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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ein weißer Glutball, der wie ein Blitz von Bildschirm zu Bildschirm wanderte und in
weniger als einer Sekunde den ganzen Kommandostand umrundete.
    Der Energiekern! Die rasende Bewegung des Schiffes erzeugte das Bild.
    Mit letzter Kraft raffte er sich noch einmal zusammen. Keuchend und ächzend stieß er
abgerissene Worte hervor, und es kam ihm vage zum Bewußtsein, daß Icho Tolot sich neben ihm
bewegte und an den Knöpfen hantierte. Er selbst bewegte nur einen einzigen Hebel. Danach brauchte
er eine Ruhepause, um neue Kraft zu schöpfen.
    Das Innere des Schiffes war jetzt ein Inferno aus kreischendem Gebrüll, zuckendem Licht und
unerträglichem Schmerz. Rhodan fühlte sich in die Höhe gehoben und im nächsten Augenblick mit
Wucht tief in seinen Sessel gedrückt, eine Sekunde später riß ihn eine mörderische Kraft zur
Seite und zerbrach die Armlehne unter dem Gewicht des willenlosen Körpers. Er spürte, wie ihm das
Bewußtsein wich. Er hatte keine Kraft mehr, um es zurückzuhalten. Er war zu spät gekommen.
    Von irgendwoher aus dem Durcheinander von Licht, Lärm und Schmerz kam Icho Tolots Stimme.
    »Ein Teil der Generatorenleistung muß umgeleitet werden!« In Rhodans Ohren rauschte es. Er
verstand nur noch Bruchstücke. »… Andruck größer … wenn alles gutgeht … nur sehr
kurze Zeit …«
    Dann traf ihn ein Schlag von ungeheurer Wucht.
    Er versank in warmer, weicher Finsternis …
    Er erwachte mit einem Schrei.
    Vor ihm bewegte sich Melbar Kasom über die glatte Fläche des Bodens. Weiter vorn war Icho
Tolots mächtiger Körper zu sehen.
    Es war ruhig ringsum. Die Bildschirme leuchteten stumm und zeigten eine Landschaft von
beeindruckender Öde und Einsamkeit, aus beträchtlicher Höhe gesehen. Rhodan stellte außerdem
fest, daß er selbst auf dem Boden lag, daß sein Körper sich anfühlte, als hätte ihn ein
Dampfhammer bearbeitet – und daß im übrigen alles in Ordnung zu sein schien.
    Er richtete sich auf. Die Mühe, die es ihn kostete, allein auf die Ellbogen zu kommen, trieb
ihm den Schweiß auf die Stirn. Er keuchte. Der Ertruser hörte es und kam auf ihn zugelaufen. Eine
Sekunde später hing Perry Rhodan in den mächtigen Armen Melbar Kasoms. Er war sicher, daß er
zusammenbrechen würde, wenn es Kasom einfiele, ihn loszulassen.
    »Was ist los?« fragte er leise.
    »Das Schiff ist vorläufig in Sicherheit«, erklärte Icho Tolot mit dröhnender Stimme. »Im
Augenblick der höchsten Gefahr haben Sie mir die Daten für die Einstellung der
Schirmfeldprojektoren zugerufen. Ich konnte danach die Antennen ausrichten. Der Erfolg war
phänomenal. Für Bruchteile von Sekunden arbeitete der Antigrav zwar mit verminderter Energie, und
selbst unser Freund Melbar Kasom wurde kurzzeitig bewußtlos. Aber der Fremdeinfluß war sofort
ausgeschaltet. Ich hatte weiter nichts zu tun, als das Schiff wieder zum Stillstand zu
bringen.«
    Rhodan hatte eine deutliche Vorstellung davon, was in einem solchen Falle ›weiter nichts‹
bedeutete.
    »Wie sieht es im Schiff aus?« wollte er wissen.
    Icho Tolot überließ Melbar Kasom das Antworten.
    »Wir hatten noch keine Zeit, uns umzusehen«, erklärte der Ertruser. »Bis jetzt liegen noch
keine Meldungen von der Besatzung vor. Eine Menge Leute werden Verletzungen davongetragen haben,
besonders durch den letzten Andruckschock. Aggregate funktionieren dagegen einwandfrei. Sie
selbst brauchen einen Arzt.«
    Rhodan winkte ab. Er dachte an Mory. Wie hatte sie das Inferno überstanden? Und die
anderen?
    Er befreite sich aus Kasoms Griff. Die Sorge um das Schiff und seine Besatzung gaben ihm Kraft
genug, sich vorläufig auf den Beinen zu halten.
    »Wird der fremde Einfluß nur abgeschirmt, oder besteht er nicht mehr?« fragte er, um sich zu
vergewissern.
    »Hat aufgehört«, antwortete Melbar knapp. »Der Gegner muß eingesehen haben, daß er den
Schutzschirm nicht durchdringen kann.«
    Rhodan betrachtete die Bildschirme. Icho Tolot bemerkte seinen Blick.
    »Ich habe einige Messungen gemacht, die Sie vielleicht interessieren«, sagte er leichthin.
»Die Innenzone dieser Hohlwelt besitzt einen Durchmesser von siebentausendachthundert Kilometern,
wie wir schon wußten. Die Innenwandung, also was wir als Oberfläche der Hohlschale sehen, erhält
Wärme und Licht von jenem weißglühenden Energiekern, über dessen Natur ich mir noch im unklaren
bin. Es gibt dort unten eine atembare Atmosphäre, die von der Oberfläche aus einige Kilometer

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