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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sehr weich, und ich konnte ihn mit einer scharfen Rinde ausheben. Ich denke, daß ihm
der Platz gefallen hätte.«
    Sie gingen weiter, bis sie in der Ferne die Umrisse des riesigen Saatschiffs erblickten. Es war ein eigenartiges Bild, inmitten dieser Wildnis das Zeichen überragender
Technik zu sehen. Einige Saatroboter schwebten gleich Insekten über das Land, und ihre
metallischen Körper blitzten in den Strahlen der Sonne Snarf.
    Hundert Meter weiter trafen sie mit Goldstein und Bob Heystens zusammen, die ebenfalls davon
berichteten, daß sie keine Funkverbindung zur IRONDUKE bekommen hatten.
    Goldstein, der Telepath, der auf Grund seiner unschätzbaren Erfahrungen mit den
Molekularverformern wie viele andere wichtige Mutanten eine Zelldusche erhalten hatte, schüttelte
bedauernd seinen Kopf, als er vom tragischen Ende MacDowells hörte.
    »Seine Gedanken waren stolz und stark«, sagte er, und aus dem Mund eines Telepathen war dies
das höchste Lob, das man sich nur vorstellen konnte.
    Heystens, der unwillkürlich versucht hatte, nachdenklich an seinem Kopf zu kratzen, stieß mit
der Hand gegen den Helm. Hastig ließ er den Arm sinken.
    »Auf dem Weg hierher sind wir mit einigen dieser Saatroboter zusammengetroffen«, sagte er.
»Sie haben sich merkwürdigerweise nicht um uns gekümmert, sondern ihre Arbeit unbeirrt
fortgesetzt.«
    »Das stimmt«, bekräftigte Sengu. »MacDowell und ich haben die gleichen Beobachtungen
gemacht.«
    Heystens schlug gegen seinen Oberschenkel, daß es klatschte.
    »Um so besser«, meinte er. »Dort drüben liegt das Walzenschiff, und Ras wird zusammen mit
Gucky bei der Arbeit sein. Wir sollten uns beeilen, damit wir sie unterstützen können.«
    Wuriu Sengu, der Späher, der durch meterdicke Mauern blicken konnte, musterte seine Begleiter
mit einem kurzen Blick.
    »Gehen wir«, sagte er lakonisch.
    Dann marschierten sie geschlossen auf das mysteriöse Schiff zu.
    Kakuta hing im Raum und blickte auf die geballte Masse der Sterne, die das Zentrum
des Kugelsternhaufens M-13 bildeten, an dessen Randgebiet er sich im Augenblick befand. Der
Japaner war noch nie ein besonders gesprächiger Mann gewesen. Er liebte es, an stillen Abenden
allein auf der Veranda seines Bungalows auf der Erde zu sitzen und die Nacht abzuwarten. Aber da
waren die Geräusche der Tiere um ihn gewesen, das ferne Summen der Stadt und ab und zu das
Brüllen eines Triebwerks im dunklen Himmel über ihm.
    Die Einsamkeit, in der er sich jetzt aufhielt, war vollkommen – sie war endgültig und
keinen Veränderungen unterworfen. Kakuta lernte, daß Ruhe schmerzen, daß sie in diesen
majestätischen Abgründen erdrückend wirken konnte.
    Er drehte sich gemächlich um seine eigene Achse, aber es war nur sein Verstand, der ihm das
sagte, denn sein Gefühl ließ ihn annehmen, daß die Sterne sich um ihn bewegten. Er war der
Mittelpunkt einer unendlichen Arena, alles Geschehen lief rund um ihn ab.
    Da geriet der Scout in sein Blickfeld, nicht mehr als ein schwarzer Schatten, dunkler
als der Raum selbst, wie ein herausgestanztes Loch.
    Tako Kakuta wußte, daß sein einfacher Schutzanzug auf die Dauer im absoluten Vakuum keine
Sicherheit bot. Er mußte an Bord eines fremden Schiffes gelangen, um seine Aufgabe
durchzuführen.
    Das Gefühl seiner Winzigkeit drohte ihn plötzlich zu übermannen, und er fühlte sich auf eine
unbegreifliche Weise enttäuscht. Dieses Gefühl erstaunte ihn, es schien wie ein Überbleibsel
seiner Kindheit, denn als Junge hatte er diese Enttäuschung oft gespürt, wenn er sich nach etwas
gesehnt und nicht erhalten hatte.
    Aber hier, im Universum, gab es keine Bezugspunkte für seine Sehnsucht, er wußte noch nicht
einmal, wonach sein Inneres verlangte. Er hing einfach da, sah die Sterne und kämpfte gegen die
Leere in sich an.
    Vielleicht bin ich nur müde, dachte der Mutant, ein müder, alter Mann, der glaubt,
in den Tiefen des Alls Veränderungen schaffen zu können. Kakuta hatte lange gelebt, die
Zelldusche, die man ihm regelmäßig zugestand, bewahrte ihn vor dem Tod.
    Er führte seinen nächsten Teleportersprung mit einer gewissen Nachlässigkeit aus, ohne volle
Konzentration.
    Er materialisierte vor einer glimmenden Wand, die aus mehreren Einzelteilen zu bestehen
schien. Der Roboter, der ihn aus der Schleuse gestoßen hatte, war nicht zu sehen. Die leuchtende
Fläche blendete ihn, und er trat einen Schritt zurück. Allmählich gewöhnten sich seine Augen an
die

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