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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blickte, sah er Kasom. Der Ertruser lag auf einer dünnen Platte, aus der sich
unzählige Spiralarme um seinen Körper geschlungen hatten. Rhodan ahnte, daß er sich in derselben
Lage befand. Kasom grinste schwach, als er zu Rhodan herüberblickte.
    Rhodan schaute nach oben, doch das gleißende Licht zwang ihn sofort zum Wegsehen. Unendlich
langsam drehte er den Kopf auf die andere Seite. Wenige Meter von ihm entfernt stand der Sockel
mit dem dreieckigen Metallbrocken, den sie den Roten Dreiern bringen sollten. Obwohl der
Gegenstand in greifbarer Nähe lag, fühlte Rhodan, daß er weiter davon entfernt war als je
zuvor.
    Die goldene Fläche kräuselte sich an einer Stelle direkt neben dem Sockel, und ein junger Mann
erschien. Er hatte Rhodans Figur und Rhodans Gesicht.
    Aber er bewegte sich wie ein Fremder.
    Kasom stieß einen krächzenden Laut aus, als er das Wesen ebenfalls erblickte. Auf der goldenen
Ebene warf Rhodans Ebenbild einen langen, verzerrten Schatten, jede Bewegung schien den Goldboden
erzittern zu lassen.
    Als der Mann näher kam, stellte Rhodan fest, daß das Duplikat nicht völlig gelungen war. Es
gab genügend Unterschiede, die ein aufmerksamer Beobachter festgestellt hätte. Vor allem war der
Fremde jünger.
    Wieder kräuselte sich der Boden, und ein zweites Wesen erschien.
    »Blan!« stieß Rhodan überrascht hervor, als er den Dolmetscher der Roten Dreier erkannte.
    Die großen Augen starrten ihn traurig an. Goldene Funken schienen in ihnen zu tanzen.
    »Ich bin nicht Blan«, sagte das Wesen. »Sie können mich Ogil nennen.«
    Es schien, als besäßen nicht nur die Roten Dreier einen Dolmetscher. Die Anwesenheit Ogils
deutete jedoch darauf hin, daß man mit ihnen verhandeln wollte.
    Der junge Fremde, der Rhodan so stark ähnelte, wandte sich an Ogil und sagte etwas in einer
völlig fremdartigen Sprache.
    Ogils magere Ärmchen zeigten auf Rhodans Doppelgänger.
    »Er benutzt diesen einfachen Trick, um Sie durch sein wahres Aussehen nicht zu erschrecken!«
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. »Da er annimmt, daß Sie erfahren möchten, wie es
funktioniert, erinnert er sie an die Spiegelung der Pyramide. Sie können auf diesem Gebiet
praktisch alles machen. Nichts was Sie hier sehen, muß der Realität entsprechen. Nur Dinge, die
Sie fühlen, sind echt. Aber es ist für einen Uneingeweihten unmöglich, sich durch ein optisches
Labyrinth zu bewegen.«
    Rhodan fühlte schwache Heiterkeit in sich aufsteigen.
    »Kommen sie her, Ogil. Ich möchte Sie fühlen.«
    Der Dolmetscher blieb ernst. »Ich bin echt«, versicherte er. »Ich kann Ihnen jedoch nicht
sagen, ob es der Boden ist, auf dem ich stehe. Vielleicht ist es in Wirklichkeit schwarzer
Fels.«
    »Ich verstehe«, sagte Rhodan. »Aber es gefällt mir nicht. Jemand, der solche Dinge baut, muß
ein Feigling sein. Er versteckt sich hinter Luftspiegelungen und Lichteffekten.« Er hoffte, daß
er mit diesen Worten den Fremden genügend provozieren konnte, um etwas von ihm zu erfahren.
    »Feigheit ist ein relativer Begriff«, sagte Ogil. »Wir könnten lange Zeit darüber diskutieren,
ohne herauszufinden, in welcher Beziehung dieses Wort auf verschiedene Lebensformen
angewandt werden kann. Jedes Wesen ist auf eine besondere Art mutig.«
    »Nun gut. Vielleicht besitzt unser Freund genügend Mut, um uns zu erklären, was er mit uns
vorhat. Fragen Sie ihn, ob er darüber unterrichtet ist, daß wir hier sind, um diesen Stein dort
zu holen.«
    Ogil unterhielt sich eine Zeit mit Rhodans Doppelgänger. Dann wandte er sich wieder an die
beiden Gefangenen.
    »Die Situation ist sehr kompliziert. Der Gegenstand, den Sie als Stein bezeichnen, ist alles
andere als ein gewöhnliches Ausstellungsstück. Betrachten Sie ihn als den Schlüssel, mit dessen
Hilfe man die Energiestation dieses Planeten erreichen kann.«
    Rhodans Gedanken wirbelten durcheinander. Deshalb also wollten sich die Roten Dreier in den
Besitz des dreieckigen Körpers bringen. War es möglich, daß die Herren von Bigtown keine Gewalt
über die Bewohner der Pyramide besaßen?
    »Natürlich werden Sie diesen Stein nicht erhalten«, fuhr Ogil fort. »Man ist jedoch bereit,
Sie mit einem ähnlichen Gegenstand freizulassen, der jenem auf dem Sockel vollkommen gleicht.
Damit können Sie die Roten Dreier eine gewisse Zeit irreführen, bis Sie sich in Sicherheit
gebracht haben.«
    »Sinnlos«, entfuhr es Rhodan. »Solange der Schutzschirm über Quarta existiert, gibt es

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