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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nassen Boden aus. Doch bevor
er einschlief, richtete er sich nochmals auf.
    »Ich weiß nicht …«, sagte er zögernd, »… ob wir recht daran tun, uns nicht mehr um
die CREST zu kümmern. Vielleicht …«
    »Lassen Sie das!« unterbrach ihn Omar heftig. »Perry Rhodan hat noch seine Mutanten. Ich
glaube daran, daß sie mit der neuen Lage fertig werden – und wenn nicht, dann ist alles
verloren.« Er seufzte. »Aber ändern könnten wir nichts daran. Darum schlafen Sie und versuchen
Sie, Kräfte zu sammeln. Wer weiß, ob wir nicht schon bald gebraucht werden – wenn Rhodan der
Start gelingen sollte …!«
    Als der Modul einschlief, stand Omar Hawk geräuschlos auf.
    Das Gewitter tobte noch immer.
    Der Sturm peitschte die Baumkronen und führte Regen mit, der sich gleich einer Sturmflut über
den Lagerplatz ergoß. Der Boden war ein einziger Morast.
    Wenn man auch nur eine Minute auf dem Fleck stehenblieb, sank man bis an die Knie ein.
    Die Stunden vergingen.
    Baar Lun schlief tief und fest, er wurde nicht einmal wach, als ein Tornado Schlamm, Äste und
Blätter über dem Lagerplatz ablud. Mit der für Pigell typischen Plötzlichkeit hörte das Unwetter
auch wieder auf.
    Mit dem Ende des Unwetters wurde es still.
    Dann – eine Stunde mochte vergangen sein – zerriß plötzlich ein helles Geknatter und
dumpfes Wummern die nächtliche Stille. Das Geräusch kam aus weiter Ferne.
    Omar sprang auf die Füße. Neben sich erkannte er die rötlichglühenden Augen des Okrill.
Sherlock würde wachen; er konnte sich unbesorgt aufmachen, um etwas mehr von den Geschehnissen zu
beobachten.
    Am Tage hatte Omar in etwa hundert Schritt Entfernung einen besonders hohen Baum gesehen.
Dorthin setzte er sich nun in Bewegung. Der Dschungel schlug über ihm zusammen.
    Sofort erhob sich lautes Gezeter, helles Schnattern, Glucksen und dumpfes Gurgeln. Die
schlafenden Urwaldbewohner waren erwacht und beschimpften den Ruhestörer.
    Endlich hatte er sein Ziel erreicht.
    Ohne sich eine Atempause zu gönnen, kletterte er an dem merkwürdig glatten, mehrere Meter
durchmessenden Stamm empor. Er wurde vorsichtig, als er die Krone erreichte. Nicht jeder Ast war
geeignet, sein Gewicht zu tragen. Doch er schaffte es so weit emporzusteigen, daß sein Oberkörper
über das Blätterdach hinausragte.
    Behutsam drehte er sich so, daß er in die Richtung des Landeplatzes der CREST sehen
konnte.
    Düsterrot leuchtete die gigantische Kugel des Ultraschlachtschiffes aus der Ebene herauf. Aber
das Leuchten kam nicht von einem schützenden Energieschirm, sondern von Quadrillionen und aber
Quadrillionen kleiner Insekten, die den Raumer gefangenhielten und ihm die Energie entzogen. Bei
Nacht wirkte der pulsierende Umhang noch gespenstischer, noch drohender als am Tage.
    Nachdenklich blickte Hawk zur Kugel des Solaren Flaggschiffs, von der sich plötzlich grelle
Leuchtpunkte lösten und, Feuerschweife hinter sich herziehend, auf das Plateau zujagten. Kurz
darauf schlugen sie ein. Hunderte von Feuerbällen tanzten über die Ebene, später rollte der
dumpfe Donner von Explosionen heran.
    Hawk lachte voller Bitterkeit.
    Damit waren die unheimlichen Gegner gewiß nicht zu schlagen – nicht durch altertümliche
Maschinenkanonen, die Raketengeschosse mit chemischen Sprengstoffen verschossen.
    Plötzlich entdeckte er etwas anderes. Aufgeregt stemmte er sich hoch – und wäre fast
abgestürzt, als einer der Äste unter seinen Füßen wegbrach. Doch gewann er rasch das
Gleichgewicht zurück und blickte nach Süden.
    Die Gewitter auf Pigell kamen in ihrer Heftigkeit zwar beinahe an die von Oxtorne heran, aber
derartig starke Entladungen, wie Omar sie am Horizont beobachtete, waren überhaupt nicht
möglich – zumindest nicht bei einem Gewitter.
    Ultrahelle Blitze zuckten fast bis in den Weltraum hinauf, zerrissen den ewigen Wolkenvorhang
des Planeten und brachten die höchsten Schichten der Atmosphäre zum Leuchten. Es sah aus, als
schwebe eine düsterrote Glutwolke am Himmel.
    In Omars Gehirn kristallisierte sich ein Verdacht heraus. Schon seit Stunden hatte er sich
gefragt, wo die Energie blieb, die von der CREST abgesaugt wurde. Pflanzen und Tiere mochten von
Energie leben können, aber die gewaltigen Mengen, die die Kraftstationen des Ultragiganten
erzeugten, konnten sie unmöglich in sich aufnehmen.
    Dort hinter dem südlichen Horizont in der Äquatorgegend, mußten die Urheber des unheimlichen
Überfalls zu finden

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