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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kam Calus ins Sendehaus und hielt eine seiner drohenden Ansprachen. Zwei
Offiziere waren stets bei ihm, um einen eventuellen Anschlag auf das Leben des Admirals zu
vereiteln, aber im Grunde genommen fürchtete Calus einen solchen Anschlag nicht. Hinter ihm stand
die Macht von Arkon. Niemand würde es wagen, die Armee des Robotgehirns herauszufordern.
    Zehn Minuten später erschien das Gesicht des Arkoniden auf Millionen von Bildschirmen. Jeder
verstand seine Sprache – die Sprache des arkonidischen Imperiums. Es war eine klare,
deutliche – und harte Sprache.
    Tief unten in der Felsenkammer der Arena saßen Rhodan und seine engsten Mitarbeiter ebenfalls
vor dem Bildschirm. Heute sahen und hörten sie Calus zum zweitenmal. Gestern hatten sie sein
Gesicht studiert und jemand gefunden, der ihm ein wenig ähnlich sah. Jetzt saß Sergeant Roger
Osega direkt neben Rhodan und beobachtete jede Bewegung Calus'. Einige geringfügige anatomische
Veränderungen seines Gesichts waren bereits von den Biochemikern vorgenommen worden. Sergeant
Osega sah Calus verblüffend ähnlich.
    »Admiral Calus stammt aus der bekannten Familie der Monizér«, erklärte Toffner, als Calus eine
kurze Pause machte. »Sie dienen dem Robotgehirn schon lange und genießen volles Vertrauen.«
    »Wird sich bald ändern«, knurrte Bully grimmig. Dann war er still.
    Calus sagte gerade: »… werden wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vorgehen, wenn die
Musterungsbefehle nicht ausgeführt werden und sich die Aufgerufenen nicht melden. Auf
Verweigerung des Dienstes in der ruhmreichen Armee unseres Regenten steht der Tod. Ich habe
bisher darauf verzichtet, von meinem Recht als oberster Richter Gebrauch zu machen, aber ich
werde künftig nicht zögern, jeden Flüchtling und Deserteur erschießen zu lassen. Ich gebe allen
wehrfähigen Zalitern noch zehn Tage Zeit, sich in Tagnor der Anwerbezentrale zu stellen. Wer
danach noch gefunden wird und keine befriedigende Auskunft geben kann, endet vor dem
Exekutionskommando. Ich denke, ich habe mich klar genug ausgedrückt.«
    Der Bildschirm erlosch.
    Sergeant Roger Osega seufzte. »Und dieses Scheusal soll ich künftig sein? Viel Spaß macht es
wirklich nicht.«
    »Spaß oder nicht«, sagte Rhodan, »der Erfolg unserer Aktion wird von Ihrer Schauspielkunst
abhängen. Die Spezialisten werden Sie noch einmal vornehmen, und ich kann Ihnen garantieren, daß
Sie danach nicht mehr von dem echten Calus zu unterscheiden sind.«
    Osega nickte. »Natürlich sehe ich ein, daß es keine andere Möglichkeit gibt, Sir, ich wollte
auch nur sagen, daß es mir schwerfällt, unschuldige Zaliter im Namen Arkons in den Wehrdienst zu
pressen.«
    Rhodan lachte. »Sie werden auch Freiwillige zu verschicken haben – darunter uns. Ich
denke schon, daß der neue Calus uns wesentlich besser gefallen wird als der alte. Den nehmen wir
uns dann hier unten vor.«
    Damit war der Plan bereits umrissen. Man mußte nur noch auf die beste Gelegenheit warten, ihn
zu verwirklichen.
    Und diese Gelegenheit bot sich vier Tage später.
    Vorher erlebte Sergeant Osega ungemütliche Stunden im Labor.
    Doc Tschai Toung, der beste Maskenbildner des Solaren Sicherheitsdienstes, nahm sich seiner
an. Der Chinese galt als pedantisch, wenn es darum ging, einen Menschen in einen anderen zu
verwandeln.
    Die vom Fernsehschirm aufgenommenen Filme liefen unaufhörlich, und Osega hatte Gelegenheit,
seinen Doppelgänger eingehend zu studieren. Allerdings auch Dr. Toung. Er schüttelte seinen mit
glatten schwarzen Haaren bedeckten Kopf.
    »Die Nase gefällt mir noch nicht, Sergeant. Zwar besitzen Sie bereits den gültigen Ausweis
Arkons und sind somit offiziell dieser Calus, aber Ihre Nase ist nicht die seine. Ich werde noch
einen Bioplastikhöcker aufsetzen.«
    Osega stöhnte gequält auf.
    »Ihr verpfuscht mich noch völlig«, beschwerte er sich, ohne es sehr ernst zu meinen. »Meine
eigene Mutter würde mich nicht mehr erkennen.«
    »Genau das ist der Sinn der Sache«, erklärte Toffner ernst.
    Professor Eric Manoli assistierte bei der völlig schmerzlosen Operation, und als sie beendet
war, konnte Tschai Toung stolz auf sein gelungenes Werk blicken.
    »Jetzt bin ich zufrieden«, gab er bekannt. »Die beiden Admirale sind nun nicht mehr
voneinander zu unterscheiden.« Er rieb sich die Hände und betrachtete die herumstehenden Mutanten
und Spezialisten des Einsatzkommandos. »Und nun zeigt, was ihr könnt. Tauscht mir

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