Silberband 021 - Strasse nach Andromeda
konnten. Mit fast zwei Gravos machte Sexta den Aufenthalt auf seiner
Oberfläche ohne technische Hilfsmittel nicht gerade angenehm.
Kaum, daß Rhodan in der Zentrale des Flaggschiffes angekommen war, gab das im Raum stehende
Posbiraumschiff BOX-8323 Alarm. Es handelte sich nicht um einen Notalarm, aber es mußte irgend
etwas Unvorhergesehenes geschehen sein, das die Posbis veranlaßte, ihre Verbündeten
anzurufen.
Rhodan erfuhr, daß um die fünf Planeten, auf denen sie bisher noch nicht gelandet waren, die
grünen Schutzschirme nicht mehr bestanden. Sie waren nach Aussage der Posbis plötzlich
verschwunden.
Sofort rief Rhodan alle wichtigen Männer in die Zentrale. Oberst Cart Rudo erhielt den Befehl,
einen Start vorzubereiten.
Rhodan informierte die in der Zentrale auftauchenden Männer über die von den Posbis
beobachteten Geschehnisse.
»Das kann nur bedeuten, daß der Weg jetzt für uns frei ist«, sagte Atlan. »Wenn die Planeten
ihre Schutzschirme abgelegt haben, können wir mit dem Schiff landen.«
»Verlockend, nicht wahr?« lächelte Rhodan.
»Sie denken an eine Falle?« fragte Melbar Kasom. »Dann, so müßte man nach den bisherigen
Ereignissen annehmen, hätte nur ein Planet zum Anflug frei werden dürfen, nämlich jener, auf dem
man uns zu vernichten trachtet.«
»Vielleicht kann man uns auf allen Welten vernichten«, meinte Gucky, der gerade hereinkam und
den Anfang der Unterhaltung auf telepathischem Wege mit gehört hatte.
»Wahrscheinlich«, nickte Rhodan. »Auf jeden Fall glaube ich nicht, daß die Schutzschirme durch
einen Zufall oder durch eine Beschädigung irgendeiner Anlage verschwanden. Sie wurden aufgelöst,
weil irgend jemand keine Möglichkeit mehr sieht, uns auf Sexta anzugreifen. Also versucht man,
uns auf einen anderen Planeten zu locken.«
»Was also wäre klüger, als sich von diesen fünf Welten fernzuhalten?« fragte der Arkonide mit
leichtem Spott.
»Du vergißt, daß wir hier irgendwie herauskommen wollen«, erinnerte Rhodan. »Dazu müssen wir einfach nach neuen Möglichkeiten suchen.« Er wandte sich an Oberst Rudo.
»Wir starten, Oberst!«
Wenige Augenblicke später hob sich die CREST II von der Oberfläche des Planeten Sexta ab.
Perry Rhodan war sich noch nicht darüber im klaren, was er nun unternehmen würde. Sicher war es
falsch, aufs Geratewohl auf einer anderen Welt zu landen. Rhodan ließ Oberst Rudo das Flaggschiff
auf die leere Außenseite der ringförmigen Planetenfamilie steuern. Von dort konnte sich die CREST
II unter Umständen schneller in Sicherheit bringen.
Als sich das Schiff dem viertgrößten Planeten des Twin-Systems näherte, kam Gucky an Rhodans
Seite.
»Ich empfange Mentalimpulse«, berichtete der Mausbiber. »Sie müssen von jener Welt kommen, auf
die wir zufliegen.«
»Bist du sicher?« erkundigte sich Rhodan.
Gucky blinzelte beleidigt. »Vielleicht ist es dir entgangen: meine bisherigen Erfahrungen
gestatten mir, einen Irrtum auszuschließen.«
»Er hat recht!« rief Gecko von seinem Sitz herüber. »Auch ich kann die mentalen Strömungen
spüren.«
Rhodan gab Rudo einen kurzen Wink. Der Epsalgeborene wußte genau, was dieser zu besagen hatte.
Langsam flog das Flaggschiff der Welt entgegen, von der die Mentalströmungen aufgefangen
wurden.
Rhodan stellte keine weiteren Fragen an die beiden Mausbiber. Er wollte sie in ihrer
Konzentration nicht stören. Sobald sich etwas Ungewöhnliches ereignete, würden sie ihn
unterrichten.
Während die Zeit verstrich, wuchs die Spannung in der Zentrale. Den Besatzungsmitgliedern
waren die Schrecknisse von Power noch gut in Erinnerung. Sie rechneten nicht damit, daß innerhalb
dieses Systems auch erfreuliche Dinge geschehen könnten.
Schließlich sagte Gucky: »Ich kann eine derart verworrene Fülle von Impulsen empfangen, daß es
mir unmöglich ist, zu sagen, wer oder was dort unten lebt.«
»Was bedeutet das?« fragte Icho Tolot.
»Es kann bedeuten, daß dort unten Angehörige mehrerer intelligenter Völker versammelt sind«,
erklärte Gucky.
»Quarta scheint der einzige Planet zu sein, der Leben trägt«, sagte Rhodan. »Das macht mich
zuversichtlich, denn es zeigt uns, daß man auf diesem Planeten leben kann.«
»Von meinem Standpunkt aus ist das kein besonderer Vorteil«, dröhnte Tolot. »Im
Gegenteil – wir sollten diese Welt meiden.«
Rhodan schüttelte den Kopf. »Nein«, entschied er. »Wenn es hier Intelligenzen gibt, dann
müssen diese über
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