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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gut hatten sich beim ersten Besuch die äußeren
Formen des Planeten in seinem Gedächtnis verankert, als daß er sie so schnell hätte vergessen
können. Damals war die Welt ihm unheimlich gewesen, da er genauso wenig wie Rhodan wußte, was
sich auf seiner Oberfläche alles verbarg. Heute hatte sich die Situation verändert. Mechanica war
eine verlassene Welt. Die Roboter handelten nach Befehlen von Wesen, die längst ausgestorben
waren.
    Das Flugtempo verringerte sich. Die Städte wurden deutlicher sichtbar. Von einer Abwehr war
nichts zu bemerken.
    Vorn tauchte ein niedriger Höhenzug auf – und verschwand schon hinter dem Heck.
    Wüste.
    Eine Stadt.
    Und dann – die gigantische Schaltzentrale mit ihren Kuppeln und halb im Sand versteckten
Anlagen, den Geschützen und den nutzlos gewordenen Klein-Ernteschiffen, die immer noch über den
Wüsten kreisten und nach Sporen suchten.
    Die IRONDUKE war noch zu schnell, um einen erfolgreichen Angriff fliegen zu können. Obwohl
Claudrin damit gerechnet hatte, war die Schaltzentrale zu überraschend aufgetaucht.
    »Weiter!« befahl er. »Kein Aufenthalt jetzt!« Er wandte sich dem Interkom zu. »Buggeschütz!
Feuerbereitschaft!«
    Das Schlachtschiff raste über die trostlose Wüste dahin, während die Schaltzentrale von
Mechanica schnell zurückblieb und gegen den Horizont zusammenschrumpfte.
    Sekunden später war das Gebirge erreicht. Die IRONDUKE beschrieb einen weiten Bogen und
verringerte ihre noch zu hohe Geschwindigkeit. Der Bogen brachte es mit sich, daß sie eine ganz
bestimmte Stelle am Gebirgsrand zweimal überquerten – und das wäre Claudrin und seinen
Männern beinahe zum Verhängnis geworden.
    Jahrhunderte oder Jahrtausende – vielleicht noch länger – hatten die
empfindlichen Meßgeräte des Ortungsrobots keine artfremden Materialschwingungsimpulse mehr
aufgefangen.
    Hinter dem Ortungsrobot ruhte in der Tiefe des Berghangs die gewaltige Maschinerie eines
Narkosegeschützes. Es arbeitete völlig unabhängig von anderen Kommandostellen und war nicht auf
die Befehle der Schaltzentrale angewiesen, von der es allerdings die Energieimpulse erhielt.
    Der Ortungsrobot schien aus einem langen Schlaf zu erwachen, als das fremde Schiff über dem
Horizont erschien und den Kurs auf das Gebirge nahm. Relais begannen zu ticken, und Kontakte
berührten sich, um Stromkreise zu schließen. Noch ruhte die titanische Masse des eigentlichen
Geschützes in der sicheren Tiefe des Berges. Die positronischen Bänke und Speicheranlagen lagen
in reglosem Schlummer.
    Aber dann sprangen die Impulse über den Alarmkontakter.
    Die Maschinerie erwachte augenblicklich zu jähem Leben. Stromkreise stellten Verbindungen her
und ließen Energien fließen. Die unerschöpflichen Quellen der fernen Schaltzentrale wurden
drahtlos angezapft.
    Die Maschine begann sich zu bewegen.
    Die IRONDUKE war schon längst zwischen den Gipfeln verschwunden und zog ihre Schleife, als der
Berghang sich öffnete und das Geschütz ins Freie glitt. Taststrahlen rasten in alle Richtungen
und suchten den Gegner.
    Und dann fanden sie ihn.
    Die IRONDUKE hatte den Bogen vollendet und nahm Kurs auf die inzwischen unter den Horizont
gesunkene Schaltzentrale jenseits der Wüste. Oberst Claudrins massige Gestalt ruhte schwer und
wuchtig in dem Spezialsessel. Kurz und knapp kamen seine Anweisungen.
    »Etwas schneller!«
    Die IRONDUKE beschleunigte erneut.
    »Tiefer!«
    Sie gingen zweihundert Meter tiefer.
    Das Gebirge glitt nach hinten, wurde niedriger und verlief schließlich – im wahrsten
Sinne des Wortes – im Sand.
    Der Frontbildschirm der IRONDUKE gab alle Einzelheiten stark vergrößert wieder. Claudrin sah
die letzten Berghänge, und er sah auch das plötzliche Aufblitzen im rötlichen Schein der einsamen
Sonne.
    Er entdeckte das Geschütz, das aus dem Felsen glitt und seine drohenden Läufe steil nach oben
richtete. Niemand kannte die genaue Reichweite der Waffe, aber Claudrin ahnte in dieser Sekunde,
daß sich die IRONDUKE innerhalb der Wirkungszone aufhielt.
    Er reagierte mit einer Schnelligkeit, die schier unglaublich war.
    »Kurs Schaltzentrale auf Automatik umstellen!« schrie er.
    Die gerade über dem Horizont auftauchende dunkle Masse der Schaltzentrale rückte ein wenig
nach rechts und stand dann exakt in der Mitte des Zielbildschirms. Die Automatik rastete ein.
    »Feuer eröffnen!« gab Claudrin seinen zweiten Befehl. »Dauerfeuer auf Automatik.«
    Der Strahl

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