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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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starre, kalte Augen, die ihn
zu durchbohren schienen. Die Schuppenhaut des Fremden hatte die Farbe alten Elfenbeins. Er besaß
flossenähnliche Glieder, vier an der Zahl, die an ihren Enden gespaltene Verdickungen aufwiesen.
Rhodan wandte sich ab. Bronk deutete vom Tank zum Haus. Er wollte damit ausdrücken, daß sich
innerhalb des Fahrzeuges ebenfalls eines dieser Wesen aufhielt. Erst die Bedrohung seines
Artgenossen hatte es veranlaßt, die Jagd abzubrechen.
    »Dagegen ist unser Freund Bronk eine Schönheit«, ließ sich Kasom vernehmen, nachdem er
ebenfalls einen Blick ins Innere des Hauses geworfen hatte.
    Nachdem die Echse festgestellt hatte, daß ihre Methode Erfolg zeigte, wollte sie sich ihrer
ein zweites Mal bedienen. Wieder zielte Bronk auf das Fenster. Doch er mußte nicht mehr
abdrücken. Der Tank drehte sich und rollte zurück. Gleichzeitig begannen die Bänder wieder zu
funktionieren.
    »Trexnat«, erklärte Bronk befriedigt. Er gab die Waffe an Rhodan zurück und schüttelte
sich.
    »Der Bursche ist mit allen Wassern gewaschen«, sagte Rhodan. »Ohne ihn wären wir hier nie
durchgekommen.«
    Kasom brummte widerwillig. Er schien seine Abneigung gegen Bronk nicht aufgeben zu können. Das
Gleitband beförderte sie jetzt ohne Zwischenfall durch die Straße. Sie kamen an mehreren
Kreuzungen vorüber. Dort liefen mehrere Gleitbänder übereinander, so daß es keine
Verkehrsprobleme gab. Immer häufiger begegneten ihnen jetzt fremde Wesen. Doch ein weiterer
Angriff erfolgte nicht.
    Zu beiden Seiten der Straße hatte man Hochhäuser errichtet, die nur aus Glas zu bestehen
schienen. Doch das Material war ebensowenig durchsichtig wie Stein oder Stahl. Auf den Dächern
standen schlanke Luftgleiter, die viel zu zerbrechlich aussahen, als daß Rhodan sie zum Fliegen
zu benutzen gewagt hätte. Die Straße lag jetzt im Schatten der großen Häuser. Von irgendwoher kam
gedämpfte Musik, in langanhaltenden, traurigen Melodien. Jedes Hochhaus schien mehrere
Lautsprecher zu besitzen. Rhodan fragte sich, wer solche Musik komponierte oder spielte. Sie war
von Einsamkeit durchdrungen. Vielleicht bedeutete sie für ein anderes Lebewesen Fröhlichkeit und
Lebenslust.
    Sie kamen an eine Stelle, an der alle Gleitbänder beschädigt waren. Sie ächzten und stöhnten.
Sie holperten über ausgeschlagene Halterungen, wanden sich an verbogenen Geländern vorüber und
zwängten sich über ausgeglühte Gleitrollen. Inmitten der Straße gab es einen Krater, den die
Bänder nur mühsam überbrückten. Hier mußte einst ein erbarmungsloser Kampf stattgefunden
haben.
    Kasom machte Rhodan auf ein dunkles Flugzeug aufmerksam, das auf einem Dach auf der rechten
Seite landete. Zwei Wesen, von denen man nur die Konturen sehen konnte, sprangen heraus. Wenige
Augenblicke später hatte sich hoch über den Köpfen der Männer eine Schlacht entwickelt.
    Bald darauf kamen die Bänder wieder in einwandfreies Gelände. Die Straße glitt ruhig dahin,
wie eine Woge, die durch nichts auf dem Weg zum Ufer aufgehalten werden kann.
    Doch die Ruhe trog.
    Der Angriff kam so unerwartet, daß nicht einmal der schlaue Bronk Zeit zum Reagieren
hatte.
    Unmittelbar hinter Rhodan machte etwas Plopp!
    Er fuhr herum – und diese instinktive Bewegung rettete ihn vor der zweiten Glashülle, die
auf das Band herunterfiel. Er hörte Bronk aufschreien und sah ihn unter das Band tauchen. Er
hatte keine Zeit, sich zu fragen, wohin die Echse verschwunden war, denn Kasom hockte unter der
ersten Glashülle und hämmerte verzweifelt mit den Fäusten dagegen. Die Hülle war etwas über drei
Meter hoch und maß zweieinhalb Meter im Durchmesser. Von ihrer Spitze aus führte eine Schlinge zu
einem merkwürdigen Flugzeug. Die Maschine bestand praktisch nur aus zwei Stangen mit einem Brett
darüber, auf dem ein Motorblock befestigt war.
    »Antigravantrieb«, murmelte Rhodan.
    Kasom hörte auf, mit den Fäusten gegen die Innenwand zu schlagen. Er verdrehte die Augen und
sackte zusammen. Er schien jedoch nur betäubt zu sein.
    Ein weiteres Flugzeug erschien. Rhodan preßte sich eng gegen die Hülle, die Kasom
gefangenhielt. Er wünschte, Bronk wäre noch hier gewesen. Die Echse war irgendwo unter das Band
geflüchtet.
    Rhodan schaute zögernd zum Himmel hinauf. Drei Flugapparate schwebten über ihm. Drei Schweber,
das bedeutete noch drei Glashüllen.
    Einer der Antigravschweber erschien unmittelbar neben der Maschine, die Kasom gefangen hatte.

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