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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entschieden. Die USO-Spezialisten besaßen große
Bewegungsfreiheit. Nur so konnten sie Erfolge erzielen.
    Auch als sie noch näher an das Fremdschiff herankamen, rührte sich dort nichts. Es war ein
unangenehmes Gefühl, direkt auf dieses unförmige Ding zuzumarschieren. Sie mußten ständig damit
rechnen, unter Feuer genommen zu werden.
    Sie gingen direkt auf die Schleuse zu. Als sie noch fünfzig Meter davon entfernt waren, konnte
Firgolt eine Art Landesteg entdecken. Der Aufgang führte zur Schleuse, die nicht bis zum Boden
reichte. Im Sand gab es mehrere Spuren, aber danach konnten sie nicht gehen, da das Ufer hier
bereits vom Schreckwurm und ihnen aufgewühlt war.
    Schließlich standen sie unterhalb der Schleuse. Firgolt setzte den Fuß auf den Landesteg. Das
Material federte, wirkte aber widerstandsfähig.
    »Ich warte darauf, die Empfangsdame herauskommen zu sehen«, bemerkte Collignot mit unsicherer
Stimme. Niemand lachte. Collignot warf einen zerkauten Stummel weg und zündete sich eine neue
Zigarre an.
    »Ich möchte noch einmal sagen, daß dies kein Befehl von mir ist.« Firgolt sprach sehr langsam.
»Das bedeutet, daß jeder, der mir ins Innere folgt, dies freiwillig tut. Wer es nicht wagen will,
kann hier warten.«
    »Meine Knie wackeln«, gestand Kopenziack. »Trotzdem gehe ich mit.«
    »Es kann losgehen«, sagte Collignot, und Warren nickte.
    Sie schritten über den Steg. Die Luftschleuse ähnelte einem hungrigen Schlund. Firgolt fuhr
mit der Zunge über seine spröden Lippen. Der Molkexüberzug sah aus der Nähe wie ein riesenhaftes,
wucherndes Geschwür aus.
    Das Schleuseninnere lag im Halbdunkel. Als Firgolts Augen sich an die Dämmerung gewöhnt
hatten, sah er, daß sie vor einer Schleusenkammer standen, die im Prinzip denen terranischer
Schiffe nicht unähnlich war.
    Er sah einige Hebel, über deren Bedeutung er sich jedoch nicht im klaren war.
    Sie traten ein. Hier gab es keine Spuren von Molkex. Alles bestand aus glattem Metall und war
sauber verarbeitet.
    Mit einer Handbewegung forderte Firgolt die Leutnants auf, ihm weiter zu folgen.
    Von der Schleusenkammer aus drangen sie in einen breiten Gang ein, dessen Decke sich halbrund
über ihnen wölbte. Von irgendwoher wurde er hell beleuchtet. Es schien, als käme das Licht aus
kaum wahrnehmbaren Schlitzen zu beiden Seiten der Decke.
    Der gesamte Gang war verlassen. Kleinere Korridore mündeten in ihn ein. Firgolt sah in einiger
Entfernung halbrunde Schotte, die sicher zu Kabinen oder anderen Räumen führten. Es war nicht zu
bestimmen, wo Maschinenraum oder Kommandozentrale lagen.
    Doch gerade diese Räume interessierten Firgolt. Er hoffte, dort am schnellsten etwas über die
Unbekannten zu erfahren.
    Da erklang hinter ihnen ein zischendes Geräusch.
    Captain Firgolt fuhr herum.
    Die Schleusenkammer, aus der sie gerade in den Gang gekommen waren, hatte sich, wie von
unsichtbaren Kräften getrieben, hinter ihnen geschlossen. Die Blicke der Spezialisten trafen
sich. Ratlosigkeit und Erschrecken stand darin zu lesen.
    »Was, zum …«, begann Kopenziack. Im selben Augenblick vibrierte das gesamte Schiff. Der
breitschultrige Spezialist verschluckte den Rest seiner Worte und klammerte sich an der Wand
fest.
    Firgolts Gedanken überschlugen sich. Was geschah? Sollten doch noch einige der Unbekannten an
Bord geblieben sein? Er bezweifelte es. Sie mußten schnell herausfinden, woher die Erschütterung
kam. Der Weg ins Freie war ihnen jetzt versperrt.
    Das Schiff startete.
    Er dachte fieberhaft nach. Alles in ihm wehrte sich gegen die Feststellung, daß sie in diesem
fremden Schiff in den Raum verschleppt wurden. War es eine Falle, in die sie gerannt waren?
    »Wir müssen die Zentrale finden!« rief Firgolt erregt. »Das Schiff muß aufgehalten werden,
bevor es keine Rückkehr mehr gibt!«
    Firgolt vermutete, daß eine Automatik zu arbeiten begonnen hatte. Im Augenblick konnten sie
nichts dagegen tun.
    »Wir trennen uns«, ordnete er an. »Wir treffen uns in zehn Minuten hier an der Schleuse. Wer
die Zentrale findet, kehrt sofort um.«
    Sie stürzten davon, jeder drang in einen anderen Korridor ein. Firgolt erkannte dankbar, daß
die Atmosphäre innerhalb des Schiffes atembar war. Überall lagerte ein eigenartiger Geruch, doch
das war nicht entscheidend.
    Vor Firgolts Augen begann es zu flimmern. Hastig entnahm er dem Gürtel ein Aufputschmittel und
schluckte es.
    Der Korridor, in den er eingedrungen war, führte

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