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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Möglichkeit vorgesehen haben, die den Insassen das Aussteigen bei
Energieausfall und geschlossenen Türen ermöglichte. Die Kuppel, obwohl durchsichtig, würde kaum
zu zerstören sein, auch am Boden bot sich kein Ansatz. Atlan kroch über die Sitze nach hinten. Er
fand in der Rückwand zwei Luftklappen, durch die er bestenfalls seine geballte Faust hätte
stecken können.
    Er war gefangen.
    Er verwünschte die Unaufrichtigkeit des Carbá und seine eigene Gutgläubigkeit, die ihn in die
Falle geführt hatte. Versuchsweise betätigte er alle erreichbaren Schalter und Kontrollen, aber
er änderte damit nichts.
    Mit aller verfügbaren Kraft löste er den Sitz aus der Halterung und schob ihn nach hinten.
Unterhalb davon stieß er auf eine Plastikplatte, die genau in den Boden eingepaßt war. Er öffnete
die beiden Riegel und hob die Platte an. Licht fiel herein, und er konnte die vordere Achse des
Wagens sehen.
    In diesem Augenblick sagte eine Stimme direkt hinter ihm: »Der ehemalige Imperator Gonozal
VIII. ist sofort zu verhaften.«
    Wie gelähmt blieb Atlan in seiner Haltung. Ganz langsam breitete sich die Tatsache in seinem
Bewußtsein aus, daß die Stimme aus dem Lautsprecher gekommen war, den jeder Wagen mit sich
führte.
    Nun war es Gewißheit: Carbá wollte ihn nicht so ohne weiteres gehen lassen, und der Regent
unterstützte die Bemühungen des neuen Imperators, Atlan auf Arkon III festzuhalten.
    Atlan konnte sich nicht vorstellen, daß ihm jetzt noch eine Flucht gelingen sollte. Trotzdem
verdoppelte er seine Anstrengungen. Der Sitz versperrte das geöffnete Loch um die Hälfte. Atlan
legte sich auf den Boden und stemmte beide Beine gegen die vordere Front des Wagens. Er schob
seine Schultern unter den Sitz und drückte sich ab. Seine Adern quollen hervor, und die
Anstrengung rötete sein Gesicht. Die Stützen, mit denen der Sitz befestigt war, bogen sich
allmählich nach hinten.
    Als er glaubte, nun genügend Platz zu haben, richtete er sich auf die Knie auf. Wenn er durch
diese Öffnung entkommen wollte, mußte er an der Achse vorbei, die das Loch praktisch teilte. Sie
war von der Luke einen knappen halben Meter entfernt.
    Mit den Beinen zuerst würde es am besten klappen. Atlan überlegte einen Augenblick und glitt
dann mit den Füßen in das Loch. Der Lautsprecher wiederholte ununterbrochen seine Meldung.
    Als Atlan mit den Fußsohlen gegen die Achse stieß, legte er sich nach hinten und zwängte die
Beine über die Welle. Mit den Ellenbogen arbeitete er sich so immer weiter durch die Öffnung, bis
er abrutschte und mit dem Genick auf die Umrandung des Loches schlug. Er beachtete die Schmerzen
nicht und wand sich mit schlängelnden Bewegungen weiter. Dann war er aus dem Fahrzeug und hing in
verdrehter Stellung über der Achse. Nun begann er in entgegengesetzter Richtung voranzukriechen.
Schließlich erreichten seine Hände festen Boden, und er zog sich vollkommen ins Freie. Über ihm
quäkte der Lautsprecher. Atlan atmete erleichtert auf. Er lag direkt unter dem Wagen, schwer
atmend und schweißüberströmt. Da fuhr das Robotfahrzeug an …
    Die Stimme peitschte aus den Lautsprechern der IRONDUKE, und die Männer, die seit
Stunden warteten, zuckten zusammen.
    »Der ehemalige Imperator Gonozal VIII. ist sofort zu verhaften.«
    Krefenbac schaltete den Verstärker ein, als wollte er verhindern, daß auch nur einer der
Raumfahrer diese Meldung der Mammutpositronik überhörte. Eine kurze Zeit war es in der
Kommandozentrale des Linearschlachtschiffs still.
    »Er hat verloren«, sagte Rhodan nach einer Weile.
    »Wir müssen ihm helfen!« rief Claudrin grimmig. »Wir werden nicht untätig zusehen, wie sie ihn
irgendwohin verschleppen.«
    »Keine unüberlegten Handlungen«, mahnte Rhodan. »Wir müssen zunächst einmal wissen, wo Atlan
sich zur Zeit befindet. Nach der Meldung zu schließen, haben sie ihn noch nicht erwischt. Er
kennt sich gut aus und kann sich vielleicht bis an die Oberfläche durchkämpfen. Dann werden wir
eingreifen.«
    Im stillen zweifelte Rhodan daran, daß sein arkonidischer Freund aus dem Innern des Gehirns
entkommen könnte. Zwar gab es im Wabenenergieschirm einige Strukturlücken, durch die man den
Bereich des Robotgehirns verlassen konnte, aber Rhodan hatte nicht viel Hoffnung, daß Atlan eine
der Lücken erreichen würde. Und selbst wenn es ihm gelingen sollte, bestand immer noch die
Möglichkeit, daß der Robotregent diese Strukturöffnungen im

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