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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Personenlift und fuhr damit zur letzten Etage unter der Oberfläche. Vier bis
an die Zähne bewaffnete Soldaten und zwei Kampfroboter bewachten das Tor zur Oberwelt. Einer von
ihnen lief voraus und ließ die beiden meterdicken Panzerplatten des Außenschotts zur Seite
fahren. Das Innenschott war ständig geöffnet, solange keine unmittelbare Gefahr drohte.
    Sofort peitschte der Sturm durch die entstandene Öffnung, wirbelte Blätter, Zweige und Regen
herein.
    »Brauchen Sie Begleitung, Sir?« brüllte der Soldat, um sich durch das Jaulen und Tosen
verständlich zu machen.
    »Nein!« gab Rhodan zurück.
    Er schloß den Helm seiner Kampfkombination und trat hinaus in die brüllende Hölle. Die Gewalt
des Sturmes zerrte an ihm, der Regen ergoß sich in Sturzbächen. Knöcheltief stand die gurgelnde
Brühe auf dem Plateau, das die Schiffsgeschütze der CREST in den Dschungel gebrannt hatte. Ohne
die Infrarothalbscheibe des Helms hätte Rhodan sein Flaggschiff vermutlich nicht gefunden. So
jedoch sah er die Ultrarotpositionslampen des Giganten deutlich durch den Regen und den Nebel
hindurchleuchten. Die nächste Teleskopstütze war nur dreißig Meter entfernt gewesen und tauchte
plötzlich gleich einem mächtigen Turm vor dem Terraner auf. Neben ihr hielt eine Robotwache mit
zwei Prallfeldgleitern.
    Entgegen seiner ursprünglichen Absicht, zu Fuß zu gehen, entschloß sich Rhodan, für die
restliche Strecke einen Gleiter zu nutzen. Immerhin waren es fast anderthalb Kilometer vom
äußeren Landestützenring bis zur Bodenschleuse. Schon öffnete er den Mund, um den Robotern einen
entsprechenden Befehl zu erteilen, da ließ ihn ein nur zu gut bekanntes Geräusch innehalten.
    Deutlich war das peitschende Krachen eines Strahlschusses über den Sturm hinweg zu hören
gewesen.
    Einen Herzschlag lang überlegte er, wer sich draußen in den Dschungeln der Nordsierra befand:
drei oder vier Erkundungsgruppen des Raumlandekorps – und einige Exobiologen …!
    Im nächsten Augenblick schaltete Perry Rhodan seinen Helmkom auf die Frequenz der
Forschungsgruppe um.
    Unentwirrbare Stimmen krachten im Empfänger: Schreie, Fluchen und das Jammern einer Frau.
Dazwischen dröhnte ein tiefer Baß. Rhodan erkannte den Baß; er gehörte Algon Dankin, dem
Exobiologen der CREST.
    Er schaltete den eigenen Sender dazu.
    »Hallo, Dankin!« versuchte er, die anderen Stimmen zu übertönen. »Hier spricht Perry Rhodan.
Können Sie mich hören?«
    Stille …
    Dann Dankins überlauter Baß:
    »Sehr gut, Sir.«
    »Was ist los bei Ihnen? Brauchen Sie Unterstützung?«
    »Ich … ich … glaube – ja«, kam es zögernd zurück.
    »Was heißt hier, ›ich glaube‹?« entgegnete Rhodan ärgerlich. »Können Sie mir keine konkrete
Auskunft geben? Wer hat geschossen? Einer von Ihnen?«
    »Das war Sergeant Murching, Sir, unser Begleitsoldat …«
    Perry Rhodan ärgerte sich erneut. Warum nur benahm sich Dankin wie ein verängstigter Schüler?
Das paßte doch überhaupt nicht zu dem epsalischen Riesen!
    »Sergeant Murching soll sich melden!« befahl er. »Hallo, Murching, sprechen Sie schon!«
    Murching schwieg. Statt dessen begann Algon Dankin wieder zu reden.
    »Sir …!« Deutlich war sein tiefer Atemzug zu vernehmen. »Das ist eine ganz eigenartige
Geschichte. Ich … Gespenster, aber diese Wolke, die …«
    Die Stimme brach ab. Im Helmempfänger erscholl der spitze, schrille Schrei einer weiblichen
Stimme, langgezogen und an der Schwelle zum Ultraschall plötzlich abbrechend.
    Perry Rhodan fragte nicht mehr. Ohne auf Bestätigung zu warten, befahl er Dankin, den
Peilzeichengeber seines Minikoms einzuschalten. Danach eilte er zu einem der Gleiter, gab den
beiden Robotern seine Anweisungen, und Sekunden später kämpften sich zwei Fahrzeuge durch Sturm
und Regen, während Rhodan einen zusätzlichen Suchtrupp von der CREST anforderte.

12.
    Der Sturm brach so unvermittelt ab, wie er begonnen hatte. Auch der Regen ließ
nach. Dafür krochen undurchdringliche Schwaden von Dampf und Nebel über den brutheißen Dschungel.
In der Ferne brüllten urweltliche Saurier.
    Die Antigravgeneratoren und zusätzliche Antriebsdüsen der beiden Gleiter arbeiteten mit
Vollast. Perry Rhodan hielt sich krampfhaft an der Rückenlehne des Vordersitzes fest. Er überließ
die Steuerung ganz dem Roboter. Die Maschine orientierte sich mit Hilfe von Infrarot und
Laserradar viel besser und schneller als ein Mensch. Sie nahm allerdings auch

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