Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt
Armbandgerät fing einen Spruch von Brazo Alkher auf. Den Raumhelm zurückgeklappt, hörte Rhodan Alkhers Stimme.
»An alle! Achtung! Achtung! Warnung! Der Boden zwischen den Plasmakuppeln scheint mit Strahlgeschützstellungen gespickt zu sein! Zwei Gruppen von uns waren davon bedroht! Geschützstellung ausgeschaltet! Alkher, Ende.«
Brazo Alkher war der Pilot gewesen, der bei seinem Sturzflug alles auf eine Karte gesetzt hatte, um seine Kameraden vor dem Untergang zu bewahren.
»Jetzt wird es aber Zeit«, sagte Rhodan hastig. »Tschubai, bringen Sie Atlan und mich in den Übersetzungsraum. Marshall, Sie halten mit mir Funkkontakt.«
In der nächsten Sekunde befanden sie sich in einer Umgebung, die ihnen wohlbekannt war. Im selben Moment hörten sie wieder die Stimme, die sie so schnell nicht vergessen würden.
Das Zentralplasma sprach. Ein Gerät übersetzte. Das Zentralplasma rief nach Sauerstoff. Es schrie verzweifelt um Hilfe. Es warnte davor, sich den Eingängen zur Hyperinpotronik zu nähern.
»Auch die mentalen Kräfte von außen bringen mir keine Stärkung mehr. Das wahre Innere fleht um Hilfe, die es verdient.«
Über Helmfunk teilte Rhodan John Marshall mit, was er hörte. Damit wurde gewährleistet, daß die draußen wartenden Männer sofort unterrichtet waren.
Atlan stellte Fragen.
Mit merklich schwächer werdender Stimme antwortete das Zentralplasma. Es fiel ihm schwer, technische Auskünfte zu geben.
»Wo ist die Zentralsteuerung der Sauerstoffversorgung?« Mit aller Energie wiederholte der Arkonide zum drittenmal diese Frage.
Endlich kam die Antwort. Hier im Zentralgebäude. Im untersten Stockwerk. Aber es sei zwecklos sie aufzusuchen, die Hyperinpotronik habe sie abgeschaltet. Seit einer bestimmten Zeit würde sie nicht mehr arbeiten.
Rhodan hatte genügend Informationen.
»Teleportereinsatz der Gruppe Van Moders«, gab er an John Marshall seinen Befehl.
Danach blickte er Tschubai an. »Wir müssen zur Sauerstoffversorgungsanlage.«
Der Afroterraner nickte. Rhodan legte ihm die Hand auf die Schulter, und im nächsten Moment waren sie teleportiert.
Dunkelheit umgab sie. Rhodan schaltete seinen Scheinwerfer an. Als er zur Seite blickte, war der Afroterraner verschwunden, um Van Moders und seine Leute zu holen.
»Das soll eine Sauerstoffversorgung sein? Wie sollen wir uns hier nur zurechtfinden?« stöhnte Rhodan und schloß kurz die Augen.
Um ihn herum tauchten Männer auf. Nach sechs Einsätzen war die Gruppe in der Sauerstoffversorgungsstelle komplett.
Marshall, der mit dem letzten Teleportereinsatz eingetroffen war, sagte: »Atlan gibt Anweisungen. Er hat weitere Auskünfte vom Zentralplasma erhalten.«
Die Funkverbindung arbeitete störungsfrei. Marshall gab sein Wissen weiter.
Van Moders erkannte das, wonach sie suchten. »Hier! Das ist die energetische Versorgungslinie. Das hier muß der Sauerstofferzeuger sein.«
Claus Ebnet, ein Wissenschaftler, der sich beim Versuch, das Rätsel der Transformwaffe zu lösen, die ersten weißen Haare geholt hatte, stand vor einem Oktaeder.
Da rief er bereits: »Thalatas, den Isolschneider!« Es handelte sich dabei um ein Spezialgerät, das erst entwickelt worden war, nachdem die Terraner posbische Technik kennengelernt hatten. Dann ging es Schlag auf Schlag. »Impulsmesser! Posbischlüssel! Schneiden Sie den dritten hyperinpotronischen Strang durch. Vorsicht, es könnte Saft drinnen sein. Jetzt den Kantdreier ansetzen. Verrückte Verschalungsmethoden. Haben Sie, Thalatas?«
Rhodan sah Ebnet zu dem Werkzeug greifen, das der Techniker einen Isolschneider genannt hatte. Im nächsten Augenblick verstand er, warum das Gerät so hieß. Ebnet hatte etwas durchgeschnitten und dabei gleichzeitig die beiden Schnittflächen isoliert.
Van Moders rief: »Wir müssen den Sauerstoffregler finden, oder das Zentralplasma erstickt.«
John Marshall setzte sich über Funk mit Atlan in Verbindung, der sich allein im Übersetzungsraum aufhielt. »Wir suchen den Sauerstoffregler. Fragen Sie das Plasma, wo sich dieser Apparat befindet.«
»John, hier gibt es niemanden mehr, den ich fragen kann. Das Plasma stirbt ab.«
Marshall fand nicht einmal Zeit, Rhodan davon zu unterrichten.
Claus Ebnet hatte einen Schrei ausgestoßen, nach Van Moders gerufen und gefragt: »Ist das nicht der verdammte Regler?«
Sie hatten ihn gefunden.
Van Moders kniete vor der Schaltung. »Dieses Ungeheuer von Hyperinpotronik. Sie hat den Regler mit so viel Energie beschickt, daß
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