Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
fertigmachen und sie uns über
Funk zukommen lassen.« Damit erhob er sich und sah abermals über Urzans erstauntes Gesicht
hinweg. »Ich gehe zur Fertigung hinüber, Urzan. Sollte nach mir verlangt werden, dann bin ich im
Abschnitt vierundfünfzig zu finden. Geben Sie meine Standortveränderung auch bitte der Zentrale
durch, und grüßen Sie Springerchef Singoll.«
    Gelassen verließ er den Raum, und ohne besondere Eile an den Tag zu legen, ging er zum
Abschnitt vierundfünfzig hinüber, wo achtundvierzig Serien von Automaten, jede Serie aus dreißig
Einheiten bestehend, pro Sekunde je Einheit zehn Flaschen mit Likör füllten, verschlossen,
zählten und in die vorbeirollenden Plastikkartons verpackten.
    Magitt, ein finsterer Mann vom Arkonplaneten Zalit, war Leiter des Abschnitts 54. Er grüßte
auffallend höflich, als er Doktor Hugher erkannte, aber sein finsteres Gesicht veränderte sich
dabei nicht.
    Ohne Aufenthalt ging Hugher an dem Zaliter vorbei, öffnete drei gerade versiegelte
Plastikkartons und entnahm jedem Behältnis eine Flasche mit Likör. Die drei angebrochenen
Packungen schob er dazu vom Fließband und kümmerte sich nicht weiter darum.
    Am Ende der Abfüllstraße verließ er die Halle durch die Tür, die er vorher mit einem
komplizierten Magnetschlüssel entsichert hatte. Leise fiel sie hinter ihm zu. Allein hielt sich
Hugher nun in einem kleinen Labor auf. Die gesamte Einrichtung war nur auf Kontrolluntersuchungen
des Likörs abgestellt.
    Mit der Konzentration eines Menschen, der von der Wichtigkeit seiner Arbeit überzeugt ist,
nahm Hugher nun an der ersten Flasche die Prüfung vor. Er legte einen Hebel um, schaltete an
einigen Stellrädern, beobachtete eine Zeitlang ein Wellenmeßgerät, um dann seine Aufmerksamkeit
einem Zählwerk zuzuwenden. Als es stillstand, konnte er zwei gleichlautende Zahlengruppen
ablesen.
    Die zweite und dritte Prüfung verlief im selben Ablauf.
    Als er seine Arbeit fast beendet hatte, erhielt er einen Anruf von Termol. »Ich habe mit Tupar
alles durchgesprochen, Doktor. Er ist mit Ihrem Plan einverstanden, die Kristallwelt kurz vor
Errichtung der Blockade noch einmal mit einem Stoß Liquitiv zu überschwemmen. Diese Anordnung hat
den Beifall des Rates gefunden. Sie möchten in diesem Fall ohne Rücksicht auf Kosten alles selbst
in die Hand nehmen und leiten. Tupar läßt fragen, wann das Liquitiv auf Arkon I ausgeliefert
werden kann.«
    »Nach Lepsostandardzeit morgen mittag.« Selbst Hughers Stimme klang jetzt verträumt, aber in
Gedanken träumte er nicht. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie alles ineinandergriff und sein
Plan sich abrundete. Terraner und Arkoniden würden mit ihren Schutzmaßnahmen zu spät kommen.
    Er bedauerte sie nicht. Sie waren doch schon immer Gegner des Kults gewesen. Sie traf nun die
Vergeltung mit voller Gewalt, und Edmond Hugher schätzte sich glücklich, den Dienern des Baalol
dazu die Waffe in die Hand gegeben zu haben.
    In der nächsten Sekunde hatte er sowohl die Terraner als auch die Arkoniden vergessen. Im
Grunde genommen interessierten ihn beide Völker nicht. Er wollte in seiner Arbeit aufgehen und
den Priestern dadurch seine Dankbarkeit zeigen, denn nur mit ihrer Hilfe war er Mediziner
geworden.
    Aber da war eine Sache, die ihn zutiefst beunruhigte. Wie konnte es geschehen, daß das
Liquitiv eine derart verheerende Wirkung zeigte? Sicher, es war beabsichtigt, große Teile der
Galaxis mit diesem Likör zu überschwemmen und so viele Völker wie nur möglich in Abhängigkeit zu
bringen. Es hatte viel Zeit gekostet, dieses Mittel zu entwickeln.
    Als Testwelt hatte man Lepso gewählt, weil gerade hier viele Völker der Galaxis vertreten
waren, so daß man die Wirkung des Mittels an den verschiedensten Wesen erproben konnte.
    Der Plan der Antis sah vor, eine möglichst große Zahl von Völkern – vor allem aber
Arkoniden und Terraner – süchtig zu machen, um dann durch Lieferverzögerungen die
Regierungen unter Druck zu setzen. Die unausbleiblichen Massenunruhen würden schließlich die
Regierungen stürzen und den Antis dadurch die Möglichkeit geben, die Herrschaft an sich zu
reißen, denn nur sie verfügten über das Gegenmittel, mit dem man die Süchtigen heilen konnte.
Dieses ganze Unternehmen würde mehr oder weniger unblutig verlaufen. Dies war mit ein Grund,
warum Hugher so vorbehaltlos bei der Sache war. Als sich herausgestellt hatte, daß alle Versuchspersonen gleichermaßen auf

Weitere Kostenlose Bücher