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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wahrscheinlich mehr als
jedes andere intelligente Wesen innerhalb der Milchstraße, aber diese Macht wurde von dem
gewaltigen Komplex des Gehirns repräsentiert. Carbá ahnte, daß er seine ganze persönliche Kraft
benötigen würde, um einen Einfluß wie Gonozal VIII. zu erlangen.
    Plötzlich fühlte er die Persönlichkeit des alten Imperators auf sich lasten wie einen
körperlichen Druck, der nach ihm griff. Gleichzeitig erwachte sein Mißtrauen. Konnte es nicht
innerhalb des Großen Imperiums Freunde des Admirals geben, die nun auf eine Gelegenheit warteten,
ihn, Carbá, umzubringen?
    Er kicherte vor sich hin. Was konnte ihm schon passieren? Hier unten war er in Sicherheit.
Aber konnte er ewig unter der Planetenoberfläche bleiben, allein in dem Labyrinth positronischer
Geräte und riesiger Generatoren?
    Ich werde mich Imperator Minterol I. nennen, dachte Carbá.
    Konnte er mit einem Namen das Vergangene auslöschen? Nein, nur wenn die Vergangenheit tot war,
konnte man sie vergessen.
    Sein Vorgänger durfte nicht lebend von Arkon III verschwinden.
    Dieser Gedanke erschien Carbá wie eine Erleuchtung. Vergessen war das Versprechen an Atlan,
ihm und seinen terranischen Verbündeten freien Abzug zu gewähren.
    Der Robotwagen glitt den langen Gang hinauf, vorbei an Kontrollstationen und
unsichtbaren Lichtquellen. Die Geräusche des Motors waren kaum zu vernehmen, und die Automatik
steuerte das Fahrzeug sicherer, als es eine menschliche Hand vermocht hätte.
    Die Erinnerungen rollten wie ein Film in Atlan ab. Deutlich sah er vor seinen Augen, wie er
damals zum erstenmal das Innere der Riesenpositronik betreten hatte, weil ihn die
Sicherheitsschaltung als Nachkommen der alten Arkoniden akzeptierte.
    Nun war Carbá an seine Stelle getreten. Die Befürchtungen von Atlans Vorfahren, daß sich das
Sternenreich zersplittern und in zahllosen Interessengruppen auflösen könnte, schien sich zu
bewahrheiten. Atlan wußte, daß Carbá niemals dazu in der Lage sein würde, das Imperium zu retten,
denn dazu war er zu krank. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Reizung seines Gehirns
rächen würde. Carbá war ein zum Tode Verurteilter, obwohl er selbst noch nichts davon ahnte.
    Atlan war viel zu sehr echter Arkonide, als daß er sich so einfach mit der neuen Situation
abgefunden hätte. Die Erhaltung des Riesenreichs lag ihm am Herzen, und er hatte dafür unzählige
Strapazen auf sich genommen. Einsam hatte er unter Würdenträgern gelebt, die ihn haßten, unter
Robotern, die ihn zwar logisch, aber niemals gefühlsmäßig verstanden. Die wenigen erfreulichen
Stunden zusammen mit Perry Rhodan und anderen Terranern fielen ihm ein, aber auch hier war er ab
und zu auf spöttisches Unverständnis gestoßen.
    Er sah voraus, daß sich Planeten unabhängig machen würden, kleine Königreiche würden
entstehen, und die Galaktischen Händler würden diese Lage geschickt für ihre Zwecke ausnutzen.
Ein wirtschaftlicher Niedergang würde nicht ausbleiben. Carbá würde nicht viel Zeit haben, sich
mit der Erde zu beschäftigen, denn die Arbeiten für das Imperium würden ihn voll und ganz in
Anspruch nehmen.
    Er wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als der Robotwagen scharf bremste. Atlan
richtete sich auf und blickte hinaus. Sie hatten gerade eine Biegung hinter sich gelassen, und
der Gang verbreiterte sich. Atlan kannte die Konstruktion der Fahrzeuge sehr genau, und er wußte,
daß es keinen Grund für das unverhoffte Anhalten gab. Der Robotwagen wurde ferngesteuert, und
diese Steuerung war dreifach abgesichert.
    Es gab nur eine Erklärung für die Unterbrechung: der Wagen war mit voller Absicht aufgehalten
worden. Carbá oder der Regent, oder beide zusammen, hatten es sich anders überlegt und wollten
ihn festhalten.
    Im selben Augenblick, als Atlan den Wagen verlassen wollte, um seinen Weg zu Fuß fortzusetzen,
schnappten die Schiebetüren des Fahrzeugs zu. Sofort betätigte der Arkonide die Handschaltung,
aber die Türen funktionierten nicht. Dem Robotwagen war jede Energie entzogen worden.
    Atlan lächelte. Wenn seine unsichtbaren Feinde die Türen geschlossen halten wollten, konnten
sie den Wagen ebenfalls nicht in Bewegung setzen. Trotzdem, seine Lage war gefährlich. Carbá
konnte einen zweiten Wagen mit Robotern in den Gang schicken, um Atlan festnehmen zu lassen.
    Der abgesetzte Imperator begann, sich mit der Konstruktion des Fahrzeugs vertraut zu machen.
Bei seinem Bau mußte man

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