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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seiner Brust endete. Er spürte
keinen Schmerz. Es ging alles viel zu schnell.
    Und er fiel so, daß man vom Saal aus den Zwischenfall nicht bemerkte.
    Marschall Julian Tifflor, oberster Vertreter des Solaren Imperiums auf Arkon, war
der Ansicht, daß es ein wohlgelungenes Fest sei.
    Bis ihm die Tür auffiel, die an der einen Wand des Saales aus unerfindlichen Gründen
offenstand. Er befand sich in der Nähe. Er ging hin, warf einen Blick in den kleinen Raum hinter
der Tür und fand alles so, wie Admiral Thekus es anderthalb Stunden zuvor schon gefunden hatte.
Mit der Ausnahme, daß Thekus, als er eintrat, keinen Toten hatte auf dem Boden liegen sehen.
    Marschall Tifflor erkannte den Admiral sofort. Er war einer der wichtigsten Männer im
arkonidischen Imperium und einer der Ehrengäste des heutigen Abends gewesen.
    Julian Tifflor wich einen Schritt zurück. Er trug Galauniform, aber selbst in Gala führte er
stets eine Waffe mit sich. Der kleine Strahler lag blitzschnell in seiner Hand. Mit
zusammengekniffenen Augen versuchte Julian, die Finsternis jenseits der Grenzlinie zu
durchdringen.
    Es war eine Reaktion des Instinkts. Er hatte die Schußwunde auf Thekus' Brust gesehen und
befürchtet, daß der Mörder sich noch im Raum aufhielt. Ein paar Sekunden später begann er zu
denken. Niemand wußte, wie lange Thekus schon hier lag. Julian erinnerte sich, daß er vor mehr
als zwei Stunden zum letztenmal mit ihm gesprochen hatte. Und er selbst hatte, als er die
offenstehende Tür bemerkte, noch drei Minuten gebraucht, um sich aus der Unterhaltung mit ein
paar Gästen zu lösen.
    Der Mörder war nicht mehr hier. Er hatte das Weite gesucht, nachdem sein Anschlag gelungen
war.
    Ein paar Dutzend Ideen schossen Julian auf einmal durch den Kopf. Zu seinem Fest in den Räumen
der Terranischen Botschaft waren nur geladene Gäste erschienen. Niemand konnte an dem Fest
teilnehmen, ohne daß er den Ordonnanzen am Eingang zuvor seine Einladung vorgewiesen hatte, auch
der Mörder nicht. Er war also einer von den Gästen – oder ein Bediensteter.
    Eine Sekunde lang erwog Julian, ob er das Haus absperren und die Gäste nach Waffen durchsuchen
lassen solle. Dann verwarf er die Idee wieder. Sie war aus zwei Gründen absurd. Erstens konnte
der Mörder sich seiner Waffe längst wieder entledigt haben, und zweitens würde eine solche
Maßnahme die Gäste verärgern und diplomatische Schwierigkeiten zwischen Arkon und Terra
hervorrufen.
    Aber irgend etwas mußte geschehen. Admiral Thekus war in der Terranischen Botschaft ermordet
worden. Diese Tatsache würde sich nicht verheimlichen lassen. Nachlässigkeit von Seiten des
Hausherrn würde den diplomatischen Beziehungen auch nicht zuträglich sein.
    Julian Tifflor wandte sich um. Er stand neben Thekus' reglosem Körper. Die Tür lag von ihm aus
gesehen so, daß er nur die leere Südwand des Saales sehen konnte. Seit dem Diner war niemand mehr
dort hinuntergekommen. Aus diesem Grund war Thekus nicht gefunden worden.
    Julian trat zurück und schloß die Tür. Das Fest hatte ein Stadium erreicht, in dem die
Abwesenheit des Gastgebers wenigstens ein paar Minuten lang nicht bemerkt werden würde.
    Als nächstes richtete Julian die Lampe so, daß sie den ganzen Raum gleichmäßig mit Helligkeit
erfüllte. Dann kniete er neben Thekus nieder und untersuchte dessen Wunde. Auf der Brust war die
kostbare Uniform auf einer kreisförmigen Stelle von etwa zwei Zentimetern Durchmesser völlig
verbrannt. Ein versengter Rand zog sich um den Einschuß herum. Der Einschuß selbst saß direkt
über dem Herzen. Thekus war sofort tot gewesen. Die Waffe mußte ein Nadelstrahler sein, ein
elektromagnetischer Generator, der Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen fünf und zwanzig
Mikron scharf gebündelt und mit solcher Intensität erzeugte, daß er eine meterdicke Stahlplatte
noch in hundert Metern Entfernung auseinanderschneiden konnte. Es mußte ein kurzer Schuß gewesen
sein, der Thekus getötet hatte. Sonst hätte der Strahl ihn durchdrungen und Spuren in der Wand
hinterlassen.
    Julian stand auf und ging zu dem Interkomgerät, das an der Wand gegenüber der Tür angebracht
war. Er schaltete es ein. Das Gesicht einer Ordonnanz erschien augenblicklich auf dem kleinen
Bildschirm. Der Mann wurde starr, als er den Marschall erkannte. Julian besaß den Vorzug eines
guten Gedächtnisses. In der Terranischen Botschaft gab es mehr als hundert Ordonnanzen. Er kannte
jeden

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