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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beispiel von Azgola sahen wir sehr deutlich, was
geschah, wenn es nicht zur Ernte der Sporen kam. Der Planet war zu einer Welt ohne Leben
geworden. Die nicht evakuierte Fauna war inzwischen an Übersättigung eingegangen, und das gleiche
Schicksal drohte auch Snarfot.
    Es war nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn diese Pflanze auf einem dichtbesiedelten
Planeten auftauchte. Eine Katastrophe wäre unvermeidlich.
    Uns war völlig schleierhaft, warum es die Unbekannten nicht vorgezogen hatten, ihren
erkalteten Planeten zu verlassen, um auf einer anderen Welt seßhaft zu werden. Statt dessen haben
sie sich darauf beschränkt, Spezialschiffe zu konstruieren, die sie mit der benötigten Nahrung
versorgen sollten.
    Dieses Verhalten war verblüffend unlogisch. Keine mir bekannte Zivilisation wäre auf einen
derartigen Gedanken gekommen. Die Fremden mußten eine Mentalität besitzen, die es ihnen unmöglich
machte, ihre Welt zu verlassen. Technisch wären sie dazu in der Lage gewesen.
    Ich riß mich gewaltsam von diesen Fragen los, auf die ich ohnedies keine Antwort finden
konnte, und blickte auf den Panoramaschirm der IRONDUKE, die sich im Orbit um Snarfot befand. Ich
wußte, daß dort unten noch immer ein wissenschaftliches Team mit der Untersuchung des Saatschiffs beschäftigt war. Die Wissenschaftler wurden regelmäßig abgelöst. Durch diese
Maßnahme wollte man verhindern, daß die Frauen und Männer zu lange der sättigenden Wirkung der
Speckmoossporen, die inzwischen von der Pflanze abgegeben wurden, ausgesetzt wurden.
Selbstverständlich erfolgten diese Ablösungen unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen, um zu
verhindern, daß Sporen in die IRONDUKE gelangten, die inzwischen vakuumgeflutet worden war.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Rhodan an meine Seite trat.
    »Wann rechnest du mit den Ergebnissen des Robotregenten?« fragte er mich.
    Seit fast drei Wochen war das Robotgehirn schon damit beschäftigt, aus den vom Saatschiff abgegebenen Notrufen und den daraufhin erfolgten Bestätigungsimpulsen, den
Standort des Senders zu ermitteln.
    »Freund, das Gehirn ist dabei, unter unzähligen Möglichkeiten die richtigen Werte zu finden.
Mehrere tausend Spezialschiffe meiner Flotte stehen im Raum, um eventuelle neue Funksignale
aufzufangen und zu registrieren, die uns eine genaue Anpeilung des Senders ermöglichen
sollen.«
    Rhodan blieb hartnäckig. »Kann der Regent feststellen, woher die Signale kamen?«
    »Wahrscheinlich. Aber ich weiß nicht, wie lange er dazu benötigt und wie exakt die
Positionsangaben sein werden.«
    Ehe Rhodan darauf antworten konnte, materialisierte Gucky zwischen uns und berichtete, daß
soeben ein Funkspruch des Regenten eingetroffen war, wonach vier weitere Planeten entdeckt worden
waren, die ebenfalls vom Speckmoos heimgesucht wurden. Zwei der Planeten waren bewohnt.
    Rhodan erstarrte. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder gefaßt hatte.
    »Wir müssen sofort etwas unternehmen«, sagte er schließlich.
    Nun war es also doch geschehen, schoß es mir durch den Kopf. Was konnten wir für die
Betroffenen tun?
    »Ich werde Robotraumer zu den beiden Planeten schicken, um die Bewohner notfalls evakuieren zu
lassen«, antwortete ich.
    Hastig begab ich mich in die Funkzentrale, um dem Robotgehirn meine Anweisungen zu erteilen.
Demnach sollten die Bewohner der beiden Welten kältere Regionen ihrer Planeten aufsuchen, in
denen die Speckmoossporen nicht aktiv werden konnten. Dort sollten sie solange aushalten, bis
geeignete Welten gefunden wurden, auf die sie umgesiedelt werden konnten.
    Kaum hatte ich meine Anweisungen beendet, traf ein neuer Funkspruch des ehemaligen
Robotregenten ein, der mir einen tiefen Schock versetzte.
    Der Regent teilte mir mit seiner unpersönlichen, kalten Stimme mit, daß aus den Labors des
zweiten Arkonplaneten einige der zur Analyse bestimmten Sporenproben entwichen und in die
Atmosphäre gelangt seien. Dies mußte schon vor Wochen geschehen sein. Als sich überall auf Arkon
II Speckmoos entwickelte, hatte man die Sache bemerkt.
    Arkon II, Wohnsitz von zwei Milliarden Arkoniden und Standort unzähliger
Handelsniederlassungen aller bekannten Völker, war in seiner Existenz bedroht.
    Nachdem ich eine Bestätigung eingeholt hatte, kehrte ich in die Zentrale der IRONDUKE zurück
und berichtete, was ich soeben erfahren hatte.
    An der Reaktion der Zentralebesatzung sah ich, daß die Terraner nicht weniger schockiert waren
als ich.

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