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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß die beiden anderen Zerstörer noch etwas tiefer in die Atmosphäre Snarfots
eindringen würden, bevor Gucky und Tschubai auf das Saatschiff übersetzen würden. Kakuta
war jetzt bereits an Bord des Kundschafterschiffs angelangt und würde versuchen, den Antrieb des
Raumers außer Betrieb zu setzen.
    »Steuern Sie die IRONDUKE in eine Kreisbahn, Oberst!« befahl Rhodan dem Kommandanten.
    Es war das letzte, was er innerhalb der nächsten acht Stunden sprechen sollte, denn er sollte
diese Zeit in totenähnlicher Starre verbringen.
    Unverhofft spürte Rhodan eine leichte Übelkeit in sich aufsteigen. Bevor er noch darüber
nachdenken konnte, woher das kam, wurde sein Blick verschwommen, und obwohl er sich mit aller
Kraft dagegen auflehnte, verlor er innerhalb von Sekunden das Bewußtsein.
    Um ihn herum sanken die Männer zu Boden, und überall in dem Schiff erlitt die Besatzung das
gleiche Schicksal. Schließlich lag die gesamte Mannschaft in einem narkoseähnlichen
Tiefschlaf.
    Als die IRONDUKE in das Snarf-System eingedrungen war, hatte Claudrin zwar abbremsen lassen,
aber im Bewußtsein, daß das Linearschiff auf eine Kreisbahn gehen würde, hatte er nichts
unternommen, um den freien Fall, mit dem es Snarfot entgegenstürzte, zu unterbinden. Auch die
Energieschirme des Schiffes waren nicht eingeschaltet worden.
    Jetzt hatte der Epsalgeborene keine Gelegenheit mehr dazu.
    Er lag bewußtlos am Boden, und seine Arme streckten sich über Bullys Brust.
    Die Zentrale lag ruhig und scheinbar verlassen.
    Ohne denkende Besatzung, dabei immer schneller werdend, raste die IRONDUKE der Oberfläche von
Snarfot entgegen.
    Die Stimme von Tuff Pelant erklang aus dem Funkgerät. »Ras wird nun springen, Sir!«
    Eine Weile war es still, dann konnte man wieder Pelant hören und seine Stimme war jetzt etwas
drängend und gleichzeitig leicht beunruhigt. »Sir, warum melden Sie sich nicht? Hallo,
IRONDUKE?«
    Aber keine dieser starren Gestalten rührte sich, kein Arm griff nach der Lehne eines Sessels,
um den schlaffen Körper daran hochzuziehen. Es war ein gespenstisches Bild, und obwohl Pelant
nichts von alledem sehen konnte, schien ihn eine gewisse Ahnung zu plagen.
    »IRONDUKE!« rief er laut – und dann, mit dem ungezähmten Temperament eines
Südamerikaners: »Meldet euch doch endlich!«
    Mit jedem Wort wurde Pelants Stimme verzweifelter und heftiger.
    Dann verstummte sie ganz.
    Die IRONDUKE hatte die äußersten Schichten der Atmosphäre erreicht, und ihre Geschwindigkeit
war so groß, daß die kaum wahrnehmbaren Dunstpartikel eine Reibung erzeugten.
    Die Erfahrung unzähliger Einsätze hatte Ras Tschubai zu einem kalten Rechner
gemacht, der in jeder Situation seine Chancen abwog und danach handelte. Der Afrikaner wußte, daß
er praktisch unverletzbar war, wenn er nur schnell genug reagierte. Diese Schnelligkeit, die er
oft genug nach seiner Materialisation hatte anwenden müssen, war der einzige Grund, daß Tschubai
noch lebte. In wiederholten Fällen war der Teleporter sofort nach seinem Auftauchen beschossen
worden, und nur ein weiterer Sprung hatte ihn retten können.
    Er warf einen letzten Blick auf Pelants besorgtes Gesicht und konzentrierte sich auf den
Sprung. André Noir, der Hypno, saß beinahe teilnahmslos da.
    Der Mutant sprang und fand sich auf der Hochebene wieder, zwischen verbrannten Farnkräutern
und schwelenden Unterholzbränden. Rechts von ihm lag die gewaltige Walze des Saatschiffs. Die Schleusen mußten auf der anderen Seite liegen, denn von seinem Platz aus waren sie nicht zu
sehen. Es war niemand in der Nähe, und Tschubai ging langsam weiter. Er glaubte, den Gestank der
versengten Pflanzen zu riechen, aber das war natürlich Einbildung, denn der Helm schloß ihn
hermetisch gegen solche Eindrücke ab.
    Jetzt mußte er auf dem schnellsten Weg in das Schiff eindringen. Der Mausbiber war vielleicht
schon angelangt und benötigte Hilfe.
    Tschubai sprang ein zweites Mal – und versank mit den Füßen in mehligem Pulver. Er
verhielt sich ruhig und kam zum Stillstand. Da es vollkommen dunkel war, vermochte er nicht zu
sehen, wo er Gestalt angenommen hatte. Er entschloß sich, seine Helmlampe einzuschalten, obwohl
das Risiko einer Entdeckung damit beträchtlich vergrößert wurde. Das Licht traf auf graue Wände,
und in seinem Schein wirbelten Millionen von feinen Staubteilchen auf und nieder, die er mit
seinen Füßen aufgewühlt hatte. Er zog sein rechtes Bein an und

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