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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nichtsein des Vereinten Imperiums hing davon ab, ob es ihnen gelang, eine Waffe
gegen die Molkexpanzerung zu entwickeln. Und für die Entwicklung dieser Waffe wurde Molkex,
reines Molkex, wie es die Hornschrecken absonderten, benötigt.
    Die Nottaste rastete aus. Das Brüllen der Impulsmotoren ließ merklich nach. Andruckabsorber
sprangen an. Die ERIC MANOLI schwenkte nach Backbord ab, schlug einen Haken und stieß dann wieder
auf den Planeten herunter.
    Der hyperschnelle Partikelbeschleuniger, das neuartige Hypertron, tobte sich
regelrecht in dem großen, unterirdischen Saal aus, in dem es von araischen Robotern
zusammengebaut worden war. Trotzdem war am Steuerpult kein Maschinengeräusch zu hören.
Superstarke Isolationsfelder und sperrende Energiemauern hielten sowohl Lärm als auch
lebensfeindliche Strahlung zurück. An einigen Teilen der Verkleidung stand zu lesen: Achtung,
r-Werte beachten!
    Mit sechs Kollegen arbeitete Tyll Leyden am Hypertron. Seit Stunden lief die erste
Versuchsserie. Sie tappten auf den wichtigsten Gebieten vollkommen im dunkeln und mußten sich mit
Hilfe der Zwischenergebnisse, die sich aus ihrer Arbeit ergaben, allmählich zum Ziel
vortasten.
    Es war ein Experiment mit hundert und mehr Unbekannten.
    Das natürliche B-Hormon sträubte sich, seine Para-Eigenschaften in Zahlen und Formeln
aufzuzeigen.
    Tyll Leyden und seine Kollegen hofften, über das Hypertron die Atomkerne des synthetischen
B-Hormons derart überladen zu können, daß die Kerne veranlaßt wurden, Hyperteilchen abzustoßen.
Ob dieser Vorgang artverwandt war mit einem Hypergravitationsschock, mußte abgewartet werden.
    Alle Werte, die am Steuerpult ankamen, alle Beobachtungen der einzelnen, automatisch
gesteuerten Kammern, die nach jedem entfesselten Partikel fahndeten, wurden von der eingebauten
großen Inpotronik erfaßt und den Speichersektoren vermittelt.
    Trotzdem war der Mensch keineswegs überflüssig. Allein die auffallend vielen Schalter, die
alle handbedient werden mußten, verrieten, daß dieses moderne Gerät viel weiter von jeder
Automatik entfernt war als alles andere, was bisher an Aggregaten im Imperium gebaut worden
war.
    Tyll Leyden schien einige Dutzend Meßinstrumente zugleich abzulesen. Hin und wieder gab er
seinen beiden Kollegen einige Anordnungen. Von seiner Unsicherheit, die er an den Tag gelegt
hatte, als der erste Versuchslauf gestartet worden war, konnte man nichts mehr bemerken. Binnen
weniger Stunden hatte er sich mit dem Hypertron vertraut gemacht. Jetzt kam Leyden jenes
theoretische Wissen zustatten, das er sich in dem langen Hyperkomgespräch mit terranischen
Experten angeeignet hatte.
    Der achtzehnte Versuch der ERIC MANOLI, dicht hinter der Front der Hornschrecken zu
landen, um in Besitz des dringend benötigten reinen Molkex zu kommen, schien glücken zu
wollen.
    Die Ortungen gaben an, daß sich nur auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten Schiffe der
Blues befanden. Wenn man berechnete, wie schnell die Schiffe der Gataser beschleunigten, dann
blieben höchstens zwei bis drei Stunden, um Molkexfladen zu bergen.
    Tage, Wochen wären regulär dafür erforderlich gewesen. Es hatte keinen Sinn, mit nur wenig
Molkex zur Erde zurückzukehren; zumindest einige tausend Kilo dieses Stoffes mußten es sein.
    Zwei Sonnen standen am Himmel. Die ERIC MANOLI war auf erstarrtem Molkex gelandet. In drei
Kilometern Entfernung, in südlicher Richtung, sollte sich das Material noch im weichen Zustand
befinden.
    »Näher heran!« ordnete Rhodan an. »Bis auf einen Kilometer. Wir müssen das Risiko eingehen,
meine Herren!« Niemand widersprach, auch nicht der Kommandant. Leicht hob das Flaggschiff ab,
sprang die Zweikilometerdistanz und setzte wieder auf.
    »Ortung aus Richtung Raum!« rief ein Offizier, dessen Stimme sich vor Wut fast überschlug.
»Anflug auf Schiff unverkennbar! Zeit, etwa zehn bis fünfzehn Minuten!«
    Rhodan stutzte. Sein Gesicht glich jetzt einer Maske. Nur in seinen Augen stand ein schwaches
Leuchten. Dann kam Bewegung in ihn. Mit drei Schritten war er vor der Bordverständigung.
    »Hier Rhodan! Befehl an den für die Tresor-Abteilung verantwortlichen Offizier! Abteilung von
sämtlichem Material durch Roboter räumen lassen. Nach Durchführung Räumung aller umliegenden
Abteilungen und Decks. Tresor-Abteilung wird zur Aufnahme von Hornschrecken bestimmt!«
    Ein Röcheln kam anstelle einer Antwort. Der Mann, der Rhodans Befehl weitergeben

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