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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beschrieb der Kamin einen Knick und bildete dabei eine Felsplatte von vier mal sechs
Metern Fläche. Die Kaminwände schützten die Platte vor dem grellen Licht des Energiekerns –
falls das rote Gewitter jemals aufhören sollte und das Kernlicht wieder durchdrang. Auf jeden
Fall hielt Fed die Platte für einen geeigneten Lagerplatz und entschied, daß hier wenigstens vier
Stunden lang ausgeruht werden sollte.
    Sein Beschluß stieß auf keinen Widerspruch. Der Marsch durch das glühendheiße Tal hatte die
Männer ausgelaugt. Sie legten das Gepäck ab und waren kurz darauf eingeschlafen.
    Sie schliefen so fest, daß sie nicht bemerkten, wie das rote Gewitter plötzlich aufhörte und
der weiße Himmel wieder erschien.
    Fed Russo erwachte als erster aus dem kurzen, aber tiefen Schlaf. Er schüttelte
sich und stand auf. Es war erfrischend kühl im Kamin. Fed sah sich um und hatte den Eindruck, die
Umwelt hätte sich, seitdem er sich niederlegte, grundlegend verändert. Die Blitze waren
verschwunden. Fed Russo zuckte mürrisch mit den Achseln und drehte sich um, um Josh und Sturry
aufzuwecken.
    Die Ruhepause hatte zwar ihre Kräfte gestärkt, gleichzeitig aber auch den Hunger geweckt. Sie
nahmen einen Teil der Rationen zu sich, die sie im Gepäck mitführten, und nach der Mahlzeit
kletterte Fed auf einen aus dem Kamin hinausragenden Felsblock hinaus, um sich im Tal umzusehen.
Ruhig und tot lag die Felswüste unter ihm. Am weißen Firmament zeigte sich keine Spur des
Raumschiffs. Fed schätzte, daß sie mit den Rationen noch etwa zwei Tage irdischer Zeitrechnung
aushalten könnten. Rechnete er, daß ihre Naturen kräftig genug seien, um zwei weitere Tage ohne
alle Nahrung durchzustehen, dann blieben insgesamt vier Tage, die sie ohne Unterstützung der
CREST II auskommen konnten. Sturry würde etwa einen Tag brauchen, um aus den Einzelteilen seiner
Geräte einen Morsesender zu basteln, falls es überhaupt klappte. Fed war skeptisch.
    Er sagte das Sturry, als er von seinem Ausguck wieder hinunterkletterte. Sturry verzog das
Gesicht und zuckte mit den Achseln. Seine Meßgeräte waren ihm so lieb wie anderen Leuten ihre
Hauskatze.
    Sie setzten den Aufstieg fort. Von der Talsohle aus hatte Fed die Gesamthöhe der Wand auf
knapp einen Kilometer geschätzt. Im Bergsteigen ziemlich unerfahren, hatte er keine Ahnung, wie
lange es dauern könnte, bis sie das obere Ende des Kamins erreichten. Deswegen nahm er jede
Gelegenheit wahr, ihren Fortschritt zu überprüfen, indem er von exponierten Stellen aus hinunter
ins Tal und hinauf zum Rand der Felsmauer sah. Die Methode erwies sich als zwielichtig. Während
ihm der Blick nach unten zu beweisen schien, daß sie schon himmelhoch über dem Talboden seien,
belehrte ihn die Ausschau nach oben, daß sie dem Ziel scheinbar noch um keinen Meter näher
gekommen waren.
    Fed gab das Ausschauhalten schließlich auf und widmete sich der Kletterei mit verbissener Wut.
Es war ein Glück, daß die Wände des Kamins viele Stellen, manchmal sogar lange Strecken, vor der
Strahlung des Energiekerns schützten. Die Hitze hielt sich dadurch in erträglichen Grenzen. Unten
im sonnendurchfluteten Tal wäre ein Marsch unter ähnlicher Kräftebeanspruchung völlig unmöglich
gewesen.
    Später wußte Fed nicht mehr, wieviel Zeit inzwischen verstrichen war. Er hatte Fuß vor Fuß
gesetzt, Hand über Hand gegriffen und war den Kamin hinaufgestiegen. Er schwitzte am ganzen
Körper, aber die Flüssigkeit verdunstete, sobald sie aus den Poren trat. Sturry und Josh waren
ein paar Meter weit zurückgefallen, aber Fed hielt sein Tempo unvermindert bei.
    Er erreichte schließlich eine Felsplatte ähnlich der, auf der sie vor wer weiß wieviel Stunden
gerastet und geschlafen hatten, und legte eine kleine Pause ein. Der Kamin beschrieb hier eine
Wendung in der Art eines Korkenziehers. Fed drehte den Kopf nach hinten und versuchte, ob er das
obere Ende des Spalts schon sehen könnte.
    Vor seinen Füßen schob sich Josh Bonins schwarzer Kopf über den Rand der Platte. Josh hatte
den Mund offen und schnappte nach Luft.
    Dann krallte er die starken Finger in den Fels und zog sich vollends hinauf. Er rollte über
die rechte Schulter und blieb keuchend liegen. Fed sah aus den Augenwinkeln, wie auch Sturry
erschöpft ankam. Er selbst spürte schon wieder eine Rastlosigkeit, die ihm fast unheimlich
vorkam.
    Er ließ die Augen wandern, Zentimeter für Zentimeter. Und schließlich fand er

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