotte die
technische Überlegenheit über die arkonidische sichern würde.
    Man hatte ihm den Kommandostand des Druufschiffs, das er als erstes betreten hatte, als
Befehlszentrale überlassen. Eine Reihe von Druufrobots stand bereit, um jede seiner Anweisungen
so schnell wie möglich auszuführen und die Geräte zu bedienen, die er selbst aus Unkenntnis der
Druuftechnik nicht bedienen konnte. Seitdem Tifflor das Kommando übernommen hatte, war kein Druuf
mehr im Kommandostand erschienen.
    Tifflor verstand die Situation richtig. Die Roboter waren nicht nur dazu da, seine Befehle
auszuführen oder weiterzuleiten. Sie erfüllten außerdem die höchst wichtige Funktion, auf ihn und
seine Begleiter aufzupassen und jeden Mißbrauch der ihm übertragenen Macht zu verhindern.
    Denn der Flottenteil, über den man Tifflor das Kommando gegeben hatte, bestand aus insgesamt
vierzehntausend Roboteinheiten. Das war das Dreifache der Gesamtstärke der terranischen
Raumflotte.
    Julian Tifflor war nach wie vor davon überzeugt, daß es nicht zu einer Auseinandersetzung mit
den Arkoniden kommen würde. Er hatte seine Begleiter über die neuen Pläne informiert und wartete
nun auf den ersten günstigen Zeitpunkt, seine Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen.
    Natürlich waren sie durch die Vernichtung der INFANT in Nachteil gekommen. Sie hatten nun kein
Schiff mehr, mit dem sie sich schnell genug absetzen konnten, wenn es notwendig wurde. Sie
konnten selbst kein Druufschiff steuern, und die Roboter

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