Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
traf die Wüste und begann, eine tiefe, brodelnde Feuerfurche durch den Sand zu
ziehen. Claudrin sah es und wußte, wie groß der Zufall sein mußte, der sie alle retten
sollte.
    Die Feuerfurche geschmolzenen Sandes blieb zurück – eine gerade Linie totaler Zerstörung
und schnell verglasender Materie. Sie war in wenigen Sekunden lang genug, um die weitere Richtung
erkennen zu lassen. Wenn man die Linie verlängerte, endete sie genau in dem dunklen Komplex der
Schaltzentrale, die bereits merklich nähergerückt war.
    Claudrin spürte die plötzliche Ermüdung seiner Glieder und erschrak, obwohl er darauf gewartet
hatte. Er wußte, daß in diesem Augenblick die gesamte Mannschaft dem gleichen Einfluß unterliegen
würde. Schneller als er, denn er als Umweltangepaßter war kräftiger und stärker als normale
Terraner. Doch darauf allein hatte er sich nicht verlassen wollen, daher waren auch seine letzten
Anweisungen erfolgt.
    Jetzt zeigte es sich, wieviel sie wert waren.
    Die IRONDUKE stand auf Kurs. Unbeirrt raste das Schiff auf die Schaltzentrale zu.
    Und ebenso unbeirrt zerfraß der Energiestrahl die Oberfläche des Planeten und zog eine
Todeslinie, die zugleich mit dem Kurs des Schiffes auf die Zentrale zeigte.
    Überall in der IRONDUKE wurden die Männer bewußtlos.
    Es war eine steuerlose IRONDUKE, die sich anschickte, das technische Wunderwerk eines
untergegangenen Volkes zu vernichten. Eine letzte Ironie des Schicksals wollte es, daß die
titanische Robotanlage von Mechanica durch Roboter zerstört wurde. Nicht der Mensch vollendete
den ewigen Kreis des Werdens und Vergehens, sondern seine genialste Schöpfung – die
Roboter.
    Claudrin spürte, wie die Lähmung nachließ und er sich wieder bewegen konnte.
    Er versuchte sich aufzurichten, aber es mißlang. Zum Glück konnte er Frontal- und Heckschirm
zugleich beobachten, ohne den Kopf drehen zu müssen.
    Die glühende Verglasungsspur zog sich schnurgerade durch die Wüste und endete kurz vor dem
Gebirge. In der anderen Richtung fehlten nur noch wenige Kilometer bis zur Schaltzentrale. In
fünf Sekunden würde die IRONDUKE sie erreichen.
    Eine – zwei Sekunden.
    Dann fünf.
    Der Energiestrahl fraß sich sprühend in das schützende Metall der ersten Kuppel und drang bis
in das Zentrum der Schaltungen vor. Er zerstörte Speicherbänke und Generatoren, ehe er unentwegt
weitereilte, um sein Zerstörungswerk zu vollenden, auf das man ihn angesetzt hatte.
    Vielleicht wäre ein Teil der Anlage unbeschädigt und weiterhin funktionsfähig geblieben, wenn
die Explosion nicht erfolgt wäre. So aber versank eine empfindliche Servobank im feuerflüssigen
Graben eines Generators und detonierte. Die Wucht dieser unvorstellbaren Entladung zerriß die
Schaltzentrale.
    Die IRONDUKE wurde von der Schockwelle eingeholt, als Claudrin mit einem Fausthieb die
Automatik abgeschaltet und die Geschwindigkeit herabgesetzt hatte.
    Claudrin ahnte, daß sie Glück gehabt und das Wirkungsfeld des Narkosegeschützes nur gestreift
hatten. Wäre es anders gewesen, würde die IRONDUKE noch stundenlang führerlos um den Planeten
kreisen und eine brodelnde und dann verglasende Spur zurücklassen, die spätere Besucher vor
unlösbare Rätsel stellen mochte.
    Eine erneute Anstrengung – dann sperrte er die Energiezufuhr des Buggeschützes. Der
Todesstrahl erlosch.
    Einmal ließ Claudrin die IRONDUKE um Mechanica kreisen, ehe er sich kräftig genug fühlte, um
aufzustehen. Der Pilot war ebenfalls aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht. Eine kurze Überprüfung
ergab, daß nur ein einziger Mann so unglücklich gestürzt war, daß er leicht verletzt wurde. Ein
geringer Preis für den großen und tiefrot glühenden Trichter, der die Stelle deutlich
kennzeichnete, an der noch vor einer Stunde die geniale Schöpfung der Echsen gestanden hatte.
    Beim zweiten Anflug hatte das Narkosegeschütz sich nicht gerührt. Es war zugleich mit der
Schaltzentrale ausgefallen – und mit ihm alle noch vorhandenen Abwehrwaffen, die offen oder
versteckt auf der Oberfläche von Mechanica existierten.
    »… gibt es nur eine Erklärung für das nicht einwandfreie Funktionieren des
Narkosegeschützes, Sir. Wir überflogen es beim Erreichen des Gebirges und lösten den
automatischen Alarm aus. Dann überflogen wir das bereits ausgefahrene Geschütz nach dem Bogen ein
zweites Mal. Da es bereits im Freien stand, reagierte es schneller und konnte das Feuer auf uns
eröffnen. Allerdings

Weitere Kostenlose Bücher