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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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grellen Lichter, und er konnte die Konturen einordnen und unterscheiden.
    Sein Gefühl sagte ihm, daß er direkt in die Zentrale gesprungen war. Als erstes fiel ihm das
Fehlen jeder lebendigen Intelligenz auf, und er war jetzt sicher, daß er sich auf einem
Robotschiff befand.
    Er wußte nicht mehr von Kybernetik als jeder andere geschulte Mann der Solaren Flotte, und er
fragte sich, ob er sein geringes Wissen hier überhaupt anwenden konnte. Ein positronisches
Gehirn, das war ihm bekannt, folgte stets den logischen Richtlinien seiner Programmierung.
    Was aber, wenn die Erbauer dieses Schiffes ihre Roboter mit einer nichtaristotelischen Logik
versehen hatten, die einem Menschen unbegreiflich sein mußte?
    Jetzt war jedoch nicht die Zeit, um zu philosophieren. Er mußte endlich handeln und sein Ziel
erreichen.
    Die Wand vor ihm bestand nicht aus einem Stück, sie war mehrfach unterteilt und stellenweise
zurückgesetzt, so daß kleine Nischen die Regelmäßigkeit unterbrachen. Für Kakuta war es klar, daß
jede Suche nach Schaltungen oder Kontrollen sinnlos war, denn es gab niemanden an Bord, der sie
hätte bedienen können. Der Mutant vermutete, daß von diesem Platz aus elektronische Impulse das
Schiff manövrierten.
    Wenn er den Scout lahmlegen wollte, mußte er die Verbindung zwischen der Zentrale und
dem übrigen Schiff zerstören. Er glitt in eine der Vertiefungen hinein und erblickte armdicke
Kabelstränge, die dicht über dem Boden lagen und die Teilstücke der Wand miteinander verbanden.
Das Material war von dunkelroter Farbe und wie alles andere von einer nahezu unglaublichen
Sauberkeit.
    Das Kabel, wenn es ein solches war, diente zweifellos dem Zweck der Energieübertragung. Kakuta
war kein Narr. Er wußte, daß eine willkürliche Vernichtung des Stranges Folgen haben konnte, die
sein Leben gefährdeten.
    Zögernd trat Kakuta zurück. Er untersuchte systematisch Nische um Nische, ohne daß ihn das
Schiff dabei gehindert hätte. Das künstliche Gehirn, das diese technische Perfektion in seiner
Gewalt hatte, wußte von seiner Anwesenheit in der Zentrale, und es bestand kein Zweifel daran,
daß es nach Möglichkeiten suchte, um ihn zu entfernen.
    Kakuta war gerade mit der letzten Vertiefung beschäftigt, als Arthur in die Zentrale rollte
und sich teilte. Das große Mittelstück des Roboters blieb am Eingang stehen, während die
Außenteile auf den Mutanten zuglitten.
    Kakuta zog seine Waffe und blieb abwartend stehen.
    Die Maschinen hatten einen Teil ihrer Angriffslust aufgegeben und näherten sich vorsichtig.
Wenige Meter vor ihm kamen sie zur Ruhe, und nur das Blinken der Linsen zeigte, daß sie Kakuta
aufmerksam beobachteten. Der Japaner warf einen skeptischen Blick auf den dreigeteilten Roboter
und entschied sich, seine Untersuchung der Zentrale mit äußerster Vorsicht fortzusetzen.
    Im selben Augenblick lag er am Boden und schrie vor Schmerzen. Sein Körper zuckte wie in einem
Anfall. Irgendeine Waffe mit paralysierender Wirkung war auf ihn abgeschossen worden. Er wollte
springen, aber sein Gehirn war leergesaugt, er konnte sich zu keinem zusammenhängenden Gedanken
aufraffen. Auf eine ihm unbekannte Weise beeinflußte der Schock auch seine
Teleporterfähigkeiten.
    Wimmernd kam Kakuta auf die Knie, während er ein Gefühl hatte, das ihn glauben ließ, ständig
unter Elektrizität zu stehen. Eine zweite Welle traf ihn, noch fürchterlicher als die erste, und
vor seinen Augen wurde alles dunkel. Er schrie und warf sich herum, ohne die Richtung zu sehen.
Er wollte nach seiner Waffe greifen, aber seine Hände flatterten unkontrollierbar.
    Er fühlte, wie er gepackt und hochgezerrt wurde. Verzweifelt bemühte er sich, einen
Teleportersprung auszuführen, aber in seinem gequälten Körper schien sich keine Energie mehr zu
befinden. Seine Erschöpfung war so groß, daß er glaubte, jeden Augenblick das Bewußtsein zu
verlieren.
    Nun konnte er erkennen, was mit ihm geschah. Die Roboter waren damit beschäftigt, ihm den
Schutzanzug vom Leib zu reißen.
    Die positronische Schiffsführung hatte in logischer Folgerung festgestellt, daß er nur in das
Schiff zurückkehren konnte, wenn ihn sein Anzug draußen im Raum schützte. Kakuta mußte kein
Hellseher sein, um zu erkennen, welchen Schritt die Roboter nun unternehmen würden.
    Zum zweitenmal würden sie ihn aus der Schleuse stoßen – diesmal ohne Raumanzug.
    Er fragte sich, warum sie ihn nicht einfach jetzt töteten, denn er

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