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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein.
    Omar Hawk glitt von seinem Baum herunter und rannte zum Lager zurück. Noch überstieg alles
seine Vorstellungskraft, aber er war überzeugt davon, einen Weg zu finden – einen Weg nach
Süden.
    Der Lärm des Kampfes schallte während der ganzen Nacht von der CREST herüber zum
Lager. Er verstärkte sich noch, als der Morgen anbrach. Omar hielt dies nicht für ein gutes
Zeichen, aber er äußerte sich nicht.
    Baar Lun hörte sich ruhig den Vorschlag des Oxtorners an. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Auf diesem Inselkontinent sind wir noch nie einem Tankan begegnet, Hawk. Höchstwahrscheinlich
haben die Erbauer der Zeitstation die Echsen von hier vertrieben. Aber ohne die Hilfe der Tankan
schaffen wir niemals die Überquerung des Meeres.«
    Omar lächelte unbekümmert.
    »Seit ich der Solaren Abwehr angehöre, habe ich mehr als einmal Aufträge erledigt, deren
Durchführung jeder normale Mensch für unmöglich gehalten hätte. Das betrifft vor allem die Zeit,
da ich noch nicht in der CREST war. Ja einige Male sagte ich mir selber: Das schaffst du nie!
Dennoch habe ich es immer geschafft, Lun.«
    Er blickte dem Flatteräffchen nach, das elegant über die Lichtung segelte und dabei
handspannenlange Libellen einfing.
    »Auf Pigell gibt es sicher noch mehr Tiere, die uns über das Sumpfmeer tragen können«, sagte
er nachdenklich. »Es hängt alles nur davon ab, ob wir sie einigermaßen zu zähmen
vermögen …«
    Der Modul fuhr erschrocken hoch.
    »Das ist doch hoffentlich nicht Ihr Ernst, Hawk! Meinen Sie, ich hätte Lust, mich auf einen
Verwandten des irdischen Tyrannosaurus Rex zu setzen und bei erster Gelegenheit als
Delikateßhappen zu dienen?«
    Omar lachte trocken.
    »Man merkt eben doch, daß Sie kein Tierpsychologe sind, Lun. Selbstverständlich eignen sich
Raubtiere nicht als Beförderungsmittel, schon gar nicht über lange Strecken hinweg. Aber
schließlich wird es auch genügend große Pflanzenfresser geben.«
    Er wandte den Kopf und pfiff.
    Sofort schoß der Okrill herbei. Das Tier schluckte und würgte noch am letzten Bissen
irgendeiner Beute.
    Omar klopfte ihm auf die Schulter und redete auf Sherlock ein. Er hatte den Okrill noch nie
dazu benutzt, ein wildes Tier von bestimmter Größe und Art zu suchen und zum Lager zu treiben,
ohne es zu verletzen. Dennoch wußte er, daß Sherlock ihn verstehen würde.
    Nach fünf Minuten tat der Okrill durch lautes Niesen kund: Ich weiß Bescheid; du brauchst mir
nichts mehr zu erklären.
    Omar schlug ihn derb auf den Rücken und stieß den Ruf aus, auf den das ehemals wilde und
gefährliche Tier zuerst reagiert hatte:
    »Hiih!«
    Wie von der Sehne geschnellt, raste die Bestie davon.
    Cicero keckerte protestierend, ließ eine soeben erjagte Libelle fallen und schwang sich hoch
empor. Lautlos folgte er dem Okrill. Einige Sekunden lang war sein lautes »Hiih … hiih!« zu
hören, dann verstummte auch das.
    »Sie sind weg«, bemerkte Baar Lun überflüssigerweise.
    Omar stand auf und reckte sich.
    »Lassen wir uns also überraschen, Lun.«
    Der Modul lachte unsicher.
    »Auf die Überraschung bin ich wirklich gespannt.«
    Die Stunden verrannen. Schon beschlich sogar Hawk der erste Zweifel. Hätte Sherlock nicht
längst zurück sein müssen, wenn es ein geeignetes Tier gäbe …?
    Da flatterte es plötzlich über ihm. Es war Cicero. Das Flatteräffchen ließ sich auf Luns
Druckhelm nieder, faltete die ledrigen Schwingen zusammen und blickte Omar mit seinem
verrunzelten Gnomengesicht an, als wollte es ihn auslachen.
    »Was bringst du uns für eine Nachricht?« fragte Omar scherzhaft. »Eine gute oder eine
schlechte?«
    Cicero öffnete den schwarzlippigen Mund.
    »Gute Nachricht, Hawk. Sherlock gut, hiih!«
    Baar Lun zuckte heftig zusammen, als ganz in der Nähe ein Tier brüllte. Das Flatteräffchen
schlug verärgert mit den Flügeln und schnarrte:
    »Du Angst, Lun?«
    Irgendwo brach Unterholz. Es hörte sich an, als ebneten ein Dutzend Bulldozer den Urwald ein.
Omar Hawk zog den Freund am Arm zurück auf die dem Lärm entgegengesetzte Seite der Lichtung.
Gleich darauf stürzten drei der am Rand stehenden Bäume um, ein mächtiger, ovaler Schädel stieß
auf langem, massigem Hals über das Blätterdach hinaus. Zwei Säulenbeine folgten und zerstampften
einen Baumstamm. Eine gewaltige Brust schob sich auf die Lichtung.
    Unruhig pendelte der Kopf hin und her. Die schwarzen, runden Augen des Giganten starrten zu
den Menschen hin,

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