Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt
sichergestellt, daß sich unsere Verluste in Grenzen halten und die einzelnen Verbände genug Zeit haben, ihre Schutzschirme zu stabilisieren. Als gemeinsame Ausgangsbasis dient ein Punkt, dessen genaue Koordinaten von der Positronik der THEODERICH errechnet und den einzelnen Schiffen bekanntgegeben werden. Dieser Ort ist ein Lichtjahr von der Hundertsonnenwelt entfernt.«
Bully gab die Uhrzeit für den Angriff der A-Einheit durch. Alles andere mußte sich daraus entwickeln. Den A-Verband führte er selbst.
Die X-Zeit kam. Mit knapp tausend Schiffen brach er wieder ins Normalgefüge ein und befand sich genau zwischen drei riesigen Laurinpulks, die die nächsten Sonnen vernichten wollten.
Die THEODERICH stand am weitesten vorn. Sie konnte unbedenklich nach allen Seiten feuern, ohne ein eigenes Schiff zu gefährden. Schwerbeschädigte Schiffe der Unsichtbaren scherten aus der Kampffront aus. Doch für jedes sich absetzende Schiff war sofort Ersatz da.
Mit Entsetzen sah Bully, wie die Stabilität der Schutzschirme immer mehr nachließ. Jefe Claudrin verzog schmerzhaft das Gesicht. Er sagte kein Wort, als der Kalup im Schiff aufdröhnte. Im letzten Augenblick brachte Jefe Claudrin die THEODERICH in den rettenden Zwischenraum zurück, dicht gefolgt von den Schiffen seines Verbands. Noch ehe sie am vereinbarten Treffpunkt aus dem Linearraum stürzten, war Verband B, der die Ereignisse an der Front mit Hilfe der Hyperortung beobachtet hatte, gestartet. Fünf Minuten später war Verband C an der Reihe.
Nach der dritten Angriffswelle ließ Bull das Manöver stoppen. Die Verluste der Flotte waren minimal, aber jeder konnte sich ausrechnen, wie lange es dauern würde, bis die Laurins auch das letzte terranische Schiff in ein Wrack verwandelt hätten.
Bull nutzte die Kampfpause, um mit Rhodan Funkkontakt aufzunehmen. Nach wenigen Minuten war die Verbindung hergestellt.
Rhodan informierte Bull ausführlich über die Ereignisse seit ihrer Ankunft auf der Hundertsonnenwelt. Abschließend sagte er: »Es scheint so, als ob Van Moders endlich herausgefunden hätte, wo die Verzahnungsschwankungen ausgelöst werden.«
Bull blickte seinen Freund auf dem Monitor nachdenklich an.
»Hoffentlich gelingt es Van Moders wirklich, die Verzahnungsschwankungen zu beseitigen«, sagte er. »Kann ich irgendwie helfen?«
Rhodan überlegte einen Augenblick, dann erwiderte er: »Schicke uns bitte Gucky herunter. Er soll mich anpeilen und hierher teleportieren. Wir befinden uns derzeit noch in einer relativ sicheren Position auf dem Gelände der Plasmakuppeln. Auf alle Fälle mußt du die Laurins ständig angreifen, um sie zu behindern.«
Bull unterbrach die Verbindung und informierte Gucky. Als dieser teleportiert war, erteilte er der Flotte die neuen Anweisungen. Diesmal würden die Verbände nicht mehr so lange an der Front verharren, bis die Leistung der Schutzschirme nachließ, sondern lediglich sekundenlange Störmanöver fliegen, um danach sofort zum Treffpunkt zurückzukehren.
Als Gucky in der X-1 materialisierte, fand er dort auch Marshall vor.
»Hör gut zu, Kleiner«, forderte Rhodan Gucky auf. »Wir benötigen jetzt unbedingt die Willys. Du weißt, wer sie sind?«
»Selbstverständlich«, erklärte Gucky.
»In Ordnung, Gucky. John und die Telepathen haben sich völlig verausgabt. Versuche du, Kontakt mit den Willys zu bekommen. Bring ihnen bei, daß nur sie allein noch mit ihren mentalen Fähigkeiten das Bioplasma vor dem Absterben retten könnten. Gucky, schaffe die Willys herbei, es hängt alles davon ab.«
Gucky hatte die Willys gefunden. In einem unter der Erde gelegenen Raum, einer Art Ratssaal, hatte Gucky die maßgeblichen Vertreter dieser intelligenten friedlichen Rasse angetroffen. Ihr Sprecher sagte Gucky jede Hilfe zu. Fast schamhaft wies er darauf hin, daß es ihnen aber nicht möglich wäre, durch den Orkan zum Zentrum des Zentralplasmas zu kommen.
»Dafür sorge ich, Willys. Ich bin gleich mit zwei Freunden wieder hier. «
Mit Ras Tschubai und Tako Kakuta kam Gucky innerhalb einer Minute zurück. Über ihre Telepathiesinne gaben die Willys unverblümt zu erkennen, daß sie den unbekannten Teleportationskräften nicht recht trauten. Als sie sich aber einen Moment später in dem Ding wiederfanden, das Van Moders ›Kreisverkehr‹ genannt hatte, war ihr letztes Mißtrauen verschwunden.
»Ein bißchen zu früh«, sagte Van Moders. »Wir kommen einfach nicht mehr weiter, Gucky. Was soll ich Perry sagen? Die
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