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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hin. Er dachte darüber nach,
ob er Iül-Theer-Hij jetzt sofort oder erst später anrufen solle.
    Da sah er den Mann, der vor dem Fenster auf einem Stuhl saß.
    Torav Drohner hatte den Gleiter außerhalb der Stadt gelandet. Sie hatten das
Fahrzeug in einem kleinen, wildwachsenden Wald versteckt und den Rest des Weges zu Fuß in Angriff
genommen. Vorläufig waren sie bar jeder finanziellen Mittel und konnten sich nicht einmal die
Benutzung eines der öffentlichen Verkehrsmittel erlauben. In den Brusttaschen ihrer Kombination
trugen sie die kleinen hypnomechanischen Projektoren und kamen nicht nur den Passanten, sondern
auch sich selbst wie waschechte Blues vor. Es war ein Zustand, an den sie sich erst gewöhnen
mußten.
    Die Berichte des Gefangenen Kody hatten ihnen einen ersten Eindruck vom Bild apasosischer
Städte gegeben. Jetzt bekamen sie den zweiten und sahen, daß sie ihre Vorstellungen korrigieren
mußten. Zu sehr waren sie bisher der menschlichen Denkweise verhaftet gewesen.
    Die Architektur der Apasos kannte kaum Ecken und Kanten. So, wie die vier Augen der Blues
gleichzeitig den gesamten Gesichtskreis erfassen konnten, wenn sie wollten, gestatteten ihre
Gebäude gleichwertigen Ausblick in alle Richtungen. Mit anderen Worten: Kreisrund war eine
beliebte und häufig angewandte Bauform. Vereinzelt gab es schmale, fast nadelförmige Rundtürme,
die mehrere hundert Meter weit in die Höhe stiegen und mit einem flachen Kuppeldach abschlossen.
Sie erinnerten an terranische Wolkenkratzer. Aber die weitaus häufigste Gebäudeform war die des
verhältnismäßig flachen, weiten Bauwerks mit hohen, parabolischen Kuppelüberbauten, die fast an
Zuckerhüte erinnerten.
    Die Straßen waren beeindruckend weit. Zwischen den einzelnen Häusern formten sich Buchten, so
daß es eine eigentliche Straßenlinie nicht zu geben schien. Straße und Platz waren zu
städtebaulicher Identität verschmolzen. Kreuzungen breiteten sich wie weite Seen vor dem
menschlichen Auge, und der Verkehr floß mit einem Tempo dahin, das sich nur jemand erlauben
konnte, der vier Augen besaß.
    Wenigstens war das Prinzip des Verkehrs aus solchen Anfängen entstanden. Torav entdeckte
rasch, daß der moderne Apas-Verkehr die Technik der Mikrowellenleitung ebenso beherrschte wie der
terranische. Die Fahrzeuge bewegten sich unter dem Zwang eines künstlichen Schwerefelds etwa
dreißig Zentimeter über dem Boden. Die gängige Reisegeschwindigkeit auf der Straßenmitte im
Stadtinnern betrug etwa zweihundert Kilometer pro Stunde. Ausweichmanöver wurden mit einer
Schnelligkeit und Zielsicherheit durchgeführt, wie sie nur ein automatisches, elektronisch
gesteuertes Leitsystem erzielen konnte.
    An den Aufschriften einiger Gebäude erkannte Torav, daß die Stadt Puhit hieß. Nach den
Beobachtungen, die Hauka Leroy während des Anfluges gemacht hatte, war nichts anderes zu erwarten
gewesen. Puhit war die größte Stadt auf Apas und gleichzeitig der Sitz der Regierung. Drei der
fünf Blues, deren Namen Kody genannt hatte, mußten in Puhit leben.
    Torav ließ sich und seinen Begleitern ein paar Stunden Zeit, sich an das Leben der Stadt zu
gewöhnen. Der Fußgängerverkehr war rege. Es gab keine Bürgersteige oder Transportbänder,
zumindest nicht überirdisch. Die Passanten bewegten sich am Straßenrand, und ihre vier Augen
verliehen ihnen eine Sicherheit, die der irdische Fußgänger niemals in der langen Geschichte
terranischen Stadtverkehrs gehabt hatte. Die vier Terraner befanden sich im Nachteil. Der
Hypnoprojektor verlieh ihnen zwar das Aussehen von Blues, nicht aber zwei zusätzliche Augen.
    Die Probleme, denen sich die kleine Gruppe in erster Linie gegenübersah, waren erheblich. Geld
wurde gebraucht – und Verbindung mit einem der von Kody genannten Revolutionäre mußte
aufgenommen werden. Was die Lage zusätzlich erschwerte, war, daß Torav Drohner keine Ahnung
hatte, welches Problem er zuerst angehen sollte. Es erschien logisch, sich zunächst an einen der
Verbindungsmänner zu halten. Dafür, daß der Revolution Hilfe von auswärts zuteil wurde, sollte
der Revolutionär mit Freuden bereit sein, die Terraner finanziell zu unterstützen. Aber eben weil
der Gedanke so logisch erschien – nämlich terranisch-logisch – verwarf ihn Torav
wieder. Der Blue mochte in anderen Bahnen denken.
    Torav brauchte nicht allzu lange, um daraufzukommen, daß die aussichtsreichste Möglichkeit, zu
Geld zu kommen, die des

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