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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glauben Sie gar, der Erste Administrator
wäre mit einer Durchsuchung der IRONDUKE einverstanden?«
    Wieder schaltete sich der Telepath ein. Ich konnte nicht genau feststellen, ob Auris ihren
Monoblock absichtlich vernachlässigte, um John die Möglichkeit zum Erkennen ihrer Gedanken zu
geben.
    Sie schleuderte mit einer Kopfbewegung die Haare zurück und setzte sich endlich in einen
Gliedersessel. Da wußte ich, daß sie die Information wissentlich preisgegeben hatte.
    Ich räusperte mich und setzte mich neben sie. »Vielen Dank, Auris.«
    Auris von Las-Toór sagte nichts mehr. Wir lauschten auf die Durchsage des Sektorchefs. Rhodan
meldete sich persönlich bei den Akonen ab. Man versuchte, das Schlachtschiff zurückzuhalten,
jedoch wagte man nicht, gewaltsam vorzugehen.
    Rhodan erkundigte sich nach den Vorkommnissen in der Museumsstadt und fragte, ob dabei jemand
zu Schaden gekommen war. Die Antwort bewies, daß unser Plan aufgegangen war. Man hielt die vier
verschwundenen Wissenschaftler für die Drahtzieher der versuchten Diebstahlsaktion. Außerdem
glaubte man, daß der Zeitumformer mit den vier Wissenschaftlern bei der Explosion vernichtet
worden war.
    Ich atmete erst auf, als wir uns außerhalb Schußweite der akonischen Raumforts befanden und
mit hoher Beschleunigung in den Raum vorstießen.
    Rhodan setzte sich zu uns. Der Kommandant bereitete den Linearflug vor.
    »Warum haben Sie Ihren Verdacht nicht der akonischen Abwehr mitgeteilt, Auris?« fragte er.
    Sie sah ihn nur stumm an. Ich warf ihm einen ironischen Blick zu. Dieser Terraner mochte ein
hervorragender Staatsmann und ein noch besserer Flottenbefehlshaber sein, aber von Frauen
verstand er nichts.
    Er schaute mich verwirrt an, errötete wie ein Schuljunge, stammelte eine Entschuldigung und
ging davon. Ich lachte leise.
    »Er wird bald begreifen, Auris«, sagte ich beiläufig. »Wenn wir Ihr Armbandfunkgerät nicht
entdeckt hätten – was wäre dann geschehen?«
    Sie senkte den Kopf. Offenbar hatte sie sich in Gewissensnot befunden und die Entscheidung dem
Schicksal überlassen.
    Sie hatte versucht, ihrem Volk gegenüber loyal zu sein und dabei gehofft, es würde etwas
geschehen, was sie nicht zu einer Preisgabe ihrer Verdachtsmomente zwingen würde.
    Jetzt ahnte ich auch, warum sie so auffällig an den getarnten Schalter gegriffen hatte.
Wahrscheinlich wußte niemand, daß sie die IRONDUKE betreten hatte. Rhodan rechnete damit, denn er
hatte bei seinem Gespräch mit dem Obmann kein Wort über ihre Anwesenheit verloren. Er war auch
nicht nach Auris gefragt worden.
    Sie blickte starr in eine Ecke des Raumes. Ihr Gesicht hatte sich entspannt. Mir war, als
husche hin und wieder ein Lächeln über ihre Lippen.
    Ich erhob mich seufzend. Mein Platz war vor den Kontrollen. Marschall nickte mir zu. Er würde
aufpassen.
    Ehe ich davonging, fragte sie leise: »Atlan – wer ist dieser neue Imperator?«
    Ich blieb stehen. »Ein Schurke und Geisteskranker, der von akonischen Intriganten mißbraucht
wird.«
    »Sind Sie der Meinung, das Große Imperium würde zerfallen oder in unrechte Hände geraten?«
    »Falls Minterol I. nicht gestürzt wird – ganz gewiß.«
    »Demnach versagt der Robotregent?«
    »Jawohl. Die Maschine wurde beeinflußt. Ihr Oheim spielte dabei eine wesentliche Rolle. Er
befindet sich an Bord.«
    »Was haben Sie mit dem Zeitumformer vor?«
    Ich drehte mich endlich um. Ihre Augen waren klar und wach. Sie suchte nach der Wahrheit.
    »Auris, Sie sind den rechten Weg gegangen. Wenn Ihnen daran liegt, den galaktischen Frieden zu
erhalten, so fragen Sie nicht länger. Ich habe mich entschlossen, das genialste Erzeugnis meiner
Vorfahren zu zerstören. Ein Robot, der falsch zu reagieren beginnt, ist auf jeden Fall
unberechenbar. Er muß vernichtet werden, oder die Völker der Milchstraße …«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach sie mich.
    Wenige Minuten später tauchten wir im Schutz des Kalupschen Kompensationsfelds in den Halbraum
ein. Auf dem Zielschirm der Ortung leuchtete eine einsame, grüne Sonne. Dort wartete die
Nachahmung des Imperiumskreuzers SOTALA.
    Ich klappte meinen Sessel zurück, Auris grübelte vor sich hin. Ab und zu überlief sie ein
Frösteln. Sie hatte uns zu verstehen gegeben, daß sie zu uns gehörte.
    Zu uns? Ich blickte zu Rhodan hinüber.
    »Zu ihm, Narr!« teilte mir mein Logiksektor mit.
    Ich nickte unwillkürlich. Jahre waren vergangen, seitdem Rhodan die junge Frau kennengelernt
hatte.

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