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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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brachte es ohne Schwierigkeiten
aus dieser Masse heraus.
    Der Ruck traf ihn so unerwartet, daß er zu Boden stürzte und mit der Gesichtsfront des Helmes
in das Pulver fiel. Als er sich mühsam erhob, war seine Sicht versperrt, und er mußte die
Sichtscheibe mit den Händen reinigen.
    Jetzt wußte er, was geschehen war. Die eigenartige Substanz war einfach tiefer gerutscht, und
sein Eigengewicht hatte ihn mitfallen lassen.
    Tschubai stapfte schwerfällig weiter und fand nach wenigen Metern heraus, daß sich ihm auch
auf der gegenüberliegenden Seite eine Wand entgegenstellte. Er blickte nach oben und glaubte in
einiger Entfernung die Decke zu erkennen. Sie schien nicht gleichmäßig zu sein, es sah aus, als
zögen sich Rohrleitungssysteme unter ihr entlang.
    Tschubai ging an der zweiten Wand weiter, bis er auf eine Ecke stieß und im rechten Winkel
abbiegen mußte.
    Jetzt wußte er mit Sicherheit, wo er sich befand: in einem Behälter riesigen Ausmaßes, der zur
Hälfte mit Speckmoossamen gefüllt war.
    Von Natur aus war Gucky ein grenzenloser Optimist, und das machte ihn mehr oder
weniger leichtsinnig. Rhodan kannte die Schwächen des Mausbibers und ermahnte ihn immer wieder,
sich auf keine Spielereien einzulassen. Diese ›Moralpredigten‹, wie Gucky sie nannte, hielten
immerhin so lange vor, wie sich Gucky im Einsatz befand.
    Der Mausbiber materialisierte sofort innerhalb des Schiffes und landete auf einer schiefen
Ebene, die in schrägem Winkel von ihm fortführte. Etwas schwankend blickte sich Gucky um. Seine
Umgebung erschien ihm derart fremd und eigenartig, daß es einige Sekunden dauerte, bis sein
Orientierungssinn zu arbeiten begann.
    Der Gang – das war wohl noch die zutreffendste Bezeichnung dafür – war vollkommen
asymmetrisch angelegt, er wirkte wie ein technischer Alptraum. Alles war in fluoreszierendem
Licht gebadet und strömte eine kaum zu übertreffende Sauberkeit – nein, Sterilität aus.
    Gucky watschelte die Ebene hinunter, die sich, je weiter er vorankam, stark zu verjüngen
begann.
    Etwas an dem Boden war verkehrt.
    Der Mutant blieb stehen und betrachtete nachdenklich den Untergrund, über den er ging. Er
schien aus einzelnen, fest zusammengefügten Teilen zu bestehen, beinahe wie ein
Schachbrettmuster. Aber es war nicht das Aussehen, das Gucky irritierte.
    Der Boden war überhaupt nicht dazu geschaffen, daß sich Füße darüber hinwegbewegten –
weder menschliche noch die eines Mausbibers. Der Teleporter kam sich wie ein Störenfried vor, der
Schmutz und Unrat, Lärm und Unruhe in dieser hygienischen Stille verbreitete.
    Aber wer, so fragte sich Gucky, mochte so abstrakt aussehen, daß er diese Umgebung als normal
empfand? Er erschauerte und ging weiter den Gang hinunter, der überhaupt kein Gang war, sondern
etwas, das noch außerhalb von Guckys Begriffsvermögen lag.
    Unverhofft entstand eine Bewegung vor seinem Gesicht, und von der Decke baumelte etwas
herunter und blickte ihn an. Es war ein spiralenförmiger Arm, an dessen Ende eine blinkende
Verdickung hing wie eine rostrote Geschwulst.
    Gucky fühlte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Er setzte seine telekinetischen
Fähigkeiten ein und versuchte, das Ding zum Verschwinden zu veranlassen. Es sauste unter die
Decke und krümmte sich wie eine Schlange.
    »So, du Höllenmaschine.« Der Mausbiber nickte befriedigt. »Wir werden deiner Neugier schon ein
Ende setzen.«
    Bevor er jedoch seine Worte in die Tat umsetzen konnte, kroch der Arm in die Vertiefung
zurück, aus der er erschienen war. Gucky war jetzt sicher, daß man sein Eindringen bemerkt
hatte.
    Wer war man?
    Gucky begann zu ahnen, daß es nicht so einfach sein würde, die Triebwerke dieses Schiffes zu
finden, von der Arbeit, sie lahmzulegen, ganz zu schweigen. Ohne die Hilfe von Ras Tschubai würde
er es nie schaffen.
    Aber wo war der Afrikaner?
    Mit seinen telepathischen Sinnen suchte der Mausbiber die Umgebung ab, und er entdeckte
Tschubais Impulse in einiger Entfernung. Der Mann, das spürte Gucky deutlich, befand sich nicht
in direkter Gefahr.
    Andere Gedanken waren nicht aufzuspüren. Es schien, als hielten sich in dem Schiff nur zwei
denkende Wesen auf: Gucky und Ras. Der Mausbiber war verwirrt, und das Problem schien jetzt noch
größer zu werden.
    Der Gang hatte sich jetzt so sehr verengt, daß der Mausbiber nicht mehr weiterkam. Unschlüssig
blieb er stehen. An seiner Seite öffnete sich in der Wand eine Klappe. Das

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