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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein. Die Spiralarme schienen sich langsam zu
drehen, aber das war natürlich nur Einbildung. Die anderen Welteninseln waren kalte Lichtflecke,
die ohne Bedeutung blieben. Barkon war ein Planet ohne Licht und jetzt anscheinend auch ohne jede
Hoffnung.
    Rhodan sah hinab zum Boden.
    Irgendwo dort unten mußten die Barkoniden sein. Er hatte ihre Vorbereitungen miterlebt, sich
in die Tiefe des Planeten zurückzuziehen, weil ihnen das die einzige Möglichkeit zu sein schien,
die lange Reise durch das Nichts zu überstehen.
    »Das Schiff!«
    Guckys erschrockene Stimme war der erste Laut in ihren Helmen, seit sie auf Barkon weilten.
Rhodan fuhr herum. Was er sah, ließ ihn erstarren.
    Das Schiff war verschwunden.
    Zum Glück entsann er sich der Worte des Unsterblichen. Er konnte das Schiff ja jederzeit
zurückrufen, allerdings nur einmal. Dann mußten sie einsteigen und Barkon wieder verlassen. Auf
keinen Fall aber, so sagte er sich, würde das geschehen, bevor er Gewißheit über das Schicksal
der Barkoniden besaß.
    »Keine Sorge, Gucky. Wir können das Schiff zurückholen, wenn wir es brauchen. Was ist sonst?
Kannst du etwas feststellen?«
    »Nichts, Perry. Keine Gedankenimpulse. Wenn du mich fragst, auf dieser Eiswüste lebt
niemand.«
    »Auch nicht unter der Oberfläche?«
    Gucky betrachtete den Schnee zu seinen Füßen. »Da unten? Von da kommen auch keine
Impulse.«
    In Rhodan sträubte sich alles dagegen, den Tod einer ganzen Planetenbevölkerung einfach zu
akzeptieren, ohne einen Beweis dafür erhalten zu haben. War es möglich, daß die Planetenkruste zu
dick war, um Gedankenimpulse bis an Guckys empfindliches Gehirn dringen zu lassen?
    »Und Sie, Sengu? Was sehen Sie?«
    Der Japaner sah ebenfalls in den Schnee, aber Rhodan wußte, daß seine Augen weiter sahen als
seine eigenen. Der Blick Sengus drang durch Schnee und Felsgestein in das Innere des Planeten
ein, Meter für Meter. Wie weit eigentlich? Rhodan gestand sich ein, die Leistungsgrenze Sengus
nicht zu kennen. Schweigend wartete er.
    Endlich hob Sengu den Kopf und sah ihn an. »Bis in tausend Meter Tiefe nichts.«
    Das besagte noch gar nichts. Der Planetenantrieb, wußte Rhodan, lag in fünftausend Meter
Tiefe. Aber bevor er Sengu weitersuchen ließ, wollte er sich die Oberfläche Barkons ansehen. Vom
Schiff aus war das nicht möglich gewesen. Außerdem hatten sich ihre Augen auch erst jetzt an das
Dämmerlicht gewöhnt.
    »Gucky, wir springen. Jeweils Sätze von fünfzig Kilometern. Richtung Ost.«
    Gucky seufzte und nahm die beiden Männer bei der Hand. Der körperliche Kontakt bewirkte, daß
nicht nur er allein, sondern auch Rhodan und Sengu teleportierten und den Sprung durch den
Hyperraum unternahmen. Zwar mußte er erheblich mehr seiner Paraenergie aufwenden, aber eine
gewisse Zeit konnte er das durchhalten.
    Als sie materialisierten, hatte sich die Landschaft kaum verändert. Nur die Milchstraße war
ein kleines Stück weiter abgesunken.
    »Hier sieht es nicht viel besser aus«, kommentierte Gucky und sprang erneut.
    Hundert Kilometer.
    Tausend Kilometer.
    Nichts änderte sich. Täler, Berge, Ebenen – alles war mit einer dicken Schicht Schnee
überzogen, der niedergeschlagenen Atmosphäre Barkons. Sengu stellte fest, daß diese Schicht an
manchen Stellen bis zu fünfzig Meter dick war, an anderen wiederum nur zwei oder drei Meter. Es
hatte also früher noch Stürme gegeben, die aber mit dem Dünnerwerden der gasförmigen Lufthülle
verschwanden.
    Der Schnee war hart gefroren. Nur an der Oberfläche hielt sich eine dünne, lockere Schicht,
die sich erst kürzlich niedergeschlagen haben mußte.
    Sie hatten etwa den Planeten halb umrundet, und Gucky wollte gerade zu einem neuen Sprung
ansetzen, als Sengu hastig rief: »Wellenimpulse! Mechanischer Natur. Ich kann sie ausmachen.«
    »Was meinen Sie mit mechanischer Natur?«
    »Maschinen – aber sie arbeiten nicht mehr. Ich würde sagen, es sind die letzten
Ausstrahlungen stillgelegter atomarer Aggregate.«
    Dann konnte es noch nicht lange her sein, daß Barkons Anlagen aufgehört hatten zu arbeiten.
Vielleicht lebten doch noch einige der Barkoniden in den nur langsam abkühlenden unterirdischen
Räumen?
    Rhodan überlegte.
    Da standen sie nun, einsam und verlassen auf einer toten Welt, deren Dörfer und Städte unter
dem Schnee begraben worden waren. Hier oben würden sie nichts mehr vorfinden. Wenn es noch Leben
gab, dann in den Tiefen des Planeten.
    Oder die

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